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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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bald zu Ende geht.» Sie wischte sich einige Tränen aus dem Gesicht. «Aber ich bin sicher, dass Sie ihm gut tun werden. Kommen Sie doch am besten gleich mit ins Wohnzimmer.»
    Hartmanns Zustand hatte sich seit ihrem ersten Besuch verändert. Sein Gesicht wirkte blass und eingefallen. Er atmete schwer und Schweissperlen standen ihm auf der Stirne. Ferrari warf der Krankenschwester einen fragenden Blick zu.
    «Bleiben Sie nur. Ich habe ihm Morphium gespritzt, es wird gleich besser.»
    Ferrari näherte sich langsam dem Polstersessel, in den Hartmann versunken war.
    «Ah … welche Freude … ich … ich hätte nicht gedacht, Sie so bald wieder begrüssen zu dürfen. Nehmen … nehmen Sie Platz. Entschuldigen Sie … ich bin ein wenig ausser Atem … es ist heute nicht mein Tag.»
    «Wenn es Ihnen zu viel ist, kommen wir morgen wieder.»
    Hartmann suchte mit den Augen nach Nadine.
    «Nein. Bitte bleiben Sie. Vielleicht ist es morgen schon zu spät.»
    Alice Schneeberger brachte Kaffee und ein Glas Wasser mit einigen Tabletten für den alten Staranwalt.
    «Muss … muss ich das verdammte … Zeug schlucken?»
    «Du musst! Und ich lasse dich erst mit deinem Besuch allein, wenn ich sicher bin, dass du die Tabletten genommen hast.»
    «Nun denn, also runter mit dem Mist.»
    Er warf alle Tabletten ein und spülte mit Wasser nach.
    «Und jetzt den Mund auf!»
    Nadine und Ferrari schauten der Szene fasziniert zu.
    «Dachte ich mir es doch! Ich hole nochmals Wasser. Passen Sie bitte auf, Frau Kupfer, dass er die Tabletten nicht rausspuckt. Er schluckt sie niemals freiwillig, aber ich kenne seine Tricks. Nicht mit mir.»
    Als Alice Schneeberger draussen war, schaute Gregor Hartmann Nadine fragend an.
    «Versuchen Sie es gar nicht erst, Herr Hartmann. Ich bin auf der Seite Ihrer Krankenschwester.»
    «Velläterin!», murmelte er mit den Tabletten im Mund.
    Anscheinend war es ein täglich stattfindender Kampf mit immer gleichem Ausgang.
    «So, jetzt hast du wieder gewonnen, Alice. Nun aber raus mit dir.»
    Sie kicherte, zwinkerte Nadine zu und schloss die Tür hinter sich.
    «Es ist ein Spiel, Frau Kupfer, das ich jeden Tag aufs Neue verliere.»
    «Das sehe ich ein wenig anders. Sie sind der Sieger.»
    «Eine Frage der Perspektive. Wie kommen Sie mit Ihrem Fall voran? Der Mörder scheint noch keinen weiteren Mord begangen zu haben, sonst hätte mich Bernie bestimmt voller Stolz angerufen.»
    «Vollkommen richtig und deswegen sind wir auch hier.»
    Hartmann schaute den Kommissär fragend an.
    «Wir brauchen Ihre Hilfe, Herr Hartmann.»
    «Gerne, wenn ich kann. Solange Sie nicht von mir sportliche Höchstleistungen erwarten.»
    «Nein, keine Sorge. Wir brauchen Ihren logischen Verstand, Ihre Raffinesse und Ihre spitze Zunge.»
    «Damit kann ich dienen. Das Gehirn ist noch intakt.»
    «Das Ganze sollte jedoch unter uns bleiben.»
    Gregor Hartmann nickte.
    «Abgemacht. Nun bin ich aber sehr gespannt, was Sie von mir wollen.»
    «Unsere bisherigen Untersuchungen führen immer zum gleichen Ergebnis. Wir sind fest davon überzeugt, dass …», Ferrari zögerte einen kurzen Moment, fuhr dann aber fort, «… Elisabeth Fahrner und Bernhard Meister hinter den Morden stecken.»
    «Was!? Nein … Herr Kommissär, Sie erlauben sich einen Scherz mit mir. Irrtum ausgeschlossen?»
    «Ich bin mir ziemlich sicher.»
    «Bitte entschuldigen Sie, ich kann es nicht glauben, Herr Kommissär. Sie haben sich verrannt.»
    Ferrari sass mit verschränkten Armen auf der Stuhlkante. Er sah kurz zu Nadine, dann erhob er sich ruckartig.
    «Ich verstehe, wenn Sie uns nicht helfen wollen …»
    «Ich will Ihnen helfen. Aber mein Verstand sagt mir, dass Sie auf dem Holzweg sind.»
    «Und doch deutet alles auf die beiden hin.»
    Der Kommissär erzählte dem Anwalt im Schnelldurchgang von ihren bisherigen Ermittlungen und insbesondere von Iris Okaz’ Beobachtung. Gregor Hartmann hörte aufmerksam zu, nickte ein paar Mal und stellte hin und wieder eine Frage.
    «Die Fäden scheinen wirklich bei Elisabeth Fahrner und Bernie zusammenzulaufen. Trotzdem, ich traue den beiden keinen Mord zu. Es gibt Menschen, die durchaus fähig sind, eine Tat minutiös zu planen, die jedoch nie in der Lage wären, diese konkret umzusetzen.»
    «Einverstanden. Ich erhöhe den Einsatz und bringe Anita Brogli ins Spiel.»
    Hartmann lachte.
    «Ich verstehe. Alle Achtung, Sie sind ein guter Pokerspieler. Nur ist Anita Brogli irgendwo in der Ostschweiz. Die wird sicher nicht ihre Karriere mit

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