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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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sagte mir, dass Heim bereits eine neue Person eingestellt hat.»
    «Das zum Thema Umstrukturierung. Lassen Sie sich bitte nicht unterkriegen. Wir finden eine Lösung. Sie hören in den nächsten Tagen von uns.»
    «Danke, dass Sie gekommen sind. Und entschuldigen Sie, dass ich Sie zuerst nicht reingelassen habe.»
    Ferrari drehte Runden im Büro. Am Schreibtisch vorbei, dem Fenster entlang, zwischen zwei Pflanzenkübeln durch, um die Besucherstühle rum, via Bücherregal zum Schreibtisch zurück und wieder von vorne. War das Zufall oder Methode, dass Iris Okaz ihre Arbeitsstelle verloren hatte. Wer hatte da seine Finger im Spiel? Richter und Stähli? Oder Meister und Fahrner?
    «Du läufst Löcher in deinen Teppich.»
    «Das ist doch nicht normal, Nadine. Iris Okaz versucht uns zu helfen und tags darauf verliert sie ihren Job.»
    «Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das eine mit dem anderen zusammenhängt. Klopfen wir doch einfach bei diesem Heim an. Klopf, klopf, da sind wir, die Guten von der Basler Polizei, und möchten, bevor wir dir den Arsch auf Grundeis legen, gerne wissen, was Sache ist.»
    «Eine gute Idee!»
    «Du spinnst!»
    «Überhaupt nicht, genau so machen wir es. Aber vorher gehen wir noch zu Borer. Es würde mich nicht wundern, wenn der Herr Staatsanwalt da auch noch mitmischt.»
    «Oje, oje … wenn das mal gut geht.»
    Der Kommissär rauschte mit einem Lächeln an Annina Steiner vorbei, klopfte und trat ein. Nadine hatte Mühe, Schritt zu halten.
    «Kommen Sie ungeniert herein, Ferrari, Frau Kupfer. Obwohl ich nicht den Hauch einer Chance hatte, ‹Herein!› zu rufen.»
    «Herr Staatsanwalt, ich bin im Augenblick etwas aufgebracht, gelinde ausgedrückt. Man könnte auch sagen, ich explodiere gleich. Mir steht daher nicht der Sinn nach irgendwelchen Höflichkeitsfloskeln und Verhaltenskonventionen.»
    «Na, na, Ferrari. Denken Sie an Ihr Herz. Setzen Sie sich und zählen Sie langsam auf zehn. Ganz nebenbei, Ihr Ton missfällt mir.»
    «Ich wollte Sie nur über meine nächsten Schritte informieren, Herr Dr. Borer!»
    Borer zog die Augenbrauen hoch.
    «Bitte, ich höre!»
    «Eine wichtige Zeugin verlor unmittelbar, nachdem Sie uns einige Informationen gegeben hatte, ihren Job. Ich vermute, dass die Entlassung mit ihrer Aussage zusammenhängt. Und ich vermute ferner, dass hier gewisse Seilschaften eine Rolle gespielt haben. Unsere Zeugin arbeitete als Chefsekretärin im ‹Central›. Ein gewisser Direktor Heim hat ihre Entlassung vorgenommen. Sollte sich herausstellen, dass eine Verbindung zwischen diesem sauberen Herrn Heim und jemandem, der mit unserem Fall zu tun hat, besteht, werde ich alle legalen Mittel, die mir zur Verfügung stehen, ausschöpfen, um die Sache auffliegen zu lassen.»
    «Langer Rede kurzer Sinn: Sie beschuldigen mich, etwas mit dieser Angelegenheit zu tun zu haben?»
    «Nein, das will ich damit nicht sagen. Ich vermute jedoch, dass einer Ihrer Parteifreunde eine tragende Rolle spielt. Sollte dies der Fall sein, werde ich ihn vorladen. Und falls er meiner Vorladung nicht nachkommt, werde ich ihn in Handschellen holen lassen, ihn über Nacht in eine Zelle stecken und ihn mir nach vierundzwanzig Stunden vornehmen.»
    «Sie bluffen!»
    Der Kommissär stützte sich auf den Schreibtisch von Jakob Borer.
    «Es ist, verdammt noch mal, mein bitterster Ernst. Es war mir noch nie so ernst wie in diesem Augenblick, Herr Staatsanwalt!»
    Borer hielt Ferraris Blick stand.
    «Wieso kommen Sie damit zu mir?»
    «Damit Sie mir nachher nicht vorwerfen können, ich hätte Sie nicht informiert. Wer weiss, vielleicht gibt es ja einen Skandal. Ich werde jetzt mit Direktor Heim sprechen. Falls er keine Zeit hat, werde ich ihm ebenfalls eine Vorladung zustellen lassen.»
    «Was … was erwarten Sie von mir, Ferrari?»
    «Nichts. Wie gesagt, ich wollte Sie nur über meine nächsten Schritte in Kenntnis setzen. Nicht mehr und nicht weniger. Jemand behindert unsere Ermittlungen. Und noch schlimmer, jemand zerstört die Existenz einer jungen Frau, weil er Dreck am Stecken hat und über ein gewisses Machtpotenzial verfügt. Ich habe genug von Alexander Streck und Konsorten. Falls Sie denjenigen kennen, von dem ich spreche, dann sollten Sie ihn warnen. Er ist definitiv zu weit gegangen.»
    Staatsanwalt Borer nickte.
    «Danke für die Information. Tun Sie Ihre Pflicht, Ferrari. Aber gehen Sie die Angelegenheit sachte an. Vielleicht ist das Ganze ein reines Missverständnis. Ich bin gerne

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