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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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haben ihm einen eigenen Kreis im Diagramm gegeben. Und was ist mit dem äußeren Kreis?«
    Der Ring war in zwei Hälften unterteilt. »D er eine Teil heißt Identität«, erklärte ich, »d er andere Möglichkeit.«
    Kaz musterte das Diagramm nachdenklich. »K lassische Philosophie«, murmelte er. »M etaphysik. Anscheinend war unser toter Freund hier eine Art Philosoph. Ist logisch, wenn man bedenkt, dass wir uns in der Nähe von Alexandria befinden.«
    Ich achtete nicht weiter auf seine Überlegungen. Stattdessen drehte ich mich zögernd um die eigene Achse, um die Worte an den Wänden zu lesen. Die Übersetzerlinsen übertrugen sie ohne Verzögerung in meine Sprache.
    Sofort wünschte ich mir, sie nie gelesen zu haben.

Kapitel Vierzehn
    Zeit für eine kleine Geschichtsstunde.
    Hört auf zu jammern. Das hier ist keine Abenteuergeschichte, es ist eine au f T atsachen beruhende Biographie. Sie soll euch nicht unterhalten, sondern euch etwas beibringen. Wenn ihr Unterhaltung wollt, geht in die Schule und hört euch die vermeintlichen Fakten an, die eure Lehrer sich so ausdenken.
    Die Inkarna. Ich glaube, ich habe sie in meinem letzten Buch bereits erwähnt. Sie waren es, die die Vergessene Sprache entwickelt haben.
    In den Freien Königreichen sind die Leute nicht ganz so gut auf sie zu sprechen. Schließlich besaßen die Inkarna wohl dieses unglaublich fundierte Wissen über Technologie und Magie. Aber statt ihre Weisheit mit dem Rest der Welt zu teilen, entwickelten sie die Vergessene Sprache und schafften es irgendwie, all ihre Texte und Schriften so zu verwandeln, dass sie nur noch in dieser Sprache geschrieben waren.
    Nein, sie haben nicht ursprünglich in der Vergessenen Sprache geschrieben. Das weiß jeder. Sie haben ihre Schriften in sie übertragen. So ähnlich wie… mit einem Verschlüsselungsprogramm bei einer Computerdatei. Nur dass dadurch alle Schriften verändert wurden, egal, ob sie auf Papier, Metall oder Stein zu finden waren.
    Niemand weiß, wie sie das geschafft haben. Aber sie waren schließlich eine Rasse von mega-entwickelten, hochintelligenten Superwesen. Ich bezweifle, dass es ihnen besonders viel Mühe gemacht hat. Sie konnten wahrscheinlich Blei in Gold verwandeln, Unsterblichkeit erlangen und so einiges mit Kalter Fusion anstellen. Ist eigentlich auch egal. Niemand kann lesen, was sie hinterlassen haben.
    Außer mir. Mit meinen Übersetzerlinsen.
    Vielleicht versteht ihr jetzt, warum die Bibliothekare einen widerwärtigen, halb-menschlichen Killer angeheuert hatten, um mich dingfest zu machen und sie zurückzukriegen?
    »A lcatraz?« Offenbar hatte Bastille bemerkt, dass ich leichenblass geworden war. »W as ist los?«
    Ich starrte auf die mit seltsamen Symbolen bedeckte Wand und versuchte zu begreifen, was ich da las. Bastille packte mich am Arm und schüttelte mich. Doch ich wandte mich einfach ab und ließ den Kopf hängen.
    »A lcatraz?«, fragte sie noch einmal und musterte prüfend die Wand. »W as steht da?«
    Ich wandte mich wieder der Wand zu und las noch einmal die verhängnisvollen Worte.
    All jene, welche diesen Ort der Ruhe besuchen, habt Acht. Wisset, dass das Dunkle Talent in die Welt entlassen wurde. Wir haben darin versagt, es zu bewahren. Unsere Begierden haben uns erniedrigt. Wir strebten danach, die Mächte der Ewigkeit zu berühren und uns zu eigen zu machen. Aber mit ihnen empfingen wir etwas, das zu besitzen wir nicht beabsichtigt hatten.
    Seid wachsam im Umgang damit. Hütet es wohl, und lasst Vorsicht walten in seinem Gebrauch. Verlasst euch nicht darauf. Wir haben die möglichen Wege der Zukunft gesehen und ihr ultimatives Ende. Hat es die Möglichkeit, kann es so vieles zerstören.
    Der Fluch der Inkarna. Es, welches verdreht, welches korrumpiert, welches zerstört: das Dunkle Talent.
    Das Talent des Brechens.
    »D ieser Ort ist wichtig«, flüsterte ich. »D ieser Ort ist wirklich, wirklich wichtig.«
    »W arum?«, fragte Bastille. »V ersplittert noch mal, Smedry. Wann wirst du mir endlich verraten, was da steht?«
    »B esorg mir Papier und Stift«, befahl ich und kniete mich hin. »I ch muss es aufschreiben.«
    Seufzend tat Bastille, was ich verlangte, und kramte einen Stift und Papier aus ihrem Rucksack. Kaz kam zu uns herübergeschlendert und beobachtete interessiert, wie ich den Text von der Wand auf den Zettel übertrug.
    »W as ist das überhaupt für eine Sprache?«, fragte ich. »D ie Inkarna werden zwar erwähnt, aber es ist nicht die Vergessene

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