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Und der Basilisk weinte (German Edition)

Und der Basilisk weinte (German Edition)

Titel: Und der Basilisk weinte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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gekommen.»
    «Tötungsart?»
    «Wiederum durch Messerstiche. Dieses Mal zwei, der erste war schon tödlich.»
    «Und wie geht es jetzt weiter?»
    «Jetzt ist Richter an der Reihe. Eigentlich wärst du dann noch fällig, aber das kann ich mir sparen.»
    «Sehr grosszügig von dir!»
    «Nehmen wir ihn jetzt endlich fest?», flüsterte Nadine ungeduldig.
    «Ich will nicht nur ihn. Ich will auch Anita Brogli und Elisabeth Fahrner. Meister läuft uns nicht davon.»
    Eine Stunde später sassen Nadine, Ferrari und Hartmann zusammen in der Bibliothek. Zuvor hatten sie Stephan Moser orientiert, dass er Meister folgen solle.
    «Er ist es gewesen. Zweifelsohne. Er hat es ja sogar zugegeben. Wieso haben wir ihn nicht verhaftet, Francesco?»
    «Weil wir dann nicht an Anita rankommen.»
    «Als Anwalt möchte ich Ihnen sagen, dass er eigentlich kein Geständnis abgelegt hat. Er war sehr geschickt, hat nur das wiedergegeben, was er auch durch einen guten Informanten im Kommissariat wissen könnte.»
    «Er sagte doch, dass er sie hundert Mal ermordet hat.»
    «Doch nur im übertragenen Sinne. Das beweist rein gar nichts. Da müssen Sie schon noch etwas drauflegen. Jetzt fällt mir ein, ich habe vergessen zu fragen, weshalb er die Reihenfolge geändert hat. Richter wäre doch der Nächste gewesen.»
    «Dafür gibt es eine logische Erklärung. Philippe Stähli lehnte den Personenschutz ab. Es war deshalb einfach, an ihn ranzukommen. Richter lässt sich hingegen freiwillig bewachen, zu Hause und unterwegs. Meister kommt nicht an ihn heran. Das garantiere ich Ihnen. Frau Richter hatte zudem die Idee, bei ihren Eltern in Lampenberg abzutauchen. Sie sind jetzt für einige Tage dorthin gefahren. Auch dort lassen wir ihn rund um die Uhr bewachen.»
    «Auf Dauer ist das aber auch keine Lösung, Herr Kommissär. Irgendwann muss Richter wieder seinen normalen Arbeitsrhythmus aufnehmen. Und dann erwischt er ihn.»
    «Dessen bin ich mir bewusst. Wir müssen ihn und seine Helfer schnellstmöglich verhaften können.»
    «Ein interessanter Fall. Schade, dass ich Bernie nicht verteidigen kann. Das wäre ein spannender Abschluss meiner Karriere.»
    Für Ferrari stand nach dem heutigen aufgezeichneten Gespräch fest, dass Bernhard Meister der Mörder war oder zumindest einer der Mörder. Aber es würde ungeheuer schwierig, ihn zu überführen. Es bedurfte handfester Beweise, und zwar schnell. Sonst könnte nichts und niemand Andreas Richter vor dem gleichen tödlichen Schicksal bewahren, wie Hartmann richtig analysiert hatte. Denn die Zeit lief gegen sie.
    Kurz vor Mitternacht traf Stephan Moser im Kommissariat ein.
    «Ich habe Neuigkeiten. Bernhard Meister rief im Taxi zunächst jemanden an. Dann fuhr er nach Kleinhüningen zur Sicuris, um Anita Brogli zu treffen. Ich habe vor dem Gebäude gewartet und sah im ersten Stock gestikulierende Silhouetten. Anscheinend fand eine hitzige Diskussion statt. Aber es kommt noch besser … ihr werdet es nicht glauben …»
    «Spann uns nicht auf die Folter. Rück schon raus mit deinen Informationen», brummte Francesco müde.
    «Es kam noch eine Person hinzu: Elisabeth Fahrner!»

24. Kapitel
    Ferrari trug eine schwere Bürde mit sich herum. Die Erkenntnis, dass sein Vorgänger, den er bewunderte, den er oft zitierte, wenn ihm die richtigen Worte nicht einfallen wollten, ein Mörder sein sollte, warf ihn aus dem Gleichgewicht. Das ganze Wochenende war er für niemanden zu sprechen. Nicht einmal für Nadine, die darauf drängte, Elisabeth Fahrner nochmals zu vernehmen. Unzählige Male ging er den Fall in Gedanken durch, doch immer kam er zum gleichen unbefriedigenden Resultat. Am liebsten hätte er den Fall einem Kollegen übergeben. Aus Befangenheit.
    Am Montag führte der Kommissär mit Jakob Borer ein längeres Gespräch. Der Staatsanwalt bekräftigte ihn, den Fall rasch abzuschliessen, bevor es ein viertes Todesopfer gab und vor allem bevor die Presse ihn in Stücke riss. Dabei wollte Ferrari eigentlich das Gegenteil hören, nämlich dass er den Fall unter den Tisch wischen solle. Als er vorschlug, das Dossier aus Befangenheit an einen jüngeren Kollegen weiterzugeben, lachte Borer nur, goss seine Pflanzen und fragte, ob sonst noch etwas sei. Na bravo, auf den Staatsanwalt war absolut kein Verlass.
    Wenigstens liess ihn Nadine in Ruhe. Sie blieb zwar den ganzen Tag über an seiner Seite, verzichtete aber darauf, über den Fall zu diskutieren. Ein Telefongespräch mit Monika hatte ihr geholfen, die schlechte

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