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und der Hongkong-Buddha

und der Hongkong-Buddha

Titel: und der Hongkong-Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Stellung als Handelsmetropole des Ostens beweisen. Hinter den Kulissen jedoch existiert eine sehr lukrative kriminelle Aktivität, die sich vor allem auf Drogenhandel spezialisiert hat und - wenn man den Gerüchten Glauben schenken kann - durch Korruption in höchsten Kreisen der Polizei und des Verwaltungsapparats immer fester im Sattel sitzt. Es ist durchaus möglich, daß Inspektor Wi mehr über die Zusammenhänge in Erfahrung gebracht hat, als für ihn gut war, denn sowohl sein Rücktritt bzw. sein Ausscheiden aus dem Sonderdezernat, wie auch sein plötzliches Verschwinden können nur als äußerst mysteriös bezeichnet werden. Das einzige, das wir wirklich sicher wissen, ist die Tatsache, daß hier in Hongkong die Fäden einer ganzen Reihe von kriminellen Unternehmungen, die auf den ersten Blick gar nichts gemein haben, zusammenlaufen; eine Konstellation, die vermuten läßt, daß hier in Hongkong eine ganz große Sache am Laufen ist.«
»Das klingt allerdings alles sehr vage«, warf Mrs. Pollifax ein. »Eine recht unsichere Basis für konkrete Aktionen.«
Robin lachte. »Wenn wir tatsächlich konkrete Beweise in Händen hätten, hätte Interpol hier eine ganze Armee von Agenten zusammengezogen und nicht nur Marko und meine Wenigkeit abkommandiert.«
»Marko?«
Er grinste. »Du wirst doch wohl nicht annehmen, der drittreichste Mann der Welt reise ohne einen persönlichen Sekretär! Du wirst ihn sicherlich noch kennenlerne n: Marko Constantine, einer der Topagenten der Interpol, der im Augenblick allerdings vollauf damit beschäftigt ist, unsere Einmann-Nachrichten- und Telefonzentrale in Betrieb zu halten.«
»Noch eine Frage, Robin, zu diesen Pfeilen. Ich kann mir nicht denken, wie...?«
»Diamanten.«
»Diamanten?«
Er nickte. »Die Hauptaufgabe von Interpol ist vor allem die Kontrolle des internationalen Drogenhandels, aber da die großen Rauschgiftringe seit einiger Zeit Diamanten als Zahlungsmittel benutzen, beobachteten wir auch den Transfer von Diamanten. Sie sind relativ leicht durch den Zoll zu schmuggeln, weil sie nicht viel Platz in Anspruch nehmen und deshalb ein ideales Zahlungsmittel sind, wie du dir vorstellen kannst. Vor drei Monaten etwa, im Januar und Februar, hatten wir massiert Mordfälle in Verbindung mit Diamantenraub zu verzeichnen: zwei in New York, drei in Antwerpen und vier in London. Äußerst ungewöhnlich - das Ganze.«
»Wieso ungewöhnlich?«
»Weil der gesamte Diamantenhandel einer ständigen und sehr strikten Kontrolle unterliegt; dafür sorgen De-Beers und die übrigen großen Handelsgesellschaften«, erklärte Robin. »Diamanten sind nämlich gar nicht so rar, und wenn zu viele davon auf den Markt geworfen werden, dann fallen die Preise und sie verlieren ihren exquisiten Zauber und die Attraktivität, die sie für die Menschen nun mal besitzen. Deshalb war das Verschwinden einer relativ großen Menge von Steinen ein Schock für den gesamten Diamantenhandel.
Kennt man die Modalitäten des Diamantengeschäfts etwas besser, ist es nicht weiter verwunderlich, weshalb diese Diebstähle soviel Aufsehen erregt haben«, fuhr er fort. »Hast du zum Beispiel eine Vorstellung davon, auf welchen Wegen Diamanten von den Minen in die Handelszentren gelangen?«
»Nein«, gab Mrs. Pollifax zu. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
»Dies wird mit einer geradezu provozierenden Nachlässigkeit gehandhabt«, erklärte Robin. »Das ist nie anders gewesen, doch es funktioniert. Die Steine werden einfach mit der Post verschickt, per Schiff oder per Flugzeug, oder sie werden von Kurieren und Agenten transportiert. Von diesen Männern könnte so mancher Geheimagent lernen, wie man ohne Aufsehen zu erregen; um den ganzen Erdball reist und unterwegs immer wieder seine Spuren verwischt. Sie transportieren die Diamanten in hohlen Absätzen oder in Geldgürteln, in Diplomatenkoffern oder in Plastiktüten. Sie lassen sich in den großen Hotels der Metropolen Zimmer reservieren, um dann im letzten Augenblick in irgendwelchen Absteigen oder kleinen Pensionen unterzutauchen. Diese Kuriere sind extrem vorsichtig und sehr clever.
Raubüberfälle hat es bisher praktisch nicht gegeben; zumindest bis vor kurzem, als innerhalb von sechs Wochen acht dieser Kuriere ermordet wurden - auf Flughäfen, in ihren Hotelzimmern, auf der Straße oder in ihren Wagen. Als dann alles vorbei war - und die Serie von Raubüberfällen endete so abrupt, wie sie begonnen hatte -, waren Diamanten im Wert von acht Millionen Dollar

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