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und der magische Stein

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Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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Eimer in der Hand davon. Sobald sie um die Hausecke herum und in Sicherheit war, streckte sie sich und atmete tief durch. Wenn mich jetzt jemand sieht, trage ich einfach nur einen leeren Eimer durch die Gegend, dachte sie. Anschließend hatte sie den Eimer wieder unter dem Busch versteckt und sich zu den anderen vor dem Haus gesellt.
    Jetzt saß sie auf der Rückbank des Kombis und blickte aus dem Fenster auf die reifen Gerstenfelder, die an ihnen vorbeizogen, in Gedanken jedoch war sie bei den Grashüpfern in Oswalds Wagen.
     
    Oswald lächelte beim Fahren, die kühle Brise der Klimaanlage wehte in sein fröhliches Gesicht. Der kurze Besuch auf Cantrip Towers war perfekt verlaufen, er hatte das Anwesen in Ruhe in Augenschein nehmen können. Nun war er auf dem Weg nach Hause, zu seiner Frau Gloria, die ihn mit einem himmlischen Essen erwarten würde.
    Glenda sah immer noch aus dem Fenster. Sie dachte über Mrs Duggery nach und ob ihre Anwesenheit wohl ihre Pläne durchkreuzen könnte. Weder ihr noch Oswald war die Grashüpferarmee aufgefallen, die sich unter ihren Sitzen in Bewegung gesetzt hatte und unaufhaltsam näher rückte.
    Als der erste Grashüpfer auf das Armaturenbrett aus Walnussholz sprang, gab Glenda einen unterdrückten Schrei von sich.
    »Was ist das?«, fragte Oswald und versuchte, den Grashüpfer zu verscheuchen. Da tauchte ein weiterer Grashüpfer auf. Und noch einer.
    »Wie sind die bloß hier reingekommen?«, sagte Oswald wild wedelnd. »Wir haben die Fenster geschlossen!«
    Glenda fühlte ein Kribbeln am ganzen Körper. Es gab nicht viel, vor dem sie Angst hatte – bis auf Insekten. Es juckte sie an ihrem linken Fuß. Sie beugte sich vor, um sich zu kratzten und fühlte, wie etwas über ihre Hand krabbelte.
    »Oswald«, wimmerte Glenda. Sie saß stocksteif auf dem Beifahrersitz.
    »Was ist?«
    »Das ganze Auto ist voller Grashüpfer!«
    »Was soll das heißen?«
    Oswald warf einen Blick nach unten. Grashüpfer krabbelten sein Jackett hoch. Sie krabbelten über seine Beine. Sie krabbelten sogar schon auf seinem Hemd herum. Einer hatte es fast bis zu seinem Gesicht geschafft.
    »Igitt!«, sagte er und schlug nach ihnen. »Das ist ja ekelhaft.«
    Glenda war leichenblass geworden. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie so verängstigt, dass sie sich nicht rühren konnte.
    Hunderte von Grashüpfern sprangen nun im Wagen umher. Glenda packte Oswalds Arm mit beiden Händen.
    »Lass mich los!«, brüllte der. »Ich kann so nicht fahren!«
    Während Oswald brüllte, schrie Glenda, und sie hörte auch nicht mehr damit auf.
    Oswald trat voll auf die Bremse und umklammerte das Lenkrad fest mit beiden Händen. Der Wagen schleuderte gefährlich die schmale Straße entlang, dann kam er neben einem moosbewachsenen Straßengraben zum Stehen.
    Augenblicklich sprang Oswald aus dem Auto, machte einen Satz rückwärts und landete mit seinen teuren Schuhen in einem Haufen Pferdeäpfel, der auf dem Asphalt prangte.
    »Mist!«, bellte er. Er sah aus wie ein Derwisch, wie er da nach Grashüpfern schlug, den Mist von seinen Schuhen rieb und herumbrüllte – alles gleichzeitig.
    Glenda Glass öffnete die Beifahrertür und kletterte, ihr beigefarbenes Seidenkleid abklopfend, aus dem Wagen. Ihr sonst so adrett frisiertes blondes Haar stand wild nach allen Seiten ab.
    »Haut ab! Haut ab!«, schrie sie hysterisch und rannte kopflos die Straße auf und ab. Kurz darauf landete auch sie mit ihren hohen Absätzen im Pferdemist.
    »O nein, meine Schuhe! Jetzt sind sie ruiniert!«, kreischte sie. Sie versuchte verzweifelt, den Mist von ihrem Absatz zu bekommen, während sie gleichzeitig mit den Händen in der Luft herumfuchtelte. »Hilf mir, Oswald«, wimmerte sie.
    Oswald kam zu ihr herüber. »Halt still«, sagte er und pflückte einen großen Grashüpfer von ihrem Kopf. Die Zeit verging quälend langsam, während Glenda zitternd versuchte stillzustehen, damit Oswald die restlichen Grashüpfer einsammeln konnte, die auf ihr herumkrabbelten. Einer nach dem anderen landete in hohem Bogen im Graben.
    Als Glenda grashüpferfrei war, riskierte Oswald einen Blick in den Wagen und zuckte zusammen. Es war ein einziges Grashüpfergewusel.
    »Meinst du, die Grashüpfer machen ihre Grashüpferkacke auf meine Ledersitze?«
    Glenda biss die Zähne zusammen.
    »Wir könnten nach Hause fahren und die verdammten Dinger mit dem Staubsauger aus dem Auto saugen«, schlug Oswald vor.
    »Mir ist vollkommen egal, wie du es anstellst, Oswald, aber

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