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und der rote Rächer

und der rote Rächer

Titel: und der rote Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Fischer
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augenblicklichen Lage nicht gerade das Geschickteste.
    »Was ›aber‹?«
    »Aber, äh, ich weiß ja, wo Sie wohnen!«
    Der Mann lachte grimmig. »Das ist natürlich nicht meine richtige Wohnung. Hältst du mich für so dumm? Freundchen, ich bin intelligenter als ihr alle zusammen.«
    Bob hätte gerne widersprochen, doch er beherrschte sich. »Wer sind Sie denn in Wahrheit?«, fragte er stattdessen.
    »Das verrate ich dir nicht, Kleiner, denn je mehr du weißt, umso mehr Gedanken über deine Zukunft muss ich mir machen. Also hör mir zu: Es ist in deinem eigenen Interesse, wenn du jetzt die Klappe hältst! So schlau bist du doch wohl, oder?«
    Bob nickte. »Mrs, äh, Mister Ferguson, dann sagen Sie mir doch wenigstens, was Sie vorhaben. Ich kann Ihnen doch sowieso nicht mehr in die Quere kommen.«
    »Still, habe ich gesagt! Es reicht schon, dass du meine Tarnung aufgedeckt hast.«
    »Ich bin ja schon ruhig, Mister.«
    Der Mann zog Bob in eine kleine dunkle Abstellkammer und stellte sich in die Tür. »Hier wird dich niemand hören«, sagte er. »Die Wohnung unter uns steht leer. Da kannst du klopfen, bis dir die Hände abfallen.«
    Rasch sah sich Bob um. Die Kammer hatte kein Fenster und war klein und eng. »Wie lange soll ich denn da drinbleiben?«, fragte er.
    »Wir werden sehen.«
    Nur wenig Licht fiel durch die geöffnete Tür. Burns stand neben ihm und schien den Raum zu kontrollieren. Bob entdeckte den aus bunten Fetzen zusammengenähten Mantel, der auf einem Regalbrett lag. Ihn hatte Earnie Burns in seiner Ferguson-Maskerade immer benutzt. Unter ihm lugte eine rotblonde, lockige Perücke hervor. Jetzt war alles klar: Auch der Rothaarige war eine der Verkleidungen dieses Verwandlungskünstlers. Es passte: Mrs Ferguson und der Rothaarige waren nie zusammen aufgetaucht. Außer bei dem Autounfall. Aber genau genommen hatten die drei ??? den Wagen nicht gesehen, sondern nur gehört.
    »Mister, wie haben Sie es eigentlich geschafft, sich selbst anzufahren?«
    »Kannst du nie die Klappe halten, Junge?«
    »Sie verkleiden sich doch als Mrs Ferguson. Und wenn ich die Perücke dort richtig deute, sind Sie gleichzeitig auch der rothaarige Autofahrer, der Mrs Ferguson über den Haufen gefahren hat. Nur, wie haben Sie das angestellt?«
    »Nein, ich saß nicht am Steuer!« Der Mann lachte. »Es war ein Freund von mir. Ich habe ihm gesagt, es gehe um eine Wette. Er hat mir den Gefallen getan und ist mit dem Wagen durch die Straße gebrettert. Und jetzt ist Schluss mit der Unterhaltung!«
    Bob nickte. So verhielt es sich also. Und für einen Stuntman war es kein Problem, sich tatsächlich von dem Auto anfahren zu lassen. Das war eine seiner leichtesten Übungen.
    Burns schien noch etwas zu suchen und Bob überflog die weiteren Dinge, die in der Abstellkammer gelagert waren. Außer einigen Essensvorräten und einem kleinen Päckchen, das in Geschenkpapier mit roten Rosen eingepackt war, entdeckte er nichts. Vor allem nichts, was ihm dabei helfen konnte, hier wieder herauszukommen.
    Der Mann sah es offenbar genauso. »Mit den Sachen hier kannst du nichts anrichten. Lass mich nur dieses noch mitnehmen. Er trat ans Regal und nahm das Päckchen in Rosenpapier vorsichtig herunter. »Dieses nette Geschenk ist für jemand ganz Besonderen bestimmt!«
    »Was ist da drin?«, fragte Bob neugierig.
    Earnie Burns kicherte und es hörte sich an wie das Kichern von Mrs Ferguson. »Nennen wir es – das orientalische Feuer. Ein Feuerwerk allererster Güte.«
    »Eine Bombe?« Bob erschrak. Unwillkürlich zitierte er den Satz, den der Anrufer zu Justus gesagt hatte. »Zweimal ist es jetzt passiert – alles Glück, das explodiert!«
    »Ja, du Klugscheißer, wenn du es so direkt wissen willst. Die Bombe explodiert, wenn man das Päckchen öffnet!«
    Bob schwitzte. »Sie sind verrückt«, rutschte es ihm heraus.
    Burns starrte ihn an.
    »Und wem wollen Sie das Päckchen geben?«, fragte Bob schnell.
    Statt einer Antwort gab Earnie Burns Bob einen Stoß und sprang zurück. Mit einem Schlag war die Tür zu und Bob stand im Dunkeln. Dann hörte er, wie sich der Schlüssel drehte.
    Hektisch begann er nach einen Lichtschalter zu suchen, doch er fand keinen. Hätte ich nur Peters Dietrichset dabei, dachte er. Doch dann fiel ihm ein, dass Burns ihm das Werkzeug bei seiner Körpervisitation längst abgenommen hätte.
    Vor allem muss ich Justus und Bob warnen, dachte er. Nur wie? Er hörte, wie Earnie Burns in der Wohnung herumlief. Irgendetwas hat er

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