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Und der Herr sei ihnen gnädig

Und der Herr sei ihnen gnädig

Titel: Und der Herr sei ihnen gnädig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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könnte in diesem Zusammenhang... durchaus ein paar Dinge arrangieren. Am besten wäre es, die Mutter des Kindes würde sich einen Anwalt nehmen. Es würde die Sache erleichtern, wenn ich die juristischen Details vorab mit ihm klären könnte... oder mit ihr, falls es sich um eine Sie handeln sollte.«
    »Gut. Ich werde es ihr sagen.« Ich gab ihm die Hand. »Vielen Dank.«
    »Sie müssen entschuldigen, dass ich so unhöflich war, Officer Decker. Ich bin kein großer Fan der Polizei.« »Mein Freund auch nicht.«
    »Der Mann, mit dem Sie hier sind, ist Ihr Freund?« Ich nickte.
    »Ich dachte, er wäre Ihr Partner.«
    »O nein.« Ich lächelte. »Er wurde mal mit dem Auto aufgehalten, weil er sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufhielt. Man verwechselte ihn mit einem Vergewaltiger, und er musste eine Nacht im Gefängnis verbringen. Nachdem er mir von der Geschichte und den Umständen erzählt hatte, sagte ich ihm, dass ich genau dasselbe gemacht hätte wie meine Kollegen.« Ich zuckte mit den Schultern. »Das wollte er nicht hören.«
    »Nachdem ich eine ähnliche Erfahrung gemacht habe, kann ich das gut verstehen.« Paxton deutete zu unseren Tischen hinüber. »Nach Ihnen.«
    Wir kehrten beide an unsere Plätze zurück. Mittlerweile hatte der Kellner den Salat gebracht. »Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat«, entschuldigte ich mich bei Koby.
    »Alles in Ordnung?«, wollte er wissen.
    »Ja, alles bestens.« Selbst wenn ich David nicht finden sollte, würde aller Voraussicht nach zumindest für sein Kind gesorgt werden. Louise Sanders konnte ein wenig finanzielle Unterstützung gebrauchen. Für sie war die Lage ziemlich schwierig. Falls Paxton sich tatsächlich entschloss, ihr zu helfen, würde ich ihm seine anfängliche Schroffheit verzeihen.
    Ich griff nach meiner Gabel. »Mmm, sieht das gut aus! Ich bin am Verhungern.« Ich probierte den Salat. »Köstlich!«
    Koby schob sich ein Crouton in den Mund und kaute langsam darauf herum. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Ich genieße es, Frauen beim Essen zuzusehen. Das ist sehr sinnlich.«
    »Für diese Aussage würden dich viele Frauen lieben.« Ich lachte. »Manchmal frage ich mich, ob du wirklich echt bist. Wahrscheinlich sagst du all diese schönen Sätze nur, damit dich die Frauen an ihre Wäsche lassen.«
    »Mich interessiert nur deine Wäsche, Liebling, und um an die ranzukommen, brauche ich keine schönen Sätze. Du bist immer recht willig.«
    Ich spürte, wie mir heiß wurde. »Könntest du jetzt bitte weiter essen? Es macht mich ganz nervös, wenn du mich so anstarrst.« »Warum?«
    »Weil ich weiß, was du denkst.« »Was denkst denn du}« »Dass du gut aussiehst.« Er strahlte mich an. »Danke.«
    Ich musterte ihn verstohlen. »Dass du sehr gut aussiehst.«
    »Noch mal danke.« Sein Blick wirkte mittlerweile ausgesprochen lasziv. »Wir könnten den Kellner bitten, uns den Hauptgang einzupacken, Cynthia.«
    Ich legte die Gabel weg. »Yaakov, ich würde wirklich gern mal wieder eine ganze Mahlzeit essen.«
    »Natürlich.« Er nahm einen Schluck Bier, leckte sich mit der Zungenspitze ein wenig Schaum von der Oberlippe und hob die Augenbrauen. »Möchtest du noch einen Drink?«
    »Nein... danke. Aber lieb, dass du fragst.«
    »Ganz, wie du willst, Liebling. Das ist mein Motto.«
    »Hast du heute deine Charmepillen geschluckt, Koby?«
    »Bei dir brauche ich die nicht. Da kommt das ganz von selbst.«
    »Du bist süß.« Ich lächelte ihn scheu an. »Wirklich. Ich meine das ernst, Yaakov. Mir geht es mit dir auch so. Ich finde dich wundervoll und sexy... und witzig... du bist einfach toll.«
    Er grinste. »Heute hast wohl eher du die Charmepillen genommen.«
    »Ja, zumindest habe ich sie nötiger als du.« Ich lachte. »Ich wünschte, ein bisschen was von deiner charmanten Art würde auf mich abfärben.«
    Er nahm meine Hand. »Du hast vielleicht deine Ecken und Kanten, Cynthia, aber dafür bist du immer ehrlich.« Er küsste meine Finger und strich mir dann zärtlich mit dem Zeigefinger über die Nase. »Und jetzt iss.«
    Ich spießte ein weiteres Salatblatt auf. Er starrte mich noch immer unverwandt an. Seine langen, dichten Wimpern beschatteten seine wundervollen, bernsteinfarbenen Augen.
    Er sah wirklich großartig aus!
    Ich kaute auf meinem Salat herum, der plötzlich nach nichts mehr schmeckte.
    Wem machte ich eigentlich was vor?
    Ich winkte dem Kellner und bat ihn, uns den Hauptgang einzupacken und die Rechnung zu bringen.

40
    Die Küste

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