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und der tanzende Derwisch

und der tanzende Derwisch

Titel: und der tanzende Derwisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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wie es in
unseren Bergdörfern ist. Saleh würde sich nicht an die
Gendarmen hier wenden, denn die Einheimischen sind meine
Freunde und majlie. Er muß zum Hotel und von dort aus
Ouarzazate anrufen.« Seine Augen lächelten sie an. »Es wäre
gut, wenn das Telefon heute nicht mit der Welt verbunden wäre
- wie es häufig der Fall ist. Sie haben genug Zeit, mir zu
erzählen, wer Sie sind und wie es dazu kam, daß Sie heute
meinen Souk betraten.«
Langsam sagte sie: »An einem fernen Ort kam es zu dem
Verdacht, daß etwas nicht stimmt.« Sie hielt inne und schaute
sich in dem düsteren Hüttenraum um. »Kann man uns hö ren?« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe viele Stunden hier
zugebracht. Während Saleh in meinem Bett im Souk schlief, las
ich hier meinen Koran, meditierte, betete und lernte diese Hütte
sehr gut kennen«, er lächelte ein wenig schief, »weil ich jeden
einzelnen Ziegelstein der Wände untersuchte, in der Hoffnung
hinauszugelangen, um meine Freunde zu warnen. Nein, von
außen kann uns niemand hören. Sie sagten, daß man irgendwo
Verdacht schöpfte, daß etwas nicht stimmte?«
Sie seufzte. »Ja. Und zunächst schien alles so einfach. Ich
wurde mit sieben Fotografien und Adressen in dieses Land
geschickt und sollte einen Max Janko in Fes treffen und
gemeinsam mit ihm von einer Adresse zur anderen reisen —
ohne Verbindung aufzunehmen, verstehen Sie. Wir sollten uns
nur vergewissern, daß jeder der sieben mit dem betreffenden
Foto übereinstimmt, und falls das nicht der Fall war, sollten wir
es sofort telegrafisch melden.«
Verwirrt blickte Sidi Tahar sie an: »Aber Saleh sagte, daß
dieser Max Janko erschossen wurde!«
»Nein«, versicherte sie ihm und deutete auf den schlafenden
Max. »Er ist Max Janko ... Der, der sich mir als Max Janko ausgab, war schrecklich arrogant.« Ihr Gesicht verfinsterte sich, als sie sich erinnerte. »Er verlangte, daß ich ihm die Fotografien sogleich aushä ndige und gehe. Er machte mich so wütend, daß ich mich weigerte, sie ihm zu geben.« Nachdenklich fügte sie hinzu: »Was mir vermutlich das Leben gerettet hatte. Jedenfalls war es richtig, denn als sich in Erfoud sein Schnurrbart löste...« Bestürzt blickte Sidi Tahar auf Max. Mrs. Pollifax schüttelte den
Kopf. »Nein, das hier ist der richtige Max Janko!«
»Aber wie ...?«
»Sie haben gehört, daß er einen Aufzugsschacht erwähnte ...« Sie begann am Anfang und erzählte ihm in allen Einzelheiten
von ihrer ungewöhnlichen Reise.
Als sie geendet hatte, sagte Sidi Tahar: »Allah sei gepriesen,
er hat Sie beschützt!«
»Ja. Aber wie hat dieser Saleh die Wahrheit über Sie
erfahren?« erkundigte sie sich nun.
Sidi Tahar seufzte. »Ich habe viel darüber nachgedacht und
ich glaube, daß man am Tag der Flut vor sechs Wochen
Verdacht schöpfte, als der Oued Dra Hochwasser hatte.« Als er
ihren fragenden Blick bemerkte, erklärte er: »Ich meine den Dra,
der im Sommer fast ausgetrocknet ist. In diesem Jahr kam der
Regen, das Wasser toste die Wadis herunter und zerstörte viel,
aber wer hätte das wissen können? Ich lieferte Teppiche nach
Ouarzazate wie üblich, und der junge Mann - ein guter Mann,
namens Hafed - sollte mir Teppiche vom Ouzguita-Stamm
mitbringen. Einen kleinen Läufer, den ich ihm mitgab, sollte er
zu — sagen wir, einer gewissen Person auf dem Markt bringen.
Glücklicherweise stand nirgendwo der Name, aber in dem
kleinen Läufer befand sich ein wasserdichtes Päckchen mit
bestimmten Dokumenten und Berichten.« Traurig schüttelte er
den Kopf. »Hafed erreichte Ouarzazate nicht mehr. Er wurde
von den Fluten überrascht und ertrank. Seinen Lastwagen
brachte man zu seiner Familie hier in Zagora zurück, doch die
Teppiche...« Wieder seufzte er.
»Sie wurden geborgen, aber nicht zu Ihnen zurückgebracht?« »Wie wäre es sonst zu erklären? Es war schon schlimm
genug, daß wir Hafed verloren, da machten mich eines Tages
Nachbarn darauf aufmerksam, daß man Fragen über mich
stellte, und ich bemerkte, daß man mich beschattete. Ich traf
unmerklich Vorbereitungen, um eine Weile zu verreisen, doch
da kam Saleh in meinen Souk - mit seinen Fragen und seiner
Pistole und seinen Drohungen und eine Weile auch mit
Schlägen. Seither ist er hier, lauscht, wartet und gibt sich als
mein Vetter aus.«
Mrs. Pollifax nickte. »Demnach ist das wasserdichte
Päckchen entdeckt worden.« Als er nur die Schultern zuckte,
fragte sie, was gefragt werden mußte: »Hat er Sie gezwungen,
ihm von unseren Freunden in

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