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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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einmal mit ihm zu tun? Er scheint einen ziemlich guten Ruf zu genießen.“
    Sir Thomas lächelte verschmitzt, als er kopfschüttelnd entgegnete: „Mein alter Freund Conrad … Nun, er fällt in eine gänzlich andere Kategorie. Er ist kein Scharlatan im herkömmlichen Sinn. Er glaubt wirklich, mediale Fähigkeiten zu besitzen, auch wenn das meiner Meinung nach leider nicht der Fall ist. Bisweilen hat er jedoch ziemlich interessante Ansätze. Auf jeden Fall ist er nicht an Geld, sondern höchstens an Ruhm interessiert. Er ist ein Beweis für meine Überzeugung, dass wahre Übersinnliche nicht ins Rampenlicht drängen.“
    Fieberhaft überlegte Elizabeth, wie sie die Frage stellen konnte, die ihr brennend auf dem Herzen lag. „Daniel Masons Schwester, Kim, hat mir nach der Beerdigung anvertraut, dass sie nachts seltsame Geräusche im Haus hört“, begann sie vorsichtig. „Da sie annimmt, dass es sich dabei um Daniel handelt, hat sie sich an Professor Worthing gewandt. Er soll Daniels ruheloser Seele wenn nötig den Weg ins Licht weisen. Denken Sie, dass der Professor dazu imstande ist?“
    „Nun, sicher nicht aus eigener Kraft, nein. Aber er hat eine Palette ganz interessanter Rituale zusammengetragen, bei denen ich nur schwer einschätzen kann, ob sie erfolgversprechend sind oder nicht. Jedenfalls würde ich mir an Ihrer Stelle nicht allzu große Sorgen machen. Vielen Menschen ist alleine durch den puren Glauben geholfen. Wenn Mr Masons Schwester glaubt , Conrad Worthing hätte der Seele ihres Bruders zur ewigen Ruhe verholfen, hat er damit ja vielleicht schon Gutes bewirkt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Conrad es nicht auf ihr Geld abgesehen hat. Und wer weiß, vielleicht hat eines seiner Rituale ja tatsächlich Erfolg.“ Das war jetzt nicht unbedingt die beruhigende Antwort, auf die Elizabeth gehofft hatte. Sir Thomas blickte ihr in die Augen und neigte den Kopf. „Denken Sie denn, dass Mr Mason noch unter uns weilt?“
    Leider nicht im Augenblick , seufzte Elizabeth innerlich. Wenn er das hier jetzt hören könnte, würde er Conrad Worthing vielleicht nicht mehr so sehr auf die leichte Schulter nehmen. „Kim scheint daran zu glauben“, sagte sie ausweichend.
    „Falls sein Geist tatsächlich keine Ruhe findet, dann würden Sie sich doch sicherlich wünschen, dass keine Möglichkeit ungenutzt bliebe, um ihn Frieden finden zu lassen, nicht wahr?“
    „Ich würde alles dafür tun, dass er glücklich ist“, murmelte Elizabeth in ihre Tasse.
    Bevor Sir Thomas weiter bohren konnte, erfolgte die Rettung in Form von George, der die Ankunft der weiteren Gäste ankündigte. Der Club, oder spiritistische Zirkel, bestand aus sieben Mitgliedern, drei Frauen und vier Männern, Sir Thomas mit eingerechnet. Elizabeth war mit Abstand die jüngste Person im Raum, doch wurde sie von den älteren Herrschaften liebenswürdig und in keiner Weise herablassend oder gönnerhaft behandelt. Sir Thomas stellte sie der Runde als interessierte Bekannte vor, die sich einen Eindruck über ihren Zirkel verschaffen wollte. Zunächst standen alle in lockeren Grüppchen beisammen und unterhielten sich über allgemeine Themen.
    Eine Dame in einem bunten, wallenden Seidenkleid und einem passenden Haarband trat freundlich lächelnd auf Elizabeth zu und sprach sie an. „Sind Sie nicht die junge Lady, die letzte Woche diesen tragischen Mord miterleben musste?“ Ja, wunderbar! Jetzt war Elizabeth schon eine kleine Berühmtheit. Mit ihrem vollen Namen in der Times und einem Foto im Star brauchte sie das aber auch nicht zu wundern. Stumm fluchend wünschte sie Sam Jeffreys die Pest an den Hals. „Ist das der Grund, warum Sie sich für unsere kleine Gruppe interessieren?“, fuhr die Dame fort. „Sie möchten Kontakt zu dem toten Polizisten aufnehmen?“
    „Ja … nein !“, stammelte Elizabeth. „Ich meine, ja, ich war Zeugin des Mordes. Und nein, meine Anwesenheit hier ist eher zufällig. Ich hatte einen Interviewtermin mit Sir Thomas, und da ich mich für das Thema generell interessiere, hat er mich freundlicherweise für heute in Ihre Gruppe eingeladen.“
    „Verstehe“, nickte die Dame. „Sie werden unsere kleine Runde sicherlich anregend finden.“
    Schließlich ließ sich jeder, ausgerüstet mit einer Tasse Tee, auf die im Kreis angeordneten Sitzgelegenheiten nieder. Elizabeth nahm wieder in dem Ohrensessel und Hamilton ihr gegenüber Platz. Es war bereits viertel nach fünf, und Daniel war noch immer nicht aufgetaucht.
    Die

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