… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
lachte er und hob drohend eine zur Faust geballte Hand. „Fühl dich kräftig in die Seite geboxt.“
„Aua!“
„Miss Oberschlau.“
„Detective Quälgeist.“
„Da haben sich ja zwei gefunden“, brummte Wood, der verhalten die für ihn sichtbare Seite des verbalen Schlagabtauschs beobachtete.
„Gerade noch rechtzeitig!“, grinste Daniel und stahl sich einen kleinen Kuss.
So sehr Elizabeth dieses ausgelassene Intermezzo auch genoss, so war es doch an der Zeit, sich ernsteren Themen zuzuwenden. „Also dann“, sagte sie deshalb seufzend und richtete sich wieder auf. „Wie wollen wir beginnen?“
„Ich schlage vor, ich gebe dir zunächst einen Überblick über den Stand der Dinge, und dann erzähle ich dir alles über den letzten Fall, an dem wir gearbeitet haben. Ich meine, falls Danny das noch nicht getan hat“, antwortete Wood.
„Er hat mir zwar schon einiges darüber berichtet“, sagte Elizabeth und bedachte dabei Daniel mit einem vielsagenden Blick, „aber ich denke, es wäre eine gute Idee, noch mal eine Zusammenfassung aus deinem Mund zu hören.“
„Nachricht angekommen“, murrte Daniel augenrollend.
„Okay …“ Wood rieb sich mit beiden Händen ruppig über das Gesicht, dann sprach er weiter. „Wie du weißt … Ich meine, wie ihr wisst, wurde mir Dannys Fall entzogen, was nicht weiter verwunderlich ist. Was allerdings überraschend war, ist, dass mir auch die Morde an den acht Teenagern entzogen wurden und die beiden Fälle nun getrennt voneinander untersucht werden. Um Dannys Fall kümmern sich Andy Stokes und James Clark. Die beiden haben die mieseste Erfolgsquote der gesamten Met Police. Und die Mordserie bearbeiten jetzt Tom Evans und William Nichols, die beinahe ebenso unfähig sind. Außerdem sollte man erwarten, dass bei einem … einem Angriff auf einen der eigenen Leute eine Sonderkommission gegründet würde. Das ist aber nicht der Fall. Im Gegenteil, es entsteht der Eindruck, als ob man bemüht wäre, die Angelegenheit so schnell und unspektakulär wie möglich abzuwickeln. Ich habe wiederholt auf die Parallelen zwischen den Morden an den Teenagern und dem Angriff auf Danny aufmerksam gemacht, aber man hat mich größtenteils ignoriert und mich freundlich darauf hingewiesen, dass Danny ja nun kein Teenager mehr war.“ Wood schnaubte verächtlich. „Ab und zu frage ich mich wirklich, für was für einen Verein ich eigentlich arbeite … Waren Stokes und Clark eigentlich irgendwann mal bei dir und haben dich befragt?“, wollte er von Elizabeth wissen. Als sie mit einem stummen Kopfschütteln verneinte, sagte er: „Das dachte ich mir. Warum sollte man auch die einzige Zeugin befragen? Ich glaube, die haben bis jetzt noch nicht mal mit Dannys Familie gesprochen. Die beiden konzentrieren sich fast ausschließlich auf diese dämliche Geschichte mit den Spielschulden.“
„Wie kam man denn eigentlich darauf, dass Danny Spielschulden hatte. War das intern bekannt?“, fragte Elizabeth.
„Also, ich behaupte einfach mal, dass ich im Yard Danny am besten kannte … kenne. Und ich wusste nichts davon. Allerdings war bekannt, dass Danny regelmäßig pokerte und auch wo.“
„Ich habe es niemanden erzählt“, bestätigte Daniel. Elizabeth wandte sich ihm zu und bedeutete Wood mit einem erhobenen Zeigefinger einen Moment zu warten, bevor er fort fuhr, damit er Daniel nicht ins Wort fiel. „Das ist nichts, auf was ich besonders stolz bin. Und es war eine einmalige Sache, es ist niemals zuvor vorgekommen. Ich hatte ein wirklich starkes Blatt und war mir meiner Sache sehr sicher. Nur leider hatte ich kaum noch Chips. Also habe ich mir die Dreitausend bei Collins geliehen, um die Runde abzuschließen. Naja, was soll ich sagen, leider hatte ein anderer Spieler eine noch stärkere Hand und das Geld war weg. Auf jeden Fall hatte ich vor, die Dreitausend innerhalb kürzester Zeit zurückzuzahlen. Ich sah das Ganze noch nicht mal als Spielschulden , nur als kleines, kurzzeitiges Darlehen. Das Ganze als Motiv überhaupt in Betracht zu ziehen, ist lächerlich. Ich meine, gibt es einen sichereren Weg, sein Geld abzuschreiben, als den zahlungswilligen Schuldner aus dem Weg zu räumen? Collins ist zwar ein widerlicher Drecksack, aber er ist kein Idiot.“
Elizabeth wiederholte, das gesagte und fügte dann hinzu: „Und doch haben sich die beiden Detectives sofort darauf gestürzt, und Jeffreys hatte schon am Freitag davon Wind bekommen. Also muss es doch irgendjemand verbreitet
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