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und der Meister des Todes

und der Meister des Todes

Titel: und der Meister des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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in den Pool. Er stocherte mit der Stange im Trüben. »Das kann Ewigkeiten dauern.«
    Federico schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn man taucht.«
    »Du willst ins Wasser gehen?«, fragte Justus ungläubig.
    »Nicht ich, du, Frank!« Der Mann lächelte den Ersten Detektiv grimmig an. »Worauf wartest du noch? Der Ablass müsste sich irgendwo auf der linken Seite befinden. Es ist ein sehr einfaches System. Du musst den Verschluss lösen und den Schieber betätigen. Eine Pumpe oder anderen technischen Schnickschnack gibt es nicht.«
    Justus fühlte sich schwindelig, so als wäre er gerade aus einer Achterbahn gestiegen. Aber er wusste, dass Franks Onkel keine Widerrede dulden würde. Das hier war kein Spiel, sondern bitterer Ernst. Er streifte sich langsam die Schuhe ab. Dann stieg er die Stufen hinab ins grüne Wasser. Seine Hosenbeine sogen sich sofort voll. Überrascht stellte Justus fest, dass das Wasser warm war. Der Geruch von Algen und Moder drang an seine Nase.
    »Mach schon! Tauch!« Federico Sciutto beobachtete Justus voller Ungeduld. Doch der Erste Detektiv wollte den Tauchgang am liebsten so lange wie möglich hinauszögern. Die panische Angst, die er am Vortag gespürt hatte, blieb aus. Justus’ Verstand machte ihm klar, dass es hier keine wirkliche Gefahr gab. Es war deutlich harmloser als das Tauchen im offenen Meer. Trotzdem war ihm der Pool zuwider. Allein der Gedanke, aus Versehen das grüne Wasser zu schlucken, gefiel ihm gar nicht. Das Schwimmbad hatte dringend einen Wasserwechsel oder zumindest eine gehörige Portion Chlor nötig. Doch es half alles nichts, er musste tauchen.
    Sofort merkte er, dass es nichts brachte, die Augen beim Schwimmen offen zu halten. Man sah nichts außer dunkelgrünen Schatten. Das flackernde Licht der Außenbeleuchtung drang kaum durch die Oberfläche zu ihm hindurch. Nach zwei kräftigen Zügen war der Erste Detektiv am Grund angelangt. Seine Hände tasteten sich über die Fliesen. Er fand alte Blätter und etwas, das sich wie Wasserpflanzen anfühlte. Er tastete weiter. Dann musste er wieder auftauchen. Justus holte Luft und sah sich nach Federico Sciutto um. Der stand noch immer mit entsicherter Waffe am Beckenrand.
    Justus musste notgedrungen auf den zweiten Tauchgang gehen. Erneut tastete er die Fliesen ab. Schließlich bekam er etwas zu fassen. War es ein Stock? Oder vielleicht sogar ein Knochen? Justus unterbrach die Gedanken. Er durfte sich nicht schon wieder mit sinnlosen Ängsten verrückt machen. Wenn es hier Knochen gab, dann nur die von kleinen Tieren wie Ratten oder Mäusen. Niemand würde einen toten Menschen in einem Pool liegen lassen. Doch die bloße Vorstellung ließ Justus frösteln.
    »Was brauchst du so lange?«, ärgerte sich Federico, als der Erste Detektiv zum zweiten Mal auftauchte.
    Justus spuckte grünes Wasser aus. Der Geschmack im Mund war widerlich. »Der Pool ist nicht gerade klein und am Boden liegen Blätter und Äste und andere Sachen«, beschwerte er sich. Er wollte gerade noch hinzufügen, dass man kaum etwas erkennen konnte, als er einen Schatten im Torbogen sah. Er blinzelte. Dann machte sein Herz einen Hüpfer. Peter war zurückgekommen!

Gefährliches Licht
    Justus hoffte inständig, dass sein Freund die Polizei rufen würde. Das war besser, als Federico allein dingfest zu machen. Immerhin hatte er eine Waffe.
    Der Erste Detektiv gab sich Mühe, nicht zu offensichtlich zu Peter hinüberzusehen. Aus den Augenwinkeln behielt er seinen Schatten jedoch im Blick. Peter zögerte. Offenbar überlegte er noch, was zu tun war. Justus wurde nervös. Dann fiel ihm siedend heiß ein, dass Peter kein Handy dabeihatte. Die Leitungen im Haus waren abgestellt und das einzig sichere Mobiltelefon befand sich vermutlich immer noch bei Bob auf dem Dachboden.
    »Was ist los?« Federico sah sich unruhig um.
    »Nichts. Ich musste nur länger Luft holen. Das ist alles.« Justus beeilte sich, wieder abzutauchen. Unter Wasser konnte er sich nur schlecht konzentrieren. Was geschah jetzt gerade oben auf der Terrasse? Er glitt über die Fliesen hinweg und streckte die Hände ins Dunkel aus. Da war kein Verschluss. Er fluchte innerlich. Warum musste ausgerechnet er immer vor Ort sein, wenn irgendwo ein unangenehmer Tauchgang anstand? Aber wenigstens konnte er hier nicht so leicht ertrinken. Mit einem Beinschwung richtete er sich auf und schwamm zur Oberfläche. Peter hatte sich mittlerweile auf den Hof gewagt und schlich an der Mauer entlang auf Federico zu.

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