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und der Hongkong-Buddha

und der Hongkong-Buddha

Titel: und der Hongkong-Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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schreiben alles genau in kleine schwarze Notizbücher«, erwiderte sie.
»Sehr gut. Ich nehme an, du kannst ebenfalls einen vertragen. Ich bin jetzt zwar restlos überzeugt, daß dich Männer, die nachts in dein Zimmer stolpern, nicht schrecken können, doch allmählich muß es auch dir zuviel werden.«
»Ich finde es eher zum Lachen - um nicht zu sagen, amüsant«, entgegnete sie.
»Eindeutige Anze ichen von Hysterie«, bemerkte er trocken.
Er brachte sie in ihr Zimmer und goß ihnen beiden einen Brandy ein. »Allright. Laß uns die Gelegenheit zu einer kurzen Lagebesprechung nutzen. Nur kurz, denn wir treffen uns ja so und so in ein paar Stunden beim Frühstück. Was glaubst du, hat eigentlich Detwilers Mißtrauen erweckt?«
Sie schüttelte nachdenklich den Kopf. »Die Frage wäre leichter zu beantworten, wenn man wüßte, wonach Mr. Chen in meinem Zimmer gesucht hat. Heute bin ich ganz sicher nicht verfolgt worden, und ich könnte schwören, daß ich Detwiler von meiner Harmlosigkeit überzeugt habe. Die einzige Möglichkeit, die ich mir vorstellen kann, ist die, daß Detwiler heute abend Mrs. O'Malley angerufen hat, und sie ihm von einem Besuch berichtet und mich beschrieben hat.«
»Wie wahrscheinlich, denkst du, ist diese Möglichkeit?«
»Eins zu zehn vielleicht - würde ich sagen«, erwiderte sie.
»Mrs. O'Malley hat schließlich schon seit zwei Monaten nichts mehr von ihm gehört.«
»Was könnte er in deinem Koffer gesucht haben? Oder in deiner Handtasche oder in...«
Er verstummte, und sie starrten einander ratlos an. »Die Pistole, die Beretta?« vermutete sie. »Die hatte ich ganz vergessen.
Glaubst du, das wäre denkbar?«
Robin runzelte die Stirn. »Die Pistole könnte unter Umständen natürlich ein Indiz dafür sein, daß Detwiler bei dem Mord an Inspektor Wi die Finger im Spiel hatte. Doch das würde bedeuten, daß uns heute morgen - vielmehr gestern morgen - jemand beobachtet hat, als wir aus der Hütte kamen. Das wäre durchaus denkbar; und dann wüßten sie auch, daß einer von uns die Mordwaffe haben muß.«
»Aber weshalb suchen sie dann die Waffe ausgerechnet bei mir?« wandte Mrs. Pollifax ein. »Genausogut könntest du oder Mr. Hitchens die Pistole genommen haben. Sie können unmöglich gesehen haben, daß ich sie eingesteckt habe. Und aus welchem Grund sollten sie die Beretta ausgerechnet jetzt zurückhaben wollen - wo doch inzwischen ausschließlich meine Fingerabdrücke auf der Waffe sind? Das paßt nicht. Robin.«
»Das finde ich auch«, erwiderte er. »Aber trotzdem solltest du das verdammte Ding so schnell wie möglich loswerden.« Er seufzte tief. »Ich denke, wir sollten jetzt schlafen gehen, meinst du nicht auch? Eine von Court gern und oft zitierte Weisheit aus dem Zen-Buddhismus besagt ›Tue dein Bestes - dann gehe weiter‹. Ich denke, wir haben unser Bestes getan heute nacht. Wir sollten uns jetzt hinlegen. Glaubst du, du kannst schlafen?«
Sie unterdrückte ein Gähnen und brachte ein müdes Lächeln zustande. »Irgendwann mußt du mir mehr von Courts Interesse für den Zen-Buddhismus erzählen... Ja sicher, ich kann schlafen
- nachdem ich einen Stuhl unter die Klinke geklemmt, den Tisch davorgeschoben und ähnliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen habe.«
Er nickte und küßte sie im Vorbeigehen auf die Stirn, »Also laß dich nicht aufhalten. Wir sehen uns dann um acht.«
Als die Tür hinter ihm ins Schloß gefallen war, begann Mrs. Pollifax Möbelstücke durch das Zimmer zu schieben, während sie sich den Kopf zerbrach, wodurch sie Mr. Detwilers Mißtrauen erregt haben konnte.

10
    Als Mrs. Pollifax am nächsten Morgen um acht in Robins Suite trat, war Mr. Hitchens bereits da. »Schscht...«, machte Robin, der ihr die Tür öffnete, und deutete auf Mr. Hitchens, der kerzengerade und mit geschlossenen Augen auf der Couch saß.
    Mrs. Pollifax ging auf Zehenspitzen zu einem der Stühle und setzte sich. Erst jetzt sah sie, daß Mr. Hitchens das aus einer Zeitung gerissene Foto Eric des Roten in der Hand hielt.
    Er räusperte sich, und mit noch immer geschlossenen Augen sagte er: »Das Stück Papier, das Sie mir in die Hand gegeben haben, ohne es mir vorher zu zeigen..., ich habe ganz stark das Gefühl, daß es das Bild eines Mannes ist, und... es ist merkwürdig, aber ich glaube, ich habe den Mann schon einmal gesehen. Irgendwer hat das Bild sehr oft in den Händen gehabt... Er hat ein Wort auf das Bild gekritzelt; welches Wort, kann ich leider nicht sagen, aber er hat es in

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