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und der Meister des Todes

und der Meister des Todes

Titel: und der Meister des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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ganz menschlich gestorben ist. Er wollte nicht den Weg seiner Vorgänger gehen und ewig leben. Abgesehen davon glaube ich nicht daran, dass auch nur einer von ihnen unsterblich war. Vermutlich haben die Sciutto-Männer besondere Vertraute eingeweiht, die sie dann im Verborgenen begraben haben.«
    Federico schnaubte verächtlich. »Du bist wie dein Vater, Frank. Was er nicht wissenschaftlich erklären konnte, war für ihn nicht real.«
    »Dann haben wir eben unterschiedliche Meinungen. Aber trotzdem solltest du in Betracht ziehen, dass diese Botschaft von deinem Vater ist.« Justus hielt Sciutto erneut den Zettel hin. »Sie war in der Figur des Harlekins versteckt.«
    »Der Text sagt mir aber nichts!«, erwiderte Federico zornig. »Was soll das mit der toten Lagune? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Vater das Geheimnis unserer Familie in Venedig versteckt hat. Vor Jahren sagte er mir mal, dass es hier ganz in der Nähe wäre.«
    »Ein paar hundert Meter von hier liegt doch die Steilküste!«
    »Das weiß ich! Ich bin hier aufgewachsen!«
    Justus ließ sich nicht beirren und fuhr fort: »Allerdings ist das Meer an der Stelle sehr tief. Mit einer Lagune hat es nichts gemeinsam. Lagunen sind seichte Gewässer, die sich zum Beispiel durch Sandablagerungen vom Meer getrennt haben.«
    »Danke für den überflüssigen Vortrag. Mir ist das alles bekannt. Und zu deiner Information: Die tote Lagune selbst ist mir auch ein Begriff.«
    Justus stutzte. »Eben hast du noch das Gegenteil behauptet.«
    »Ich weiß nicht, was es in Vaters Botschaft zu bedeuten hat«, sagte Federico Sciutto. »Aber die echte ›tote Lagune‹, auch ›Laguna morta‹ genannt, ist der Süßwasserteil der Lagune von Venedig, während man den Salzwasserteil als die ›Laguna viva‹, also die ›lebende Lagune‹, bezeichnet.«
    »Süßwasser? Dann könnte er auch einen Teich oder See hier in der Nähe meinen«, überlegte Justus laut.
    »Außer dem Meer gibt es hier in der Gegend aber kein Wasser!«
    »Und ob es hier Wasser gibt!« Mit einem Mal kam Leben in Justus. »Und zwar den Pool! Er ist nicht besonders tief und er ist mit Süßwasser gefüllt.«
    »Unser Pool! Das könnte sein!« Federicos Augen blitzten unheimlich auf. »Auf den Fliesen an der Wand befindet sich ein Mosaik mit zwei Nixen. Als das Wasser noch klar war, konnte man sie sehen. Vater hat die Steine ausbessern lassen, als ich klein war. Damals wurde auch die Beleuchtung eingebaut.«
    »Wenn wir das Wasser bis zu den Kacheln ablassen, können wir uns das Motiv ansehen«, schlug Justus vor. »Vielleicht gibt es uns einen weiteren Hinweis auf das Geheimnis von Großvater.«
    Federico musterte den Ersten Detektiv eindringlich. »Na schön.« Er hob erneut die Waffe. »Du gehst jetzt ganz langsam in den Hof. Irgendwo in der Nähe des Pools muss es eine Stange mit einem Haken am Ende geben. Der Ablass im Becken ist uralt und funktioniert noch mit einem Schieber. Mit der Stange kann man das Ding öffnen.«
    »Keine Sorge, Onkel Federico, ich gehe ja schon!« Schritt für Schritt näherte sich Justus der Terrasse, die vom rötlichen Mondlicht spärlich beleuchtet war.
    »Das Ding muss irgendwo dahinten in der Ecke liegen.« Federico deutete auf den hinteren Teil des Hofes.
    Justus tat wie geheißen und suchte den Boden ab. Tatsächlich fand er eine lange Metallstange mit einem Griff.
    »Mach bloß keine Dummheiten!«, warnte Federico.
    Vorsichtig hob Justus die Stange auf und ging zum Pool hinüber. »Weißt du, wo sich dieser Verschluss in etwa befindet? Man kann den Grund nämlich nicht sehen.«
    »Was?« Nun starrte auch Federico in das Becken. »Tatsächlich! Wir müssen die Poolbeleuchtung anmachen.«
    Justus zögerte. »Ich glaube, die ist kaputt.«
    »Dann mach die Außenbeleuchtung an«, herrschte ihn Federico an.
    »Die hat einen Wackelkontakt.«
    »Das ist mir egal! Mach sie an!« Der Mann hatte die Waffe wieder im Anschlag. Justus sah ein, dass er ihm gehorchen musste. Bislang war er bei keinem seiner Fälle angeschossen worden und er wollte, dass das so blieb. Widerwillig drückte er auf den Schalter, der sich in einem kleinen Kasten neben der Terrassentür befand. Überall im Hof gingen die Lampen an … und wieder aus. Nach einem kurzen Flackern wiederholte sich das Ganze.
    »Man sieht kaum was!«, beschwerte sich Federico Sciutto. »Das Wasser ist ja wirklich noch trüber als vor ein paar Jahren!«
    »Es wird schwer sein, den Verschluss zu finden.« Justus blickte ratlos hinab

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