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...und der grüne See (German Edition)

...und der grüne See (German Edition)

Titel: ...und der grüne See (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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soll
daraus werden und wann soll`s fertig sein?“
„Nächstes Jahr Sommer. Zwei Keile und zwei gleich große
Kugeln. Bekommst zwei kieselsteingroße dafür. Einverstanden?“
Rüstem sah sich den Stein genauer an.
„Wenn ich es richtig sehe, kann man drei Keile draus ma-
chen. In Ordnung! Ich mache es, wenn ich die Reste behalten
darf.“Waldemar reichte Rüstem die Hand.
    „Bin einverstanden. Verstehst was vom Verhandeln. Hast
du bestimmt von deinen Eltern, Großeltern und so weiter. Bist
ein richtiger Türke. Deutsche Steinmagier geben schnell nach
beim Handel. Bin beeindruckt. Melde mich dann nächstes Jahr
bei dir und Denny.“
    Denny sah den beiden lächelnd beim Händeschütteln zu,
während Rüstem erwiderte: „Ich bin in Deutschland geboren
und somit auch Deutscher. Und ich bin stolz, beides zu sein,
weil meine Großeltern von dort kommen.“
    Waldemar streckte sich und klopfte ihm auf die Schulter.
„Kannste auch sein. Kenne deinen Großvater gut. Grüß ihn
schön von Waldemar, den Venediger, ja? Sag ihm, kann stolz auf
seinen Enkel sein.“
„Ja, danke. Mach ich.“
Rüstem steckte seinen Arbeitsauftrag in seinen Rucksack
und drehte sich zu Denny um. „Jetzt erzähl du mal, Denny. Was
hast du erlebt?“
„Naja, was soll ich sagen?“, begann Denny. „Wir sind zwei-
mal auf Xamamax gestoßen, die uns ein wenig Ärger bereitet
haben.“
„Xamamax?“ Rüstem schreckte auf. „Und? Was ist passiert?“
„Erzähl ich dir später, wenn Mian und Moana dabei sind!“,
flüsterte er ihm zu.
Es war Juli Timmer, die als nächstes herein kam, ohne
Begleitung. „Hi, Juli“, begrüßte Denny sie, „wie geht´s? Wie war
dein Praktikum?“
„Wollte dein Anleiter nicht mit reinkommen?“, wollte
Rüstem sofort wissen, noch ehe sie auf Dennys Fragen antwor-
ten konnte.
Waldemar und der Skönaunke nahmen kaum Notiz vom
Neuankömmling. Sie waren in ein Gespräch vertieft. Juli setzte
sich an den Tisch.
„Naja, das Praktikum war eigentlich ganz ok!“, meinte sie
zufrieden. „Mein Anleiter hat mich vorhin nur schnell rausge-
lassen. Er hatte in Welling noch einen Notfall. Herr Blautenberg
ist Tierarzt hier in der Gegend und wohnt irgendwo in den
Wäldern. Wir hatten mächtig viel zu tun, und ich musste ihm
immer zur Hand gehen. Mittlerweile beherrsche ich den Roten
Achat wie aus dem Effeff. Ich bekam nur zwanzig Punkte
Abzug.“
„War bei dir tote Hose? Ist nichts Besonderes passiert?“,
fragte Rüstem enttäuscht.
„Nein, eigentlich nicht. Außer, dass ich in dieser Zeit zwei
Gewöhnlichen, die sich in den Wäldern verlaufen hatten, einen
dicken, gewundenen Gehstock aushändigen musste. Damit
sollten sie eigentlich wieder nach Hause gefunden haben.“
Rüstem verzog das Gesicht. „Ja, klar! Mit einem Gehstock
nach Hause finden? Was für `n Quatsch! Wie soll das denn
gehen?“
„War ja kein gewöhnlicher Stock!“, erklärte sie. „Der befin-
det sich beim Tierarzt immer an ein und derselben Stelle, und
zwar in einem Dielenschrank. Und wenn einer, der sich in den
Bergen verirrt hat, rein zufällig vorbei kommt, erhält er den
Gehstock. Und das Besondere an der ganzen Geschichte ist, dass
der Gehstock am nächsten Morgen wieder im Dielenschrank
steht.“Die Eingangstür schwang zum wiederholten Mal auf.
    Die Timaki-Zwillinge rauschten vollbepackt mit Tüten und
Taschen in das Gasthaus. Zielstrebig gingen sie auf die Gruppe
zu und setzten sich schwungvoll an den Tisch.
„Mensch, waren das drei schöne Tage!“, resümierte Moana
und Mian nickte selig.
    „Stimmt! So viel Spaß in so kurzer Zeit hatten wir lange
nicht mehr.“
Denny und Rüstem rümpften ihre Nasen. Strenger Geruch
stieg zu ihnen aus den Tüten empor. Gewächsdüfte und
Gewürzaromen vermischten sich zu einem seltsamen Ganzen.
Mit einem Mal klopfte es am Fenster, an dem die Gruppe saß.
“Ah!“, schrie Rüstem entsetzt auf, als er zwei riesige
Frauengestalten hereinglotzen sah.
Auch Denny wurde unbehaglich beim Anblick von Moanas
und Mians Anleiterinnen, trotzdem nickte er den großen run-
den Gesichtern freundlich zu.
„Eure Fänggen sind ja von Nahem ganz schön riesig.“
„Sie sind zwar riesig und ein wenig furchteinflößend“, er-
klärte Moana, „aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lustig
die sein können und außerdem sind sie unheimlich feinfühlig.
Die Kräuter hier gehören zur Hälfte Frau Dr. Heising. Sie hat sie
uns in Auftrag gegeben, den Rest können wir behalten.

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