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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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es keine oberen,
sondern nur untere Stockwerke gab.
Staunend blickte er sich um. Die Wände hingen voller
Gemälde, auf denen Zwerge und Menschen mit funkelnden
Lederbändern an den Handgelenken zu erkennen waren. An je-
dem der Gemälde war unten rechts ein Stein eingesetzt. Denny
ging davon aus, dass es sich um Steinmagier handelte, deren
Hauptsteine in den Bildern verewigt wurden. Er fragte sich,
warum die Zwerge ebenfalls Steine besaßen.
„Ist Feuer schon im Gange?“, schallte es von draußen.
Denny erschrak. „Nein, noch nicht. Bin gleich soweit!“
Denny ging zum Holzhaufen, der immer noch vor der Haustür
lag. Es dauerte nicht lange und mit mittlerweile routinierter
Hand- und Fingerbewegung hatte er alles gesammelte Holz
in minutenschnelle neben dem Kamin abgelegt. Mit dem
Thulitstein entzündete Denny ein Feuer und sofort zog Wärme
durch das Haus.
„Sehr gut!“
Denny erschrak und drehte sich um. Waldemar stand zu-
frieden in der Eingangstür.
„Können jetzt zum gemütlichen Teil des Abends kommen.
Kannst deine Sachen nach unten bringen. Zimmer steht offen.
Mache in der Zwischenzeit schon mal Essen.“
Denny tat, wie Waldemar ihm aufgetragen hatte. Er griff
nach seinem Gepäck und bemerkte rechtzeitig, dass der Anleiter
ihn weiter genau beobachtete. Rasch streckte er seinen Arm
hervor. Der Achat leuchtete rot auf und die Taschen schwebten
langsam vor ihm die Holztreppe hinunter. Von den insgesamt
zehn Zimmern stand eines offen. Es war mit alten, restaurierten
Möbeln gemütlich eingerichtet. Mit Schwung schmiss er sich
auf das Bett, das fertig bezogen war.
„Essen fertig!“, rief Waldemar von oben.
Denny sprang sofort hoch und begab sich wieder ein
Stockwerk höher. Der Venediger hatte den Tisch mit fri-
schem Brot und Gemüse gedeckt. Mittendrin befand sich ein
Hühnchen, Dennys Lieblingsspeise. Stumm und hungrig schlug
er sich den Bauch voll. Einige Zeit später saßen beide am knis-
ternden Kaminfeuer.
Denny hatte es sich auf einem Sitzkissen gemütlich ge-
macht. „Sag mal, Waldemar, gibt es unter den Zwergen oder
Venedigern welche, die sich in Steinmagie auskennen? Ich mei-
ne, auf manchen Bildern hier im Haus sind Zwerge,
die Steine bei sich tragen.“
Waldemar knabberte das Fleisch von einem Knochen.
„Sind Nachkommen von Zwergen, die Steinmagier zu Partnern
hatten.“
„Du bist so ein Nachkomme, nicht wahr? Sonst wär das
Essen ja nicht sofort fertig, oder?“
Waldemar schaute ins Feuer und nickte.
„Hatte eine Großmutter, die mit einem Venediger zusam-
men war. War ein gutes Gespann. Mein Vater war Venediger
ohne magisches Händchen für Steinmagie. Bin aber einer mit
Magie-Stein. Vater und Großvater brachten mir Venedigerarbeit
bei und Großmutter, so gut sie konnte, Steinmagie.“
„So gut sie konnte?“
„Ja, wenn Steinmagie nur ein Großelternteil besitzt, dann
ist Magie nicht so stark, wie bei dir jetzt ist. Gibt außerdem
keine Schule für Zwerge mit Steinmagie.“
„Tut mir leid!“, erwiderte Denny. „Was trägst du denn für
einen Hauptstein?“
„Apatitstein!“ Waldemar zog ein Halsband mit einem dun-
kelblauen Stein unter seiner Weste hervor.
„Manchmal eine kleine Unterstützung. Venediger sein ist
besser. Können schöne und wertvolle Steine finden.“
„Woher kennst du eigentlich meinen Großvater?“, wollte
Denny wissen, nachdem sie eine geraume Zeit stumm vor dem
Kamin saßen.
Waldemar nahm einen kräftigen Zug aus seinem Bierkrug.
Denny wartete geduldig auf eine Antwort.
„Gibt keine Zwerge oder Venediger, die nicht deinen
Großvater kannten. War der Erste und lange Zeit Einzige, der
damals zwischen und Zwergen vermittelt hat.
Zwerge konnten zuletzt nicht mehr unterscheiden und haben
Steinmagiern misstraut. Ignatius hat da viel gekittet.“
„Und was haben die Venediger mit der ganzen Sache zu
tun?“„Sind mit Zwergen verbunden. Sind Nachkommen der
    Venediger. Unsere Herkunft ist aus Italien. Deutsche Zwerge
also unsere Verwandten.“
Denny runzelte die Stirn.
„Sag mal, hast du mir heute Morgen nicht erzählt, dass du
meinen Großvater gekannt hast?“
Waldemar blickte verlegen zur Seite. „Naja, Venediger
übertreiben manchmal“, nuschelte er vor sich hin, hob kurz
darauf seinen Finger und sah Denny ernst an. „Kenne immerhin
seinen Namen und habe viel von ihm gehört. Ist so, als würde
ich ihn gut kennen.“
Denny schüttelte lächelnd den Kopf. Er hatte jetzt keine
Lust mehr, weitere Fragen zu stellen, so müde fühlte er

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