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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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was zum …“
Eine große Lore, ganz in Kupfer und Blattgold verarbeitet,
erstrahlte vor Dennys Augen. Sie war vollkommen nach oben
abgeschlossen und glich einem Zugabteil der ersten Klasse aus
frühen Zeiten. Davor befand sich ein Hebelzug. Die Schienen, auf
denen die Wagen standen, verschwanden in ein dunkles rundes
Loch in der Hallenwand. Wahnsinn diese Transportloren.
„Glaubst etwa, dass ich durch die Wälder ausschließlich
gehe, um nach Steinen zu suchen?“
„Ja, dachte ich …“ Denny war tief beeindruckt.
„Sind heute ganz andere Umstände. Sollte dir unter nor-
malen Bedingungen Praktikum bieten. Viel durch die Wälder
gehen und so. Oben geht ja nun leider nicht mehr!“
„Ne, lass mal, schon ok!“, hauchte Denny und starrte auf
Waldemars kleinen Privatbahnhof.
Der Venediger zog Denny mit in den Wagen, der sich au-
tomatisch in Bewegung setzte, sobald die Türen geschlossen
waren. Zahlreiche Links- und Rechtskurven begleiteten die
einstündige Fahrt, bevor der Zug in einer weiteren, mäßig be-
leuchteten Halle zum Stillstand kam.
„Wäre schön, sich mal wieder nützlich zu machen!“, fuhr
ihn Waldemar barsch an.
„Was? Wieso?“ Denny sah sich um.
Sein Anleiter wurde ungeduldig.
„Sind alles Rosenquarze. Krieg sie allein nicht heller.“
Jetzt erst hatte Denny verstanden und wies schleunigst mit
der Hand auf die Wände, die sofort hell aufleuchteten. Am Ende
der Halle befand sich eine aus schwerem Eisen geschmiedete
Tür. Sie ließ sich von Waldemar mit Leichtigkeit öffnen. Eine
Treppe führte hinauf bis ans Tageslicht, das wie ein winziger,
heller Punkt schon auf der untersten Stufe zu sehen war. Als
beide endlich ins Freie traten, stach die Herbstsonne in Dennys
Augen. Blinzelnd hielt er sich die Hände vor das Gesicht. „Wo
sind wir hier?“
„Sind jetzt da, wo wir hin wollten.“
Denny blickte an einem riesigen Steinbruch hoch, in der
sich eine lange Felsspalte befand. Er sah in Waldemars Augen
ein seltsames Aufblitzen. Wie aus dem Nichts hielt er einen
Rutenzweig aus Weiden in den Händen und richtete ihn zur
Felsspalte.
„Hältst jetzt mal die Umgebung im Auge, und ich erledige
den Rest. Sage Bescheid, wenn ich soweit bin und ich ihn habe,
verstanden?“
Denny nickte und drehte sich mit dem Rücken zu ihm.Er
hatte einen hervorragenden Ausblick auf das Tal, das sie eigent-
lich hätten durchwandern sollen.
„Habe zwei!“, schallte es nach einer Weile von oben herab.
„Dachte, es wäre nur einer. Junge, nu zeig mal, was du kannst.“
Denny schaute nach oben. „Was is`?“
Schon sah er von oben herab zwei Gesteinsbrocken auf
sich zuschießen. Denny blieb ein Bruchteil von Sekunden, um
die ausgestreckten Finger hochzureißen … ! Ein
hellroter Blitz erfasste die beiden Steine, die augenblicklich in
der Luft hängen blieben. Denny brauchte sich nur zu strecken,
um sie herunterzupflücken. Er beäugte die Brocken jetzt ge-
nauer. Sie waren ihm unbekannt. Der Venediger kletterte in der
Zwischenzeit die Felswand wieder herunter.
„Und? Hast sie?“
„Auf jeden!“, rief Denny zurück.
„Was?“, kam es schrill von oben.
„Ich meinte, dass ich sie auf jeden Fall habe!“ Denny ver-
staute die beiden Fundstücke in seinem Rucksack.
Ein Poltern ließ Dennys Beine erzittern und Gesteinsbrocken
schlugen dicht neben ihm ein. Er riss seinen Blick ruckartig
nach oben und sah, wie Waldemar sich an einem vertrockneten
Zweig festhielt und an einer steilen und brüchigen Stelle lang-
sam den Halt verlor. Verzweifelt versuchte der Venediger gegen
die nachgebenden Steinmassen anzustrampeln.
„Hilfe!“, schrie er nach unten. „Tu was!“
Denny warf schnell den Rucksack zur Seite und suchte in
der Felsspalte eine passende Aufstiegsmöglichkeit.
„Halt dich fest, Waldemar! Warte, ich komme hoch!“
„Bist du des Hagels?“, giftete ihn der Venediger an. „Kommst
du hoch, zieh ich zweihundert Punkte ab. Kannst du besser und
anders.“
Noch mehr Geröll und Steine sausten nach unten. Waldemar
trat auf einen Brocken und löste damit eine ganze Lawine aus.
Denny musste schnell in Deckung gehen und hechtete unter
einen Felsvorsprung.
Er wusste, dass er nicht viel Zeit hatte, eine passende
Wirkung herbeizuführen. Angestrengt dachte er nach und
schaute sich um. Dann sah er wieder nach oben zu Waldemar,
der zunehmend in Not geriet und sich nur noch mit einer Hand
an dem Ast festhielt. Denny konnte jetzt gut abschätzen, wo
genau der Venediger aufkommen würde, wenn er fiele. Genau

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