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...und der grüne See

...und der grüne See

Titel: ...und der grüne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Lause
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an. „Jetzt sieh gefälligst zu, dass du hier wegkommst. Wir versuchen das Gelände für euren Rückweg abzusichern und beschäftigen solange Saturn und Jupiter.“
    Denny raste los. Die Leibwächter folgten ihm, so gut sie konnten. Er flog förmlich seinem Ziel entgegen. Seine Begleiter hatten nach kurzer Zeit den Anschluss verloren.
    Als der Steinbruch in Sichtweite kam, bremste Denny ab und suchte Deckung hinter einem mit Schnee bedeckten Gebüsch, um die Lage zu sondieren. Die Felsspalte befand sich hoch oben im oberen Drittel der brüchigen Steinwand. Zügig sprang Denny aus seinem Versteck und setzte zum Endspurt mit abschließendem Sprung an. Ein unsichtbarer und heftiger Stoß traf ihn. Er wurde nach hinten geschleudert und erst jetzt merkte Denny, dass seine Deckung ein Dornenstrauch gewesen war. Zwar verspürte er aufgrund seiner Sportsteine kaum Schmerzen, merkte jedoch, wie sich sein Anzug mit Blut tränkte. Endlich war er dem Gestrüpp entkommen. Unvermittelt blickte er in ein bekanntes Gesicht. Grinsend und in einiger Entfernung stand Ben Werle, der einen Apfel verspeiste.
    „Sieh mal einer an!“, schmatzte er. Sein breiter Mund verzog sich von einem Schweine ähnlichem Ohr zum anderen. Ben warf den halben Apfel zur Seite und krempelte seine Ärmel hoch. An seinen Handgelenken kamen nicht nur Sport- und Laufsteine zum Vorschein, sondern seine gesamten Wirkungssteine.
    „Hast dich wohl zu mir verlaufen, was?“ Langsam richtete er den rechten Arm auf Denny. Ein Thulitstein begann zu leuchten.
    Denny begriff sofort und hechtete blitzartig in letzter Sekunde in einen nahegelegenen Graben. Haarscharf zog der gleißende Strahl an ihm vorbei und grub sich tief in die Wurzeln des Strauches, der augenblicklich zu brennen begann.
    „Oh, dir ist kalt? Ich werde dir ein wenig einheizen. Weitere feuerrote Thulit-Attacken folgten und zischten um Dennys Deckung.
    Ihm war klar, dass er in einem offenen Schlagabtausch nicht die geringste Chance haben würde und blieb vorerst in Deckung. Hinter ihm lag in großer Entfernung das kleine Waldstück, durch das er kurz zuvor gelaufen war.
    „Was ist, du Opfer? Hast du dich genauso wie dieser Vollhorst von Hesken verlaufen?“ Ben hatte mit den Wirkungen aufgehört und näherte sich Schritt für Schritt Dennys Deckung. „Wir werden uns bis zum Ende des Spiels köstlich miteinander amüsieren.“
    „Du hast echt `ne Vollschramme, Werle!“, rief ihm Denny entgegen. „Du weißt genau was passiert, wenn das hier rauskommt!“
    „Wieso? Ist doch niemand hier, der das mitkriegt. Meine Steine kann ich schnell verschwinden lassen. Komm schon, du Bammeltonne. Lass uns ein bischen Fetz haben. Hier kommt so schnell keiner mehr her.“
    Denny kam ein Gedanke. Ben gehörte sicher nicht zu denen, die mitbekommen hatten, dass er der wahre Läufer von Uranus war. Mit einem Riesensprung stieß er sich aus dem Graben heraus und lief blitzschnell in Richtung des Waldstückes. In einem sicheren Abstand zu Ben verzögerte Denny wieder das Tempo. Ben setzte selbstsicher zur Verfolgung an und holte sogar einige Meter auf. Dann begann er mit den gleichen Atacken. Denny war viel zu geschickt und jetzt vorbereitet, um in Gefahr zu geraten.
    „Du glaubst doch wohl nicht, dass du dich so einfach verpissen kannst?“ Der Jupiterschüler lachte hinter ihm her.
    Denny achtete darauf, dass er immer im Blickfeld seines Verfolgers blieb, und der mit ihm mithalten konnte. Sein Plan ging auf. Ben war nur noch einige Meter hinter ihm, als Denny in das dicht bewachsene Waldstück eintauchte und sich unbemerkt und ruckartig vom Boden abstieß. Er fand sich in zwanzig Meter Höhe in einer der groß gewachsenen Fichten wieder. Ben bemerkte es nicht und lief weiter nichts ahnend durch den Wald. Denny hoffte, dass er geradewegs in die Arme seiner Leibwächter laufen würde.
    Jetzt war Eile geboten. Seit Beginn der Begegnung waren mehr als zwei Stunden vergangen. Er ließ sich herabfallen und spurtete zum Steinbruch. Dort angekommen, stellte er fest, dass vermutlich niemand Bernds Worte für voll genommen hatte. Wahrscheinlich hielten sie Rüstem tatsächlich für den Läufer. Er schaute in die Felsspalte und sah neben einem Felsvorsprung etwas blitzen. Denny ging in die Hocke und mit einem Satz landete auf dem Vorsprung. Er griff mit der Hand in einen kleinen Riss in der Felswand, ertastete einen dicken klobigen Brocken und zog ihn ohne Probleme heraus. Es war ein Rhodonit, der rotschimmernd in seinen

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