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und der tanzende Derwisch

und der tanzende Derwisch

Titel: und der tanzende Derwisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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UK-Nummernschild. Als Max das sah, fuhr er rückwärts bis unterhalb der Läden, was Mrs. Pollifax klarmachte, daß sie als Einheimische in diesem Luxusnest nicht willkommen sein würden. Max sagte: »Bleiben wir ein paar Minuten hier und schauen, was sich tut.« Ein Hausdiener mit langer grüner Schürze trat aus dem Eingang, blickte zum Himmel hoch und ging wieder hinein.
»Kaum eine Menschenseele zu sehen«, stellte Mrs. Pollifax fest.
»Vielleicht machen alle ein Mittagsschläfchen?«
»Dann sind wir ziemlich auffällig...«
»Ja, sehr.«
Unsicher sagte sie: »Ich sehe zehn Läden, fünf an jeder Straßenseite, da werden wir einige Zeit brauchen, sie uns alle anzusehen.«
»Ja.« Max wirkte besorgt.
Ich bin nervös, schrecklich nervös, gestand Mrs. Pollifax sich ein. Jetzt ist es wirklich wie russisches Roulette. Sie waren so weit gekommen, und nun, da sie dem Ende schon nahe waren, hatten sich die Schwierigkeiten mit jeder Stunde und jedem Halt erhöht. Die Zeit war zu ihrem Feind geworden und arbeitete für die Polizei und den möglichen Verräter unter diesen beiden letzten Informanten.
Max riß sie aus ihren Gedanken. »Wie wär's, wenn ich mich umsehe? Ich kann einen Blick in jeden Souk werfen und nach einem Mann mit weißem Bart Ausschau halten, und wenn ich ihn finde ...« Wenn, dachte sie müde.
»... hole ich Sie, und Sie vergewissern sich, ob er der Sidi Tahar Bouseghine auf Ihrer Fotografie ist.«
»Wollen Sie als Max oder als Bashir gehen?«
»Gute Frage.« Er schwieg, und Ahmad blickte sie beide an, offenbar verwirrt von den Zweifeln, die er spürte. »Wir haben offenbar einen toten Punkt erreicht«, sagte Mrs. Pollifax.
Max seufzte. »Sieht ganz so aus. Eine kalte Nacht auf einem Laster und zu wenig zu essen verlangsamt das Denkvermögen. Ich gehe wohl besser als Bashir. Ich glaube zwar nicht, daß ein Steckbrief von mir die Runde macht, aber warum unnötig ein Risiko eingehen? Schluß mit dem Tourismus für mich, ich bleibe Bashir!«
»Nehmen Sie Ahmad mit«, schlug sie vor und lächelte den Jungen an. »Er wird eine gute Tarnung sein.«
»Tarnung?« fragte Ahmad mit schüchternem Lächeln, »wie eine Decke?«
»Ja, mit dir wird Max noch eher wie ein Marokkaner aussehen.«
»Nicht wie Nasrani .« Ahmad nickte weise. »Sie haben Angst, Medehm?«
»Der Junge ist zu schlau«, knurrte Max.
»Wir sind nervös, Ahmad«, antwortete sie.
»O kay . Wir gehen?«
Max grinste. »Ja, Ahmad, wir gehen.« Sie stiegen aus dem Fahrerhaus, und Mrs. Pollifax blickte ihnen nach, als sie über die Straße gingen, um ihre Suche in den Läden auf der linken Seite zu beginnen. Fünfmal verschwanden sie nur kurz, ehe sie sie wiedersah. Bevor sich Max die Souks auf der anderen Straßenseite vornahm, kehrte er kurz zu ihr zurück und meldete: »Zwei schwarze Bärte, ein Schnurrbart und ein glattes Gesicht. Kein Sidi Tahar.«
Sie nickte dankend, und die beiden gingen auf weitere Erkundung. Als sie aus dem letzten Souk traten, dem, der dem Laster am nächsten war, sah Mrs. Pollifax Max lächeln. Er hob die Finger zum V-Zeichen, als er mit Ahmad an seiner Seite auf sie zukam. Erregung und Besorgnis verschmolzen miteinander. »Sie haben jemanden gefunden, der es sein könnte?«
»Er paßt genau auf Ihre Beschreibung«, versicherte ihr Max durchs offene Fenster. »Er ist groß und hager, hat einen weißen Bart und dunkles Gesicht - und verkauft Teppiche. Werfen Sie selbst einen Blick auf ihn.«
»Ist er allein?«
»Sein Laden ist so leer wie ein Drosselnest im Winter. Er band gerade mitten im Zimmer einen Teppich zusammen, es waren keine Kunden da... Kommen Sie, wir warnen ihn, bringen Ahmad zu seinen Vettern und können gegen Abend in Rouida sein.«
»Das wäre schön«, sagte sie und kletterte aus dem Wagen. Sie gingen zu dem Souk, dessen Tür offen stand, und sie blieb an der Schwelle stehen, um hineinzuspähen. Hinter einem dämmrigen Vorzimmer mit Regalen voll Ledertaschen und Ledergürteln lag ein großer Raum mit Oberlicht, so daß die vielen Teppiche in allen Formen, Größen, Farben und Mustern an den Wänden gut zu sehen waren. Unmittelbar unter dem Oberlicht stand ein bärtiger Mann in Turban und weißer Dschellabah, der einen kleinen Teppich begutachtete. Er machte sich daran, ihn zusammenzurollen, und als er ihn hochhob und unter den Arm klemmte, konnte sie sein Gesicht ganz deutlich erkennen. Ihre Erleichterung war ungeheuerlich. Hier würde es nicht zur Krise kommen. »Ja«, flüsterte sie. »Dem Himmel sei Dank!

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