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und der tote Richter

und der tote Richter

Titel: und der tote Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Beaton
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die Frau wohl reagieren würde, falls sie mit einem »Klappe!« antwortete.
    Doch zu ihrer Überraschung blieb die Frau stehen, drückte ihren Einkaufskorb gegen eine ihrer breiten Hüften und sagte: »Die Polizei sucht Sie. Die Kriminalpolizei, um genau zu sein.«
    »Keine Ahnung, was die von mir wollen«, entgegnete Agatha und schaute die Frau argwöhnisch an.
    »Dann finden Sie’s mal besser raus, meine Liebe.«
    Agatha lief weiter. In ihrem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander. Was konnte die Polizei von ihr wollen? Mitihrem Führerschein war alles in Ordnung. Na schön, sie hatte es nicht geschafft, diese Bücher in die Bücherei von Chelsea zurückzubringen …
    Als sie sich ihrem Cottage näherte, erblickte sie Mrs. Barr, die in ihrem Vorgarten stand und neugierig die drei Männer vor Agathas Haustür beäugte. Sowie sie Agatha entdeckte, eilte sie in ihr Haus, schlug die Tür zu und bezog gleich darauf Posten an ihrem Fenster.
    Ein hagerer Mann kam auf Agatha zu. »Miss Raisin? Ich bin Detective Chief Inspector Wilkes. Können wir Sie kurz sprechen? Am besten drinnen.«

Drei
    A gatha ging voraus in ihr Cottage. Detective Chief Inspector Wilkes stellte den stillen Dunkelhaarigen neben sich als Detective Sergeant Friend vor und den rundlichen jungen Asiaten, der wie ein Buddha aussah, als Detective Constable Wong.
    Agatha setzte sich in einen Sessel am Kamin, die drei Männer hockten sich nebeneinander auf das Sofa. »Wir möchten mit Ihnen über Ihre Quiche sprechen, Mrs. Raisin«, sagte Wilkes. »Wie ich hörte, haben die Cummings-Brownes sie mit nach Hause genommen. Was war in der Quiche?«
    »Worum geht es hier eigentlich?«, fragte Agatha.
    »Beantworten Sie einfach nur meine Fragen.« Wilkes verzog keine Miene.
    Was war in der Quiche? Agatha überlegte angestrengt. »Eier, Mehl, Milch und Spinat«, zählte sie hoffnungsvoll auf.
    Detective Constable Wong mischte sich ein. Er sprach mit einem weichen Gloucestershire-Akzent. »Am besten wäre wohl, wenn Mrs. Raisin mit uns in ihre Küche geht und uns die Zutaten zeigt.«
    Prompt erhoben sich alle drei Männer, sodass sie nun geschlossen auf Agatha hinabblickten. Als sie aufstand, merkte Agatha, dass ihre Knie zitterten. Gefolgt von den Detectives ging sie in die Küche.
    Unter den wachsamen Augen der Männer öffnete sie dieKüchenschränke. »Komisch. Anscheinend habe ich alles aufgebraucht. Ich bin sehr sparsam, müssen Sie wissen.«
    Wong, der sie amüsiert beobachtet hatte, sagte auf einmal: »Wenn Sie uns bitte das Rezept aufschreiben, Mrs. Raisin. Dann kann ich runter zu Harvey’s laufen, die Zutaten holen, und Sie zeigen uns, wie Sie die Quiche zubereitet haben.«
    Agatha bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. Entschlossen zog sie ein Kochbuch mit dem Titel Die französische Landküche vom Regal und schlug es auf. Leider dürfte den Detectives das Knacken des Buchrückens nicht entgangen sein; ein untrügliches Indiz dafür, dass dieses Buch noch nie zuvor aufgeschlagen worden war. Dennoch sah Agatha ins Inhaltsverzeichnis, fand sogar ein Rezept für Spinat-Quiche und schrieb die Zutatenliste ab. Wong nahm sie und verschwand.
    »Können Sie mir jetzt vielleicht sagen, was hier los ist?«, fragte Agatha.
    »Gleich«, antwortete Wilkes ungerührt.
    Wäre Agatha nicht so verängstigt gewesen, hätte sie ihn angeschrien, dass sie ein Recht hatte, es zu erfahren. Stattdessen brühte sie eine Kanne Instantkaffee auf und schlug vor, dass sie ihn im Wohnzimmer tranken, solange sie auf Wong warteten.
    Kaum waren die beiden Männer aus der Küche, las Agatha sich das Rezept durch. Vorausgesetzt, sie machte alles genau so, wie es dort stand, sollte sie es hinbekommen. Sie hatte ohnehin vorgehabt, Backen zu lernen, daher verfügte sie zumindest über eine Küchenwaage und Messbecher, Gott sei Dank. Wong kam mit einer braunen Einkaufstüte voller Lebensmittel zurück.
    »Setzen Sie sich zu den anderen ins Wohnzimmer«, wies ihn Agatha an. »Ich sage Bescheid, wenn ich fertig bin.«
    Wong hockte sich auf einen Küchenstuhl. »Ich mag Küchen«, sagte er freundlich. »Ich sehe Ihnen zu.«
    Aus Agathas kleinen braunen Augen musste blanker Hass sprühen, als sie den Ofen vorheizte und sich an die Arbeit machte. Überall im Land wurden nette alte Damen überfallen und ausgeraubt, dachte sie wütend. Hatte der Mann nichts Besseres zu tun? Doch er schien unendlich geduldig zu sein. Aufmerksam sah er ihr zu, und dann, als sie die Quiche endlich in den Ofen

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