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und der Hongkong-Buddha

und der Hongkong-Buddha

Titel: und der Hongkong-Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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vertrautes, intimes Ritual... Und dann ihre Kleider! Ich half ihr immer, sie auszuwählen; sie mußten besonders extravagant sein, müssen Sie wissen, und...« Er unterbrach sich und seufzte tief. »Um Ihre Frage zu beantworten: Wir hatten ein sehr schönes Jahr - wohl vor allem, weil ich so verknallt in sie war - und dann zwei weitere Jahre, ehe sie mit einem drittklassigen Produzenten durchbrannte, von dem sie annahm, er könnte für ihre Karriere von größerem Nutzen sein als ich... Er war es übrigens nicht«,
fügte er traurig hinzu.
»Das sind sie wohl nie«, sagte Robin. »War da nicht noch
eine dritte... eh...?«
»Gescheiterte Beziehung? Enttäuschung?« Mr. Hitchens'
Lachen klang bitter. »Oh, ja... Sophie hatte eine Freundin... Sie
hieß Rosalie und war ebenfalls im Showbusineß. Sie hatte bei
mir einige Sitzungen - umsonst natürlich... Und sie war so
verständnisvoll, was meine Probleme mit Sophie betraf.
Natürlich hat sie ebenfalls nicht bedacht, daß die Ehe mit einem
Psychologen nicht besonders nützlich für ihre Karriere sein
würde.« Erneut schüttelte er den Kopf. »Ich war - aber das
brauche ich wohl gar nicht zu betonen - äußerst naiv und sicher
auch sehr unerfahren.«
»Das kann man wohl sagen«, bestätigte Mrs. Pollifax
gelassen.
Er warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. »Seien Sie doch
bitte nicht so direkt; keiner hört gerne die ungeschminkte
Wahrheit.«
»Ich hatte keine Ahnung, daß das Leben eines Psychologen
von so vielen gefährlichen Fallen gepflastert ist«, bemerkte
Robin. »Aber ich verstehe sehr gut, daß man der Faszination der
Schönheit verfallen kann. Ich war ihr lange genug erlegen und
hatte nichts anderes im Kopf, als zu den Schönen und Reichen
zu gehören - egal, wie dumm sie waren«, fügte er hinzu und
warf Mrs. Pollifax einen selbstironischen Blick zu.
»Irgendwie verständlich, denn ich war der Sohn eines
Londoner Schlossers und gab keine Ruhe, bis ich mit den
Scheichs und Prinzessinnen auf du und du stand.«
»Tatsächlich?« Mr. Hitchens sah ihn überrascht an. »Ja. Aber keine von ihnen hatte lange Wimpern«, erwiderte
Robin ernst.
»Ich weiß Ihr Verständnis zu würdigen«, sagte Mr. Hitchens
und schüttelte traurig den Kopf. »Aber ich... Seit meiner dritten
Scheidung vor einem Jahr fühle ich so etwas wie Scham - ja,
wirklich. Ich wollte immer... ich hatte stets vor, ein Leben des
Geistes zu führen - ich hoffe, das klingt nicht zu hochgestochen
-, doch alles, was ich über mich gelernt habe, ist, daß ich ein
schwacher und oberflächlicher Mensch bin.«
»Quatsch!« sagte Mrs. Pollifax schroff. »Wir alle verrennen
uns von Zeit zu Zeit - wie sonst sollten wir herausfinden, wer
wir sind? Ich persönlich finde, das härene Hemd steht Ihnen gar
nicht, Mr. Hitchens. Worauf es ankommt ist, wer und was Sie
jetzt sind.«
Er runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
»Nun - schämen Sie sich, wenn Sie glauben, es sei
angebracht«, erwiderte sie, »aber sehen Sie sich zum Beispiel
Robin an. Er hat sich auch aus eigener Kraft aus einer
frustrierenden Situation befreit und kann seine beträchtlichen Talente und Fähigkeiten - wie gesetzwidrig sie auch gewesen waren - nun in einem weit attraktiveren Arbeitsfeld einsetzen«, erklärte Mrs. Pollifax und warf Robin einen maliziösen Blick zu. »Hätte er das damals nicht getan - in der für ihn damals einzig praktikablen Art und Weise -, er wäre nie bei Interpol gelandet,
wo er wirklich gute und nützliche Arbeit leistet.«
»Hört, hört!« brummte Robin.
»Und ganz sicher hätte er seine Frau Court nicht
kennengelernt, die er heiß und innig liebt. Und Sie, Mr.
Hitchens, Sie wären jetzt ganz sicher nicht hier in Hongkong
und versuchten einen Mord aufzuklären, machten Schlagzeilen
und hätten auch Ruthie nicht wieder getroffen, wenn Ihnen diese
beiden Frauen nicht den Kopf verdreht und Sie damit soweit
gebracht hätten, diesen Job zu übernehmen - oder? Wenn das
Leben ständige Entwicklung ist, wie sonst als durch solch
schmerzhafte Erfahrungen können wir dazulernen und uns
weiterentwickeln?«
Mr. Hitchens sah sie interessiert an. »Sie etwa auch...?« Mrs. Pollifax lachte. »Natürlich! Es ist noch gar nicht
allzulange her, daß für mich das Leben völlig sinnlos geworden
war, und ich mich fragte, ob es überha upt einen Sinn habe,
weiterzumachen. Ein Arzt riet mir damals, der beste Weg,
meinen Depressionen zu entfliehen, sei, einen Job anzunehmen,
der mich schon immer fasziniert hat. Und ehe ich mich

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