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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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einschließlich unserer Knastbrüder, mit Ausnahme von Chatlin und Fedek - vor allem Fedek. Diese beiden übernehme ich. Sie überprüfen nur, was ohnehin schon mehr oder weniger klar ist. Ich wiederhole, Sie lassen die Finger von Fedek.«
    »Ich wüsste gar nicht, wo ich nach ihm suchen sollte.«
    »Genau wie Sie nicht gewusst haben, wo Sie nach dem Wagen suchen sollten.«
    »Sie trauen mir ja einiges zu.«
    »Ich traue Ihrem Vater einiges zu.«
    Die Kellnerin brachte mein Bier. Brill zwinkerte ihr zu. Mich bedachte er mit einem sarkastischen Lächeln. »Sie treten morgen wieder zum Dienst an. Was glauben Sie, wie lange Sie brauchen werden, um die Namen zu überprüfen?«
    Mit den Knastbrüdern waren es sieben Namen. Den toten Typen noch nicht mitgerechnet. »Ich schätze, ein paar Tage, möchte aber nichts versprechen, was ich dann nicht halten kann. Sagen wir, eine Woche?«
    »Klingt realistisch. Treffen wir uns nächsten Dienstag wieder, dann können Sie mir Bericht erstatten.«
    »Wann und wo?«
    »Irgendwo, wo es ruhig ist. Vielleicht bei Ihnen?«
    »Wann und wo?«, wiederholte ich, ohne eine Miene zu verziehen.
    Brill runzelte die Stirn. »Fühlen Sie sich hier wohl?«
    »Klar. Das Bellini's öffnet um zwölf«, antwortete ich. »Ist das für Sie okay?«
    »Sagen wir, um eins.«
    »Gut. Können wir jetzt über Sarah Sanders sprechen?«
    »Warum? Haben Sie irgendwelche neuen Erkenntnisse?«
    »Da im Wagen auch die Fingerabdrücke von Joseph Fedek gefunden wurden, gehe ich davon aus, dass die Attacke auf mich kein Zufall war. Vielleicht hat sich El Paso vom Gefängnis aus mit Fedek in Verbindung gesetzt und ihm von meinen Ermittlungen im Fall Sarah Sanders erzählt. Vielleicht bekam Fedek es mit der Angst zu tun.«
    »Cindy, wie hätte er Sie finden sollen? Sie waren doch nicht mal mit Ihrem eigenen Wagen unterwegs.«
    Ich überlegte einen Moment. »Möglicherweise hat El Paso den Wagen gesehen, als Koby damals wegfuhr.«
    »Koby?«
    »Yaakov. Mein Freund.« »Sie nennen ihn Koby?«
    »Er nennt sich selbst Koby. Das ist ein israelischer Spitzname für Yaakov.«
    »Er ist Israeli}«
    Nicht schon wieder. »Ja, er ist schwarz, und er ist Jude. Wir arbeiten beide in Hollywood, Justice, und da wir beide Nachteulen sind, verbringen wir dort auch einen Großteil unserer Freizeit. Vielleicht hing Fedek einfach dort herum und wartete, bis sich unsere Wege kreuzten.« »Möglicherweise haben Sie Recht. Trotzdem können wir wegen Sarah Sanders erst etwas unternehmen, wenn wir Fedek geschnappt haben. Das ist im Moment das große Problem.«
    Sein Essen kam. Er rieb sich die Hände. »Sieht gut aus.« Sein Blick wanderte vom Teller zu meinem Gesicht. »Kann ich Sie wirklich nicht in Versuchung führen?«
    Er deutete mit dem Messer auf das Essen, aber seine Frage war definitiv zweideutig gemeint. Ich nahm einen Schluck Bier. »Ich bin wirklich nicht hungrig, Justice. Aber danke für das Angebot.« Ich stand auf und legte dreißig Dollar auf den Tisch. »Betrachten Sie sich als eingeladen.«
    Brill lächelte. »Eins muss man Ihnen lassen, Sie haben Klasse.« »Dann bis zum nächsten Mal.« Ich wandte mich zum Gehen. »Man sagt, Sie haben sich als Detective beworben«, bemerkte Brill.
    Ich drehte mich um. »Ja. Ein bisschen früh, ich weiß, aber da die Prüfungen gut ausgefallen sind, dachte ich mir: Was habe ich zu verlieren?«
    »Ich habe mit Stone über Sie gesprochen. Meiner Meinung nach sind Sie durchaus schon dafür geeignet, und das habe ich ihm auch gesagt.«
    »Wirklich sehr nett von Ihnen«, antwortete ich lächelnd. Ich spürte, wie mein Gesicht heiß wurde. »Vielen Dank.«
    »Natürlich werden Sie den richtigen Rabbi brauchen.«
    »Natürlich.« Hatte Justice vor, mich zu seiner Partnerin zu machen? Davon hätte ich nie zu träumen gewagt. Er zwinkerte mir zu. »Vielen Dank für das Essen. Die nächste Runde geht an mich.«
    »Wunderbar.«
    Das klang wirklich gut.

39
    Wie vorhergesehen brauchte ich eine Woche, um die Namen auf Brills FingerabdruckHitliste zu überprüfen. Zu dem Zeitpunkt, als aus dem Nova auf mich geschossen wurde, saß Bobby Cantrell im Folsom Penitentiary ein, Benny Rodriquez und Cristofer Anez im Lompoc Federal Prison. Tomas Marin war nach Texas gezogen, wo er in Houston für eine Baufirma arbeitete, und Mabibi Ralston war tatsächlich tot.
    Mike Robinson, achtunddreißig Jahre alt und bei einer Versicherung angestellt, war der ursprüngliche Besitzer des Nova. 1996 hatte er ihn durch einen

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