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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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sinnlosen Morden aufs Spiel setzen.»
    «Man hat ihr in Chur nahegelegt, den Dienst zu quittieren. Sie arbeitet nun als Chefin der Sicuris hier in Basel.»
    Gregor Hartmann faltete seine Hände wie zum Gebet und dachte angestrengt nach.
    «Eine faszinierende Dreierbande. Elisabeth Fahrner, Bernhard Meister und die skrupellose Anita Brogli. Jetzt sieht die Sache ein wenig anders aus … Wie kann ich Ihnen helfen?»
    «Wir glauben, dass die zwei oder alle drei zusammen die Morde ausgeheckt haben. Doch uns fehlen die Beweise. Nadine hatte eine Idee, bei deren Umsetzung wir Ihre Hilfe benötigen.»
    Ferrari bemerkte, wie Hartmann sichtlich aufblühte.
    «Bernie will Ihnen offensichtlich beweisen, dass es eine späte Gerechtigkeit gibt. Daher seine Anrufe. Bevor noch ein dritter Mord geschieht, möchten wir ihm eine Falle stellen. Bitte Nadine.»
    «Laden Sie ihn zu einem Gespräch ein. Ganz unverbindlich, sozusagen unter guten Feinden.»
    «Und bei diesem Gespräch soll ich ihn dazu bringen, dass er mir unter vier Augen die Morde gesteht.»
    «So ist es. Oder Ihnen den Namen des Mörders verrät.»
    Gregor Hartmann rieb sich die Hände.
    «Eine reizvolle Aufgabe, äusserst reizvoll. Nicht einfach, aber machbar. Ich gebe mein Bestes, Frau Kupfer.»
    «Danke, dass Sie die Komödie … wohl eher Tragödie mitmachen.»
    «Sie bringen Farbe in meine letzten Tage. Ich bedaure, dass wir uns nicht früher kennengelernt haben. Und noch mehr tut es mir leid, dass ich Ihre beiden Karrieren nicht mehr lange verfolgen kann.»
    «Ich bewundere Sie, Herr Hartmann.» Ferrari ergriff spontan Hartmanns Hände. «Wenn meine Tage gezählt sein werden, möchte ich mich dem Schicksal genauso souverän stellen, wie Sie es tun.»
    «Ich muss Sie leider enttäuschen, Herr Kommissär. Es ist nur eine Show. Ich habe grosse Angst, dass ich im entscheidenden Augenblick versage und um mein Leben bettle. Es braucht innere Grösse, die Welt mit Würde verlassen zu können.»
    «Die haben Sie.»
    In der folgenden Stunde gingen sie systematisch durch, wie sie Meister in die Falle locken wollten. Hartmann schlug vor, dass die Unterhaltung in der Bibliothek stattfinden sollte. So könnten Nadine und Ferrari vom gleich nebenan liegenden Schlafzimmer alles mithören. Zusätzlich würde eine Wanze installiert, damit das Gespräch auf Band aufgenommen werden konnte.
    «Was ist, wenn er wirklich einen Informanten im Kommissariat hat?», überlegte Hartmann.
    «Guter Einwand. Wir sollten die Abhöranlage von unseren Zürcher Kollegen installieren lassen. Ich habe dort einen guten Freund, der mir noch einen Gefallen schuldet.»
    «Gut, Nadine. Irgendwie traurig, dass man nicht einmal seinen eigenen Kollegen trauen kann. Doch solange wir nicht wissen, wer ihm die Informationen liefert, müssen wir vorsichtig sein. Ein eigenartiger Fall, Polizisten gegen Ex-Polizist. Ich fühle mich wie ein Verräter. Hoffentlich ist Bernie unschuldig.»
    «Wann wollen wir loslegen?»
    «Sobald als möglich. Es gilt zwei Menschleben zu retten.»
    «Ah, du siehst bedeutend besser aus, Gregor. Jetzt gefällst du mir wieder. Frau Kupfer und Herr Ferrari sollten öfters bei uns reinschauen. Ein Anruf für dich.»
    Alice Schneeberger reichte Hartmann das Telefon. Beinahe gleichzeitig summte das Handy von Ferrari. Hartmann meldete sich mit klarer Stimme und hörte aufmerksam zu. Der Kommissär nutzte die Gelegenheit, um den Anruf auf dem Handy anzunehmen.
    «Der nächste ist tot!», hörte er Stephan Moser am anderen Ende atemlos sagen.
    «Nein! Trotz Polizeischutz? Wie konnte das geschehen? Richter hat sich doch an alle Anweisungen gehalten, oder?»
    «Wieso Richter? Philippe Stähli wurde im Kantonsspital ermordet. Sie fanden ihn auf der Toilette. Erstochen wie die anderen.»
    «Wir sind in einer halben Stunde vor Ort.»
    Ferrari beendete das Gespräch. Entsetzen spiegelte sich in seinem Gesicht. Gregor Hartmann hatte ebenfalls aufgelegt.
    «Es ist ein weiterer Mord passiert, Herr Hartmann. Wir …»
    «Ich weiss, Philippe Stähli wurde im Kantonsspital ermordet.»
    Ferrari sah ihn schockiert an.
    «Bernhard Meister hat es mir soeben mitgeteilt», erklärte der Anwalt.

22. Kapitel
    Der Aufruhr im Kantonsspital war gross. Die Polizei hatte die oberste Etage gesichert zum Leidwesen der gesamten Direktion, deren Büros sich ebenfalls auf diesem Stockwerk befanden. Als Nadine und der Kommissär eintrafen, war Stephan Moser gerade in eine intensive Diskussion mit dem kaufmännischen

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