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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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seiner Zeit bei dem
Sgönaunke zu erzählen. „Du glaubst gar nicht, was die für
Werkzeug da oben in den Bergen am Start haben. Ich sag dir,
die haben allererste Sahne da oben. Das Beste vom Feinsten.
Und wie easy die Steine damit bearbeitet werden können. Voll
abgefahren!“
Denny sah Rüstem in diesem Augenblick einen schweren
Werkzeugkasten unter dem Tisch hervorholen und auf den
Tisch knallen. Er öffnete ihn unter den stolzen Augen seines
Praxisanleiters.
„Eine komplette Ausrüstung zur Bearbeitung magischer
Edelsteine“, las Rüstem von dem am Werkzeugkasten ange-
schlagenen Messingschild laut vor.
„Cool! Echt krass!“, staunte Denny. Er nahm einen
Hammer aus dem Kasten und wunderte sich, wie leicht er in
seinen Händen lag. Denny hatte das Gefühl, einen Hammer aus
Leichtholz zu halten und nicht einen gewöhnlichen.
„Ich hab nur siebzig Punkte Abzug bekommen“, strahlte
Rüstem weiter. „Mein Anleiter war von mir begeistert und
sagte, dass dies für einen Schüler der ersten Ebene
ist.“Rüstem nahm Denny wieder den Hammer aus der Hand
    und legte ihn zurück in den Kasten.
„Und wie war’s bei dir, Digger?“, drängte er. „War nicht
so chillig, wie du vorhin sagtest? Wie viel Abzug hat er dir
denn gegeben?“ Rüstem machte eine kurze Kopfbewegung in
Richtung des Venediger, dem das Gespräch zwischen Denny
und seinem Freund nicht entgangen war. Waldemar blinzelte
mit seinen Augen und Denny spürte, dass seinem Anleiter et-
was nicht passte. Wie aus dem Nichts donnerte Waldemar den
größeren der beiden Steinklumpen, den sie aus dem Steinbruch
gewonnen hatten, auf den Tisch. Im Gasthaus wurde es darauf-
hin stiller und einige der Gäste drehten sich bei dem Krach, den
der Gel-Richterit verursachte, um.
„Ein Gel-Richterit!“, erwähnte Waldemar beiläufig, wäh-
rend er auf seine Fingernägel schaute und sie an seiner Weste
abputzte. Mit gespielter Langeweile blickte der Venediger nach
oben und stellte sich auf die Zehenspitzen,
um ein paar Zentimeter größer zu wirken.
„Findet man normalerweise nur in Südafrika“, fuhr er weiter
fort, „und Venediger haben ihre Methoden, x-beliebige Steine zu
finden. Junger Herr Gideon hat übrigens zwanzig Punkte Abzug.
Ach ja, lieber Denny, hier versprochenes Praktikumsgeschenk.
Stein und dazu Spiegel, mit dem du Stein entdeckt hast.“
Denny kräuselte die Stirn und fragte sich, ob Waldemar
jetzt nicht wieder übertreiben würde.
„Aber …“
„Bitteschön, keine Ursache!“, unterbrach ihn der Venediger
und sah Denny vielsagend in die Augen.
„Danke, Waldemar! Das wär jetzt wirklich nicht nötig ge-
wesen“, reagierte Denny unsicher und verlegen.
Sein Freund fand nach einer Weile des Erstaunens und der
Sprachlosigkeit seine Worte wieder.
„Wahnsinn, Denny! Das ist ja der Hammer! Weißt du ei-
gentlich, wie wertvoll diese Venedigerspiegel sind? Und der
Stein erst. Mancher Steinmetz würde sich die Finger danach
lecken, ihn bearbeiten zu dürfen. Bitte, Denny, ich würde mit
deinem Stein so gern arbeiten. Darf ich? Ich schwör dir, ich
mach dir daraus alles, was du willst.“
Natürlich hatte Denny nichts dagegen. Waldemar horchte
auf und wandte sich Rüstem zu.
„Kannst Steine verarbeiten? Wie gut?“
„Seit mich mein Großvater in die Steinmagie eingeführt
hat, brachte er mir alles bei, was ein Steinmetz wissen muss“,
antwortete Rüstem stolz.“
„Gerade den wollte ich dir vorstellen, Waldemar!“, misch-
te sich Denny jetzt ein. „Er arbeitet flink und ausgesprochen
geschickt. Er ist unser Klassenbester, musst du wissen. Wäre
genau der Richtige für deinen Gel-Sygelith.“
Waldemar musterte Rüstem von unten nach oben.
„Name deines Großvaters, wenn ich fragen darf. Kenne
nämlich die besten.“
„Mehmet Kurt!“ Ein Klang von Stolz war in der Antwort
spürbar.
Als der Venediger den Namen hörte, holte er augenblicklich
den zweiten Stein hervor und legte ihn vorsichtig auf den Tisch.
„Kommst damit klar?“
Rüstem starrte auf den groben Stein und wusste auf Anhieb,
was er vor sich sah; seine Augen begannen zu strahlen.
„Wow! Ein violetter Gel-Richterit! Der muss zwei Kilo
schwer sein. Mein Großvater hat zwar auch einen, der hat aber
nur die Größe eines Kieselsteins und befindet sich auf einer
Bank für Steinmagier.“
„Und?“, hakte Waldemar nach. „Was ist? Machste fertig?“
Rüstem war begeistert und antwortete voller
Selbstbewusstsein: „Natürlich komme ich damit klar! Was

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