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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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deine Ansichten über eine gute Polizeiarbeit und ich meine.»
    «Du bist immer schon ein arrogantes Arschloch gewesen, Francesco. Aber seit du Erfolg hat, bist du echt unausstehlich. Ich habe deine Karriere minutiös verfolgt, mir sogar einen Ordner mit Zeitungsausschnitten angelegt. Nach deinem Fall Frank Brehm hat es dich raufkatapultiert. Alles auf meine Kosten!»
    «Seit wann sind Sie wieder in Basel?», unternahm Nadine einen weiteren Versuch, der Unterhaltung eine Wende zu geben.
    «Seit sie mich in Chur rausgeworfen haben.»
    «Dir wurde nahegelegt, zu gehen.»
    «Das ist doch das Gleiche. Abserviert, weil ich meinen Beruf ernst genommen habe.»
    «Seither bist du wieder in Basel?»
    «Ja.»
    «Keine Ferien?»
    «Was soll diese Frage? Ich war einige Wochen in Afrika.»
    «Du weisst bestimmt, wieso wir hier sind. Wir ermitteln in zwei Mordfällen.»
    «Gissler und Selm. Eigentlich gibt es keinen Grund, zu ermitteln. Die haben nur ihre gerechte Strafe erhalten.»
    «Du bist nicht die Einzige, die so denkt.»
    «Ich weiss», schmunzelte sie.
    «Du warst doch Bernies Assistentin in diesem Fall vor fünfzehn Jahren.»
    «Exakt. Ein klarer Fall. Doch dank einem dreckigen Komplott sind die vier mit einem blauen Auge davongekommen, aber nicht für immer.»
    «Ich überlege mir die ganze Zeit, weshalb die beiden gerade jetzt ermordet worden sind.»
    «Und was denkst du?»
    «Das wollte ich dich fragen.»
    «Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.»
    «Hast du noch Kontakt zu Bernie?»
    «Nein, überhaupt nicht. Ich habe ihn … warte mal … es ist sicher drei Jahre her, seit wir uns getroffen haben.»
    «Telefoniert?»
    «Nein. Was soll diese Fragerei? Glaubst du, dass ich etwas mit den Morden zu tun habe?»
    «Ich bin sicher, dass du nicht nur etwas damit zu tun hast, sondern dass du ganz tief in der Scheisse steckst.»
    «Danke für das Kompliment, Francesco.»
    Eines war klar, wenn sie auch eine gute Lügnerin war, sie stand in Kontakt mit ehemaligen Kollegen, allen voran mit Bernhard Meister, was dieser ja bereits bestätigt hatte.
    «Elisabeth Fahrner hat mir gesagt, dass ihr euch ab und zu über Afrika unterhaltet», sagte er einer Eingebung folgend.
    «Netter Versuch! Aber ich habe keinen Kontakt zu Frau Fahrner, weshalb auch? Die Frau hat zu wenig Format. Grosse Klappe, doch sobald Taten angesagt sind, kneift sie.»
    «Dafür, dass Sie sie nicht kennen, kennen Sie sie ziemlich gut.»
    «Ich habe sie beim Prozess beobachtet. Alles nur Show. Weltmeisterin im sich selbst belügen. Spielt die liebende Schwester, die ihren Bruder rächen will. Und wenns drauf ankommt, klopft sie die Finken.»
    «Da habe ich eine ganz andere Vorstellung von ihr.»
    «Was mich überhaupt nicht erstaunt. Sie sind eben auch nur eine kleine Polizistin ohne Weitblick, ohne Ehrgeiz und ohne Selbstachtung.»
    «Soso. Wie äussert sich das Ihrer Meinung nach?»
    «Wenn Sie nur ein wenig Pfeffer im Arsch hätten, würden Sie mir nicht so geduldig zuhören. Seit einer halben Stunde beleidige ich euch. Ohne Reaktion. Ihr nehmt das alles vollkommen gelassen hin. Ihr seid zwei armselige Kreaturen!»
    «Du bringst uns nicht auf die Palme, Anita. Du warst einmal eine gute Polizistin. Bis zu dem Tag, an dem du mit Gewalt und ohne Verstand das Recht erzwingen wolltest. Du hast eine Dienstaufsichtsbeschwerde an den Hals gekriegt, aber nichts daraus gelernt. Du redest dir ein, dass wir dich loswerden wollten. Keine Spur von Einsicht. Es sind immer die anderen gewesen, die Fehler gemacht haben. Hier in Basel, dort in Chur. Es zieht sich wie ein roter Faden durch dein Leben. Karriere um jeden Preis. Fanatiker wie du braucht die Polizei nicht. Ich hoffe, dass ich nie so werde wie du.»
    Sie sass mit hochrotem Kopf und geballten Fäusten am Tisch.
    «Du wirst noch staunen, Francesco. Es kommt eine andere Zeit. Dann unterhalten wir uns noch einmal. Nur wir zwei.»
    «Ich freue mich schon darauf, Anita. Falls du uns noch etwas sagen willst, dann ruf uns im Kommissariat an. Es ist sicher besser, wenn wir jetzt gehen, bevor mir der Kragen platzt und ich dir noch ganz andere Dinge sage.»
    Schweigend gingen Nadine und Ferrari zur Wiese hinunter und setzten sich an das Flussufer. Es tat gut, dem unablässigen Fliessen zuzusehen. Wie sich die Menschen doch im Laufe der Zeit veränderten. Aus einer jungen talentierten Frau, der eine grosse Zukunft bevorstand, war eine gescheiterte verbissene Fanatikerin geworden. Die Schuld daran traf natürlich die

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