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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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zu mir herüber, nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich leidenschaftlich.
    Ich schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn an mich.
    Wir kamen immer mehr in Stimmung.
    Ein paar Minuten später standen wir auf und eilten in Richtung Schlafzimmer.
    Ich wischte mir mit dem Handrücken den Schaum vom Mund. Das Bier war eiskalt.
    Um sieben Uhr abends quoll das Bellini's bereits von Krebs erregendem Zigarettenqualm über. Das Lokal war eine Kategorie besser als die üblichen Polizistenkneipen, es hatte eine recht anständige Speisekarte - nichts Ausgefallenes, aber die Gerichte schmeckten und machten satt. Als Hayley und ich noch Tagschicht machten, hatten wir uns oft nach Dienstschluss dort getroffen. Das Bellini's war klein und schummrig beleuchtet, und im Hintergrund lief meistens Jazz. Heute wurden wir von Miles Davis begrüßt. Auf dem großen Fernsehschirm lief Baseball - die Dodgers spielten in Arizona gegen die Diamondbacks.
    Brill führte mich an einen Tisch im hinteren Teil. Indem er für unser Treffen das Bellini's ausgesucht hatte, wo uns bestimmt ein paar Kollegen sehen würden, traf er eine Aussage, auch wenn mir die Message noch nicht ganz klar war. Immerhin wusste ich, dass es nicht aus purer Uneigennützigkeit geschah. Die Art, wie er mich mit seinen blauen Augen ansah, während er sein Bier trank, ließ daran keinen Zweifel. Ich widmete mich meinem Getränk und ließ ihn machen. Er hatte sich ziemlich in Schale geworfen: dunkler Nadelstreifenanzug, weißes Hemd, rot-goldene Krawatte. Dazu trug er eine goldene Armbanduhr und am linken Ringfinger einen dicken goldenen Ring. »Möchten Sie etwas essen?«
    »Nein, danke.« Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu: »Ich hatte ein üppiges Mittagessen.«
    »Mit Ihrem Freund? Wie heißt er noch mal?«
    Er kannte die Antwort auf diese Frage. Er hatte Koby über eine Stunde befragt. »Yaakov Kutiel.«
    »Er hat auf mich einen guten Eindruck gemacht«, bemerkte Brill, »vor allem in Anbetracht der Umstände. War sein Wagen versichert?«
    »Ja, aber Sie wissen ja, wie das läuft. Viel wird er nicht bekommen.«
    »Zum Glück hat er ja eine Freundin mit einem Lexus.« »Was Sie alles wissen!«
    »Nur das Beste für Daddys kleine Prinzessin.« »Jetzt werden Sie aber gemein.«
    Brill grinste. »Würden Sie mir eine Frage beantworten?« Er winkte der Kellnerin. »Wenn ich kann.«
    »Haben Sie eine Idee, von wem der anonyme Anruf kam?« »Keine Ahnung.«
    »Dass sich das so schnell herumgesprochen hat, erscheint mir irgendwie nicht plausibel.« Er betrachtete mich mit dem typischen »Cop-Blick«.
    Ich widersprach ihm nicht.
    »Irgendwelche Ideen?«
    Ich dachte lange und angestrengt nach. Alles, was ich sagte, konnte gegen mich verwendet werden. »Nein.«
    Brill lächelte. »Na schön. Belassen wir es dabei. Sie wollten wissen, was bei der Untersuchung der Fingerabdrücke herausgekommen ist. Wir haben eine ganze Menge davon gefunden. Unterbrechen Sie mich, wenn Sie etwas besonders interessiert.« »Mich interessiert alles, was Sie zu berichten haben.«
    Er zog sein Notizbuch heraus. »Los geht's: Bobby Cantrell, Mohammed Nelson, Benny Rodriquez, Tomas Marin, Mabibi Raison, Joseph Fedek -«
    »Stop.«
    »Dachte ich mir. Lassen Sie mich erst noch den Rest vorlesen: Leonard Chatlin, Mike Robinson, Cristofer Anez und Ted Bass. Wenn meine Informationen stimmen, sitzen Cantrell, Rodriquez und Anez derzeit hinter Gittern. Tomas Marin lebt in einem anderen Bundesstaat, was aber natürlich nicht bedeutet, dass er nicht reisen kann. Mabibi Raison ist tot. Bleiben also Joseph Fedek, Mohammed Nelson, Leonard Chatlin, Robinson und Bass. Die gute Nachricht ist, dass es zu Mohammed Nelson, Mike Robinson und Ted Bass Adressen gibt. Die schlechte Nachricht: Zu Chatlin und Fedek gibt es keine. Da eine Polizistin gezwungen war, ihre Waffe zu benutzen, handelt es sich bei der Sache um ein ernst zu nehmendes Verbrechen. Stone hat den Fall an mich übergeben. Was bedeutet, dass ich alle diese Typen überprüfen muss. Ich bin darüber nicht besonders erfreut.«
    Pepe Renaides stand nicht auf der Liste. Ich war fast ein wenig erleichtert. »Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Justice?«
    »Sie dürfen mir nicht helfen. Interessenskonflikt.«
    »Es würde doch nichts schaden, wenn ich ein paar Telefonate führe, oder?«
    »Falls Stone dahinter käme, würde es sogar sehr schaden.« »Ich kann äußerst diskret sein.«
    »In diesem Fall dürfen Sie alle auf der Liste überprüfen,

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