… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)
fraglichen Angaben im Internet frei zugänglich waren und somit alles andere als vertraulich, doch das Einzige, was sie noch herausbrachte, war: „Natürlich, Sir Thomas.“
„Eindeutiger Fall von Altersstarrsinn“, murmelte Daniel kopfschüttelnd.
„Sehr schön.“ Im nächsten Moment war der alte Herr wieder die Liebenswürdigkeit in Person und lächelte sie väterlich an. „Sobald Sie mir die überarbeitete Version schicken, werde ich mich daran machen, mit meinen Kontakten bei der Presse zu sprechen. Das werden wir beide schon hinbekommen, nicht wahr?“ Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu und schwieg dann einen Moment, währenddessen er sie nachdenklich studierte. „Sie sehen heute übrigens ausgesprochen bezaubernd aus, wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten.“
„Vielen Dank.“ Etwas verlegen strich sich Elizabeth eine Strähne hinters Ohr. Aus den Augenwinkeln registrierte sie Daniels zustimmendes Lächeln.
„Bitte sehen Sie es mir nach, falls diese Frage zu persönlich sein sollte, meine Liebe, doch sind Sie in festen Händen?“
„Verzeihung?“ Perplex richtete sich Elizabeth kerzengerade auf.
„Er will wissen, ob du noch zu haben bist“, erklärte Daniel und tätschelte grinsend ihr Knie. „Vielleicht hat er ja ein Auge auf dich geworfen.“
Das habe ich schon versanden , entgegnete sie im Stillen. Nur kam die Frage einfach zu unvermittelt.
„Übrigens finde ich den Ausdruck in festen Händen ziemlich diskriminierend“, fügte er gespielt gekränkt hinzu.
Beinahe hätte Elizabeth aufgelacht. „Ich … ähm, ja, ich bin … vergeben“, antwortete sie schließlich Sir Thomas, dessen Blick sie unverhohlen taxierte. „Darf ich fragen, weshalb Sie das wissen möchten?“
Mit einem schelmischen Glitzern in den Augen hob der alte Antiquitätenhändler die Schultern. „Ich habe einen Neffen, meinen Erben, der noch nicht die Richtige gefunden hat. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie beide ein wirklich bezauberndes Paar abgeben würden.“
Elizabeth war sprachlos, und auch Daniel starrte Sir Thomas einige Sekunden lang an, bevor er schallend auflachte. „Seinen Erben, hast du gehört? Überleg dir das gut, Baby, der wäre bestimmt eine gute Partie.“
Zu schade , dachte Elizabeth, dass ein Stoß in die Rippen wohl nichts bringen wird … Mit einem leisen Räuspern sagte sie dann: „Das ist wirklich überaus schmeichelhaft, aber ich bin mit Sicherheit nicht die Richtige für Ihren Neffen.“
„Ist es was Ernstes? Sind Sie verliebt?“
Elizabeth klappte die Kinnlade herunter, doch Daniel lachte nur noch lauter. Sie wollte schon antworten, dass da, wo sie herkam, solche Fragen nicht mit beinahe Fremden erörtert wurden, doch Daniel meinte: „Er ist ein alter Mann, tu ihm doch den Gefallen … und mir.“
Mit einem leisen Seufzen sagte sie also: „Ja, ich bin verliebt.“ Ihr Blick huschte zu Daniel. „Leidenschaftlich.“
„Aber die entscheidende Frage ist doch, ob diese Liebe auch im gleichen Maße erwidert wird.“ Hamilton legte den Kopf schief, nach wie vor warm lächelnd, doch schien er jede einzelne ihrer Regungen genau zu registrieren.
„Na, was denkst du?“, zwinkerte Daniel.
Elizabeths Wangen und Ohren begannen zu glühen. „Auch wenn es einem Wunder gleichkommt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Gefühle in gleicher Weise erwidert werden.“
Hamiltons Augen wurden ein klein wenig schmäler. „Dann halten Sie Ihr Glück nur gut fest, Elizabeth.“
„Ich setzte alles daran“, nickte sie ernst. „Jeden Tag.“
„Mein Engel.“ Daniel hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, der ihr ein kleines Lächeln entlockte. „Mein Anker.“
Sir Thomas schürzte nachdenklich die Lippen und wollte gerade weiterzusprechen, als Elizabeths Handy klingelte. Da ihr das Gesprächsthema aufs Äußerste unangenehm war, kam ihr diese Unterbrechung mehr als gelegen. Es war Wood, der sie darüber informierte, dass er den Namen eines weiteren verdächtigen Mitarbeiters der Met Police erhalten hatte und er diesen am nächsten Morgen um zehn Uhr mit Daniel aufsuchen wollte, um ihm auf den Zahn zu fühlen.
„Morgen zehn Uhr im Yard. Edward Purgess“, wiederholte sie für Daniel, der bestätigend nickte. „Okay, verstanden, Tony. Danke.“
„Sie arbeiten also noch immer mit Detective Wood an der Aufklärung des Falls?“, wollte Sir Thomas wissen, nachdem Elizabeth das Gespräch beendet hatte. „Denken Sie denn, Sie sind näher an der Lösung, als die ermittelnden
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