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und der tote Richter

und der tote Richter

Titel: und der tote Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Beaton
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Kellnern schnippte und sich, fand Agatha, wie ein erstklassiges Ekel benahm. Ja, dachte sie, Roy wird Tracy heiraten, und wahrscheinlich denkt sie dann, sie wäre glücklich, und Roy wird zu jemandem werden, den ich nicht ausstehen kann. Ich wünschte, ich hätte ihm nie diese ganze Publicity verschafft.
    Erleichtert winkte sie den beiden zum Abschied. Bald schon würde Roy anrufen und eine Einladung erwarten, und sie würde sich unter normalen Umständen eine Ausrede einfallen lassen müssen.
    Aber darüber musste sie sich keine Gedanken mehr machen, denn bis es so weit war, wäre sie längst wieder in London.

Elf
    A m Montagmorgen stand Agatha spät auf und fragte sich, warum sie so lange geschlafen hatte. Sie hätte lieber früh aufstehen und ein wenig kühlere Morgenluft genießen sollen. Nun zog sie ein weites Baumwollkleid über einem Minimum an Unterwäsche an, ging nach unten und nahm sich einen Kaffeebecher mit hinaus in den Garten.
    Nachts hatten sie Albträume von Maria Borrow, Barbara James und Ella Cartwright geplagt, die als die drei Hexen in Macbeth auftraten. »Ich beschwor die bösen Geister, dich zu töten«, hatte Maria Borrow gekrächzt.
    Seufzend trank Agatha ihren Kaffee und machte sich dann auf den Weg zur Metzgerei nahe dem Pfarrhaus. Das »New Delhi«-Schild am Cottage nebenan war heruntergenommen worden. Von dem neuen Besitzer war nichts zu sehen, allerdings standen Mrs. Mason und zwei andere Frauen mit Kuchen vor der Haustür, um die Neuen willkommen zu heißen. Agatha ging weiter. Ihr hatte niemand Kuchen gebracht, als sie eingezogen war.
    Sie wollte gerade in den Metzgerladen gehen, als sie erstarrte. Ein Stück weiter stand Vera Cummings-Browne und unterhielt sich mit Barbara James, die einen Scotchterrier an der Leine führte. Rasch eilte Agatha in den Laden und stieß fast mit Mrs. Bloxby zusammen.
    »Haben Sie Ihren neuen Nachbarn schon gesehen?«, fragte Mrs. Bloxby.
    »Nein, noch nicht«, antwortete Agatha, die sicherheitshalber die Ladentür im Auge behielt, falls Barbara James hineinstürmen und sich auf sie stürzen wollte. »Wer ist es?«
    »Ein pensionierter Colonel, Mr. James Lacey. Er benutzt seinen Titel nicht mehr. Sehr charmant.«
    »Interessiert mich nicht«, sagte Agatha barsch, wurde aber sogleich rot, als Mrs. Bloxby sie erschrocken ansah.
    »Entschuldigung«, murmelte sie. »Ich habe eben Vera Cummings-Browne mit Barbara James gesehen, und Barbara James hat versucht, mich zu erwürgen.«
    »Ja, sie ist furchtbar unbeherrscht«, sagte Mrs. Bloxby seelenruhig. »Mrs. Cummings-Browne ist kürzlich aus der Toskana zurückgekehrt. Sie sieht sehr erholt aus.«
    »Ich wusste gar nicht, dass sie verreist war. Haben Sie eine Idee, was ich nehmen könnte? Mit meinen Kochkünsten ist es immer noch nicht weit her.«
    »Nehmen Sie von den Lammkoteletts«, empfahl die Vikarsfrau, »und legen Sie sie mit ein bisschen Minze aufs Grillrost. Ich habe frische Minze im Garten. Kommen Sie doch einfach auf einen Kaffee mit zu mir, dann schneide ich Ihnen welche. Die Lammkoteletts lassen Sie nur so lange auf dem Grill, bis sie auf beiden Seiten braun sind. Ganz einfach. Und ich kann Ihnen auch etwas von meiner Minzsoße mitgeben.«
    Agatha kaufte Lammkoteletts, zögerte allerdings an der Tür. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, nachzusehen, ob die Luft rein ist?«
    Mrs. Bloxby lugte hinaus. »Sie sind beide weg.«
    Als sie beim Kaffee im Schatten einer großen Zypresse im Pfarrhausgarten saßen, fragte Mrs. Bloxby: »Wollen Sie nach wie vor fortziehen?«
    »Ja«, antwortete Agatha matt, denn ihr Elan war wie weggeblasen. »Die Makler stellen morgen das Schild auf.«
    Mrs. Bloxby betrachtete sie über den Rand ihrer Kaffeetasse hinweg. »Seltsam, wie sich die Dinge bisweilen entwickeln, Mrs. Raisin. Ich dachte, dass Sie hierhergekommen sind, hätte mit göttlicher Fügung zu tun.«
    Agatha stutzte.
    »Anfangs glaubte ich, es hätte Sie zu Ihrem eigenen Besten hergeführt. Sie schienen mir eine Frau zu sein, die noch nie echte Liebe oder Zuneigung erfahren hat. Es kam mir vor, als würden Sie eine drückende Einsamkeit mit sich herumtragen.«
    Agatha sah sie verlegen und unsicher an.
    »Dann war da natürlich der Tod von Mr. Cummings-Browne. Mein Mann behauptet, genauso wie die Polizei, dass es ein Unfall war. Aber ich hatte das Gefühl, der Herr schickte Sie hierher, damit sie den Schuldigen finden.«
    »Sie denken, dass es Mord war?«
    »Ja, auch wenn ich es lieber nicht täte. Sich

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