...und der grüne See (German Edition)
Denny entdeckte Gewächse und
Sträucher, die er bisher noch nie gesehen hatte. Manche trugen
Früchte wie Erdbeeren, die groß wie Äpfel waren. Letztere hat-
ten dagegen die Größe von Kürbissen.
Langsam näherten sie sich einem der drei Mammutbäume,
die - wenn man von ihrer Größe absah - von weitem recht
harmlos wirkten. Denny fand es interessant, sie aus der Nähe
zu betrachten. Doch je näher sie kamen, umso mehr veränderte
sich das Äußere des riesigen Baumstammes.
Dort angekommen, sahen sich die Schüler Unglaublichem
gegenüber stehen. Der Stamm war gigantisch. Dieser Baum be-
saß eine Tür! Außerdem Unmengen auf Etagen verteilte runde
Fenster. Über der Eingangstür war ein Holzschild mit einem
eingebrannten Zeichen angebracht. Denny hielt es für eine
Zwei, dessen verlängerter Fuß ohne Unterbrechung in eine Vier
überging.
„Das ist das babylonische Zeichen von Jupiter.“, erklärte
Professor Hoffalt im Vorbeigehen, während die Schüler stau-
nend davor stehen geblieben waren.
„Hier wohnt die Baumgemeinschaft Jupiter. Beeilen Sie sich
bitte. Wir sind noch nicht am Ziel. Ihr neues Zuhause befindet
sich weiter hinten.“
Nach einer Weile liefen sie an einem hohen moderneren
Turmgebäude vorbei, das ausnahmsweise nicht aus Fachwerk
bestand, sondern aus Bruchsteinen.
„Das Planetarium!“ Hoffalt eilte zügig weiter.
Die Schüler versuchten mühsam mit der Professorin Schritt
zu halten. Denny verfiel in einen Dauerlauf.
„Hier befindet sich der Wohnbereich der Saturner.“
Professor Hoffalt schien es eilig zu haben. Sie blieb an die-
sem Mammutbaum nicht einmal stehen. Denny konnte im
Vorbeirennen gerade noch das Zeichen sehen, welches dem
Saturn zugeordnet war: Ein kleines t, vermischt mit kleinem h.
Ein Stück weiter stand das Lehrgebäude für Steinheilkunde,
wie auf einem Schild stand.
Endlich waren sie an dem Wohnbaum angekommen, der
das Zeichen Ihrer Gemeinschaft zeigte. Von hier aus konnte
man noch eine Scheune und eine Wassermühle erkennen. Laut
der Beschilderung war es die Werkhalle für die Gestaltung und
Bearbeitung von Edelsteinen.
„Da wären wir, meine Damen und Herren. Es wäre sinnvoll,
wenn sie sich heute Abend ihren Stundenplan noch einmal
vornehmen. Dabei wird ihnen auffallen, dass der Unterricht
morgen um neun Uhr beginnt und am Nachmittag um sechzehn
Uhr endet. Mittagspause ist von zwölf bis dreizehn Uhr. Das
Mittagessen findet im Herrenhaus statt.
Eine Abweichung bezüglich der normalen Schulzeiten gibt
es allerdings: Einmal in der Woche haben die Schüler Astrologie
und Astronomie, und zwar am Mittwochabend von zehn bis
halb zwölf im Planetarium.
Ihre erste Unterrichtsstunde findet dort drüben in der
Scheune statt. Sie werden damit beginnen, Ihren gesamten
Bestand an Edelsteinen für den weiteren Gebrauch zu bearbei-
ten und fertigzustellen.“
Die Uraner starrten auf ihre Gemeinschaftslehrerin. Zur
Erleichterung aller beendete die Professorin den Rundgang. „Ich
wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend und für morgen
einen guten Wochenstart.“
Mit diesen Worten entschwand sie in einer der zahlrei
-
chen Gassen. Gespannt betraten die Neuankömmlinge das
Innere des Baumes und standen unerwartet im Wohn- und
Küchenbereich der Gemeinschaft. Aus Denny´s Sicht, musste
der Baum einen Durchschnitt von mindestens zwanzig Metern
haben. In der Mitte wand sich eine Holztreppe vermutlich bis
in die Baumspitzen hinein. Einige der älteren Schüler hielten
sich zum Abendessen im Küchenbereich auf.
Die neuen Mitbewohner des Baumes wurden neugierig
beäugt. Einige der Bewohner beugten sich sogar über das
Treppengeländer, um von oben das Geschehen zu verfolgen.
Denny sah sich um und entdeckte zu seiner Verblüffung
einen Kamin … in einem Haus komplett aus Holz!
Rüstem schmunzelte.
„Keine Panik, Digger. Da passiert schon nichts. In dem
Kamin stecken braune Fluorit- und Thulitsteine, die das
Ausbreiten von Feuer verhindern. Meine Großeltern lebten
damals in Holzhütten und da lief das genauso.“
Unruhe kam auf. Denny und seine neuen Klassenkammeraden
wurden von den anderen förmlich in den Wohn- und Essbereich
gedrängt. Einer der älteren Schüler erhob sich aus einem Sessel.
„Herzlich willkommen in unserer Baumgemeinschaft
Uranus. Nachdem ihr alle noch mal kräftig durch die Hose geat-
met habt und euch abregt, möchte ich mich erst mal vorstellen.
Ich heiße Pascal Selten und bin schon auf der
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