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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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Dann sagte sie zu Mum: »Ich gehe besser meine Tasche holen.«
    Glenda nickte zurück, die Lippen fest aufeinandergepresst.
    Mum wunderte die Kälte, die zwischen den beiden Frauen herrschte, noch immer. Zum ersten Mal hatte sie sie während des Schulkonzertes vor zwei Wochen bemerkt. Sie spürte, dass zwischen ihnen irgendetwas vorgefallen sein musste.
    »Wo ist Flora?«, fragte Mum Grandma, als diese sich zum Gehen wandte.
    »Ich schätze, sie ist draußen beim Wagen. Colin meinte, er habe das Cello sicher auf dem Dachgepäckträger verstaut, und wir könnten bald losfahren.«
    »Ich muss mich jetzt leider fertig machen«, sagte Mum entschuldigend zu Glenda. »Es war ein sehr hektischer Morgen.«
     
    Vor dem Haus stand der mit acht Taschen, drei Saiteninstrumenten und einer Querflöte vollgepackte rote Wagen. »Haben wir auch alles?«, fragte Dad. »Instrumente, Bögen, Ersatzsaiten, Noten?«
    »Ja, es ist alles da«, bestätigte Mum.
    »Habt ihr eure Taschen?« Dad sah seine Töchter und Verena der Reihe nach an. Sie nickten.
    »Gut, dann ab in den Wagen mit euch«, sagte er.
    Nacheinander kletterten alle ins Auto. Es war ein ziemliches Gewusel und Gedränge, aber das konnte ihre gute Laune nicht trüben, schließlich fuhren sie nach London, um den Wettbewerb zu gewinnen und ein wundervolles Wochenende zu verbringen.
    »Alle an Bord!«, rief Dad schließlich und ließ den Motor an.
    »Auf Wiedersehen, Mrs Duggery!«, schrie Sky und winkte fröhlich. Mrs Duggery stand in der Eingangstür, den Anflug eines Lächelns auf ihrem Gesicht.
    »Los geht’s!«, rief Dad.
    »Hurra!«, schrien alle.
    Oswald winkte den Cantrips zu, und sie winkten zurück. Mrs Duggery ging ins Haus zurück und schloss die Tür hinter sich, während Glenda beobachtete, wie das rote Auto davonfuhr. Dann ging sie auf Oswalds schnittigen Wagen zu.
    Sie stieg ein und warf einen letzten Blick zur Haustür von Cantrip Towers. Was hat es bloß mit dieser alten Dame auf sich, überlegte sie.
    »Eine seltsame Haushälterin«, murmelte Oswald, der sich gerade den Gurt umlegte.
    »Ja, sehr seltsam«, stimmte Glenda ihm zu. »Beinahe gespenstisch«, murmelte sie, fast zu sich selbst.
    »Was meinst du damit?«, fragte Oswald und ließ den Motor an.
    »Ach, nichts«, erwiderte Glenda. Sie guckte aus dem Fenster. »Die ganze Familie ist ein bisschen seltsam.«
    Als sie dem Wagen der Cantrips folgten und die Auffahrt hinunterschossen, sah Glenda vor ihrem inneren Auge Mrs Duggery die Haustür hinter sich schließen. Ob sie wohl über Nacht bleibt?, fragte sie sich.
     
    Im Wagen der Cantrips herrschte eine ausgelassene Stimmung. Alle redeten wild durcheinander – alle, bis auf Flora. Sie verrenkte den Hals, um Oswalds Wagen, der hinter ihnen die Auffahrt entlangfuhr, durch die Heckscheibe zu beobachten.
    Dann setzte Dad den Blinker und bog nach rechts in Richtung London ab. Oswald und Glenda fuhren links auf die Landstraße, die sie nach Hause bringen würde.
    Flora lächelte in sich hinein. Ein paar Minuten noch, dann würde es in Oswalds Wagen sehr interessant werden … Sie betrachtete ihre Hände, spreizte die Finger und ließ sie auf und ab tanzen. Sie spürte, wie das magische Band um die Grashüpfer sich löste.
    Ich hoffe, Grandma ist mir nicht böse, dachte sie. Ich weiß, dass ich mit meinen Kräften eigentlich nur Gutes tun soll, aber das hier ist ja nicht wirklich böse. Es ist … lustig! Sie ließ ihre Finger ein zweites Mal tanzen. Sich Streiche auszudenken war eine großartige Sache.
     
    Als Oswald zu ihnen in den Garten gekommen war, hatte Flora sofort erkannt, dass das ihre Chance war. Sie rannte über den Rasen, schlich sich um das Haus und holte ihren Eimer mit den Grashüpfern unter dem Busch hervor. Dann kroch sie sehr vorsichtig um die Hausecke auf Oswalds Auto zu. Sie machte sich so klein wie möglich und öffnete die hintere Wagentür.
    Während ihre Schwestern das Gepäck aus dem Haus nach draußen trugen, stupste Flora die Grashüpfer in Oswalds Wagen und versteckte sie unter den Vordersitzen.
    Sie hatte keine Zeit zu verlieren! Jeden Moment konnte sie von Verena entdeckt werden, oder schlimmer noch, von Glenda und Oswald. Mit einem Schuss Magie aus ihrem Finger verstärkte sie den Bann, der die Grashüpfer an Ort und Stelle hielt und schloss leise die Wagentür. Dann kauerte sie sich mit klopfendem Herzen neben den Wagen.
    Kaum waren Flame und Marina das nächste Mal im Haus verschwunden, hastete Flora mit dem leeren

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