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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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ich steige nicht in diesen Wagen, bevor du mir nicht versichern kannst, dass kein einziger Grashüpfer mehr drin ist!«
    »Ist ja gut, beruhige dich.«
    Oswald zog sein Jackett aus, krempelte die Ärmel seines Hemdes bis zu den Ellbogen hoch und kletterte in den Wagen. Glenda lehnte abwartend an der Motorhaube. Es gab nur eine Erklärung dafür, dass diese Viecher so lange stillgehalten und sich versteckt hatten: Magie!
    Oswald schleuderte händeweise Grashüpfer aus der offenen Wagentür, die rasch von dannen hüpften.
    »Die Fenster waren doch die ganze Zeit über geschlossen, oder etwa nicht?«, murmelte er. »Was meinst du? Wie sind die ins Auto gekommen? Und warum sind sie erst aufgetaucht, als wir bereits fuhren?«
    »Das weiß ich doch nicht, Oswald«, antwortete Glenda und klopfte etwas Staub von ihrem Kleid. »Und beeil dich ein bisschen, um Himmels willen, oder wir stehen heute Abend noch hier.«
    Welches der Mädchen war es wohl, überlegte Glenda. Die Rothaarige war draußen, sie könnte es gewesen sein. Die Dunkelhaarige war mit Verena zusammen, also sehr unwahrscheinlich, dass sie es gewesen ist. Die kleine Blonde, die mich zum Wintergarten gebracht hat? Und was ist mit der Vierten im Bunde, dem braunhaarigen, stillen Mädchen? Glendas Augen verengten sich. Ich hab sie nirgends gesehen, dachte sie. Und ihre Mutter hat gefragt, wo sie ist. Ich wette, sie war es.
    Ich werde meine Rache bekommen, dachte sie und presste die Lippen aufeinander. Die Cantrip-Schwestern werden für das bezahlen, was sie mir angetan haben.
     
    Eine Viertelstunde später kletterte Oswald verschwitzt und durstig aus dem Auto, er hatte die Schnauze gestrichen voll.
    »Der Wagen ist grashüpferfrei«, sagte er. »Können wir jetzt
bitte
nach Hause fahren?«
    Glenda blickte prüfend in das Wageninnere, sie sah unter den komfortablen Ledersitzen nach, öffnete das Handschuhfach und strich mit der Hand unter dem Armaturenbrett entlang.
    »Sie sind alle weg, Glenda. Glaub mir«, stöhnte Oswald entnervt. Und mit diesen Worten stieg er zurück in seinen glänzenden schwarzen Wagen und ließ den Motor an.
    ***
    Indessen waren die Cantrips unterwegs nach London. Auf dem Rücksitz des großen roten Autos schloss Flora ihre Augen und lächelte bei dem Gedanken an eine von Grashüpfern bedeckte Glenda Glass. Sie mag eine grässliche Frau mit dunklen magischen Kräften sein, dachte sie, aber ich wette, sie verwandelt sich in einen echten Angsthasen, wenn ihr ein paar Grashüpfer über den Weg laufen.
    Grandma, die auf dem Beifahrersitz saß, drehte sich zu Flora um und sah sie prüfend an. Flora schluckte. Oh-oh, dachte sie, ob sie ahnt, was ich getan habe? Wie ist es möglich, dass Grandma uns immer ansieht, wenn wir unsere magischen Kräfte benutzt haben? Sie wird mir bestimmt die Meinung geigen, und ich werde ihr versprechen müssen, meine Kräfte nicht noch einmal zu missbrauchen. Aber das war es mir wert, zumindest dieses eine Mal … Sie lehnte sich auf ihrem Platz zurück und sah vor sich hin träumend aus dem Fenster.

Mrs Duggery sorgt für eine Überraschung

    Als die beiden Autos davongefahren waren, hatte Mrs Duggery die schwere Eingangstür hinter sich geschlossen und den Riegel vorgelegt. Sie stapfte in ihren klobigen braunen Stiefeln über die Fliesen der großen Halle, Bert dackelte neben ihr her. In der Küche angekommen, setzte sie den Wasserkessel auf die Ofenplatte. Kurz darauf saß sie an dem großen Küchentisch aus Eiche, trank ihren Tee und aß Schokoladenkekse. Nach dem Tee war Mrs Duggery den ganzen Nachmittag mit kleineren und größeren Hausarbeiten beschäftigt. Sie polierte die Türknäufe im ganzen Haus, und sie sammelte Schmuck und Tafelsilber ein und legte alles auf den Küchentisch. Dann polierte sie Stück für Stück, bis jedes einzelne wie neu glänzte. Als sie damit fertig war, legte sie von Raum zu Raum spazierend alles dorthin zurück, wo sie es vorgefunden hatte.
    Am späten Nachmittag unternahm sie einen Rundgang um das Haus und durch den Garten und sah sich alles sehr genau an. Sie kannte Cantrip Towers gut, auch wenn bereits einige Jahre vergangen waren, seit sie zuletzt hier gewesen war. Ein verstohlenes Lächeln huschte über ihr kluges Gesicht, als sie an die glücklichen Zeiten dachte, die sie in jüngeren Jahren an diesem Ort verlebt hatte.
    Sie sah nach den Haustieren der Mädchen, versorgte die Hühner und scheuchte sie in ihren Hühnerstall, damit sie in der Nacht vor Füchsen sicher

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