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und der Meister des Todes

und der Meister des Todes

Titel: und der Meister des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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Medaillon hieß es Mein sterbendes Herz ist der Schlüssel . Von dem Harlekin wissen wir, dass er in Sciuttos eigenem Stück stirbt. Außerdem ist der Harlekin der Sohn des Königs, so wie Federico der Sohn des Marionetten-Meisters ist.« Justus reichte Bob das Firmen-Handy der drei ???. »Das muss aufgeladen werden.«
    »Dann soll ich also allein auf den Dachboden?« Bob steckte das Handy in seine Hosentasche.
    »Ich kann dir versichern, dass dort oben keine Gespenster auf dich lauern, Bob«, sagte Justus ungerührt. »Da ist höchstens Staub und Fliegendreck.«
    »Ich kann ja mitgehen!« Latona warf Bob einen Blick zu, der ihn zusätzlich beunruhigte.
    »Nein danke, ich schaffe das auch ohne Hilfe.« Der dritte Detektiv verließ zügig den Raum.
    »Wenn du magst, kannst du Frank im Auge behalten«, schlug Justus vor, als Latona ihn erwartungsvoll ansah.
    »Ein spannender Job!« Latona schnaubte verächtlich. »Aber bitte. Dann setze ich mich mal ganz unauffällig an den Pool und hänge da etwas ab.«

Die Quelle der Angst
    In der kleinen Werkstatt im Erdgeschoss legte Justus den Harlekin auf den Tisch. Wieder schellten die kleinen Glöckchen leise. Das hölzerne Gesicht grinste den Ersten Detektiv schelmisch an. Aber an diesem Abend verspürte Justus keine Angst. Im Gegenteil, er war ganz ruhig. Gewissenhaft nahm er sich die Marionette vor. Er musste den Oberkörper freilegen, ohne dabei die Kleidung des Harlekins zu zerstören. Das war nicht leicht, denn der Stoff war an manchen Stellen schon recht porös. Er kniff die Augen zusammen. Die Beleuchtung im Raum war nicht die beste. Draußen war es mittlerweile komplett dunkel. Im Gegensatz zur vorigen Nacht war der Mond über den Küstenbergen nicht blass, sondern rot. Peter hätte sicherlich etwas von einem bösen Omen erzählt. Justus hingegen wusste, dass die rote Farbe ganz natürlich war. Das Licht wurde in der Erdatmosphäre so gebrochen und gestreut, dass nur das langwellige rote Licht auf die Erde traf. Kein Grund zur Besorgnis, dachte er. Der Mond konnte ihm nichts anhaben, egal wie unheimlich er auch aussah. Und an böse Omen glaubte der Erste Detektiv auch nicht.
     
    Ein paar Meter über der Werkstatt sah Bob denselben Mond durch das Dachfenster. Er hatte versucht, die Tür mit Peters Dietrichset zu öffnen, doch es war ihm nicht gelungen. Bob fehlte die Erfahrung mit den Dietrichen. Die alte Tür hatte schließlich jedoch von allein nachgegeben, der Dorn war einfach durch das morsche Holz in der Türzarge gebrochen. Mit einem lauten Quietschen war die Tür schließlich aufgeklappt und hatte den Blick auf den dunklen Dachboden freigegeben. Muffige Hitze schlug Bob entgegen, als er den Schein seiner Taschenlampe über den Fußboden wandern ließ. Er sah Fußspuren im Staub. Es waren Abdrücke von Turnschuhen. Bob richtete die Lampe auf eine Ansammlung alter Möbel. Im Licht wurde ein Schreibtisch sichtbar und eine Kiste mit kleinen Fläschchen. Der dritte Detektiv trat näher an den Tisch ran. Zügig und doch so gewissenhaft wie möglich verschaffte sich Bob einen Überblick. Es sah so aus, als hätte hier erst vor Kurzem jemand gearbeitet – jemand Ordentliches. In einem Becher standen Kugelschreiber, daneben befanden sich ein Fotoapparat und ein Diktiergerät. In der Mitte lagen Bücher, Zeitschriften, ein Notizblock und ein Laptop. Der Dachboden beherbergte ein kleines, aber gut ausgestattetes Büro! Bob nahm die Bücher in die Hand. Es waren keine Romane, sondern medizinische und psychologische Fachbücher. Auch die Zeitschriften behandelten wissenschaftliche Themen. Auf den zweiten Blick stellte er fest, dass sie sich alle mit dem Thema »Angst« beschäftigten. Ganz zuoberst lag ein Artikel über experimentell hervorgerufene Panikattacken. Bob las ein paar Sätze, musste sich jedoch gleich darauf eingestehen, dass er mit Wörtern wie »limbisch-hypothalamisch-hypophysäre Achse« oder »psychopathologisches Syndrom« nichts anfangen konnte. Er tröstete sich damit, dass wahrscheinlich nicht einmal Justus den Text ganz und gar verstanden hätte. Dann wendete er sich den Notizen zu, die in ordentlicher Schrift auf den Block geschrieben waren: »Versuchspersonen reagieren auf exogene Reize und zeigen die vermuteten Symptome.«
    In diesem Augenblick spürte Bob, wie sich etwas in seiner Hosentasche bewegte, begleitet von einem Summton. Er zuckte zusammen.
    »Na, wenn das mal keine SMS ist!«
    Der dritte Detektiv fuhr erschrocken herum. Er riss die

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