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und der tote Richter

und der tote Richter

Titel: und der tote Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Beaton
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dass ich ihren Ehemann umgebracht hätte und sie mich bis auf den letzten Penny verklagen wolle. Sie erzählte mir von der Quiche, die Sie gekauft hatten. Ich sagte ihr, dass ich unschuldig bin, bettelte um Gnade. Ich habe ihr gesagt, dass es keine von meinen Quiches war, sondern eine aus Devon. Und ich sagte ihr, dass mein Cousin das Gemüse für seinen Laden selbst im Schrebergarten anpflanzt und versehentlich etwas von dem Kuhtod zwischen seinen Spinat geraten sein muss. Und ich erzählte ihr auch das mit dem Schwiegersohn von meinem Cousin. Da wurde sie erst ganz still, dann meinte sie, sie wäre wohl ein bisschen außer sich und wüsste gar nicht genau, was sie sagt. Auf einmal wurde sie ganz anders, ruhig und traurig. Und sie sagte, dass sie weder mich noch meinen Cousin verklagen will.«
    »Aber am nächsten Tag war sie wieder hier.«
    »Was?«
    Agatha beugte sich vor und rang vor lauter Aufregung die Hände.
    »Sie hat gesagt, wenn ich irgendwem erzähle, dass die Quiche aus Devon kam, würde sie es sich anders überlegen, michverklagen und meinen Verwandten den Behörden melden, damit er ausgewiesen wird.«
    »Ach, du meine Güte!« Agatha war verwirrt. »Die Frau muss wahnsinnig sein.« Zwei Leute kamen herein, und Mr. Economides stand auf. »Verraten Sie nichts, bitte.«
    »Nein, nein«, murmelte Agatha.
    Sie ging in die Hitze hinaus und fuhr wie in Trance Richtung Cotswolds. Ihre Gedanken waren ein einziges Chaos. Vera Cummings-Browne wollte nicht, dass die Polizei von der wahren Herkunft der Quiche erfuhr. Aber wieso nicht?
    Und dann dämmerte es Agatha. Ein Abschnitt aus dem Buch über Giftpflanzen fiel ihr wieder ein. »Kuhtod wächst in sumpfigen Gebieten Großbritanniens – East Anglia, West Midlands und im südlichen Schottland.« Aber nicht in Devon.
    Nein, Moment. Die Polizei hatte ihre Küche, den Müll und sogar die Abflüsse nach Spuren von Kuhtod abgesucht. Und die Beamten hatten gesagt, dass Vera Cummings-Browne Kuhtod vermutlich nicht von einer Palme unterscheiden könne. Andererseits hätte sie in einem Buch nachschlagen können, so wie Agatha, oder nicht? Falls ja, wüsste sie nicht nur, wie die Pflanze aussah, sondern auch, wo sie zu finden war, nämlich nicht in Devon.
    Wieder zu Hause, überlegte Agatha, ob sie Bill Wong anrufen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Sie wusste auch so, was er sagen würde. In Veras Haus war nicht die kleinste Spur von Kuhtod gefunden worden. Und Vera war über den Tod ihres Mannes vollkommen außer sich, und nur deshalb war sie zu Economides gefahren.
    Agatha stellte das Maklerschild wieder auf und versuchte zu schlafen. Leider fühlte sie sich in den alten Steinmauern ihres Cottages nach der tagelangen Hitze wie in einem Backofen.
    Müde und lustlos stand Agatha auf, nahm sich pflichtbewusst ihre Notizen wieder vor und ergänzte, was sie herausgefunden hatte.
    Kuhtod. Was war mit der hiesigen Bücherei? Agatha wurde langsam munter. Würden die Leute in der Bücherei es nicht wissen, wenn Vera Cummings-Browne ein Buch über Giftpflanzen ausgeliehen hatte? Darüber musste es doch irgendwelche Aufzeichnungen geben.
    Auf dem Weg zur Leihbücherei stellte Agatha fest, dass sie sich von ihrem bisherigen Kleiderstil zu verabschieden schien. In London hatte sie sich eher an Margaret Thatcher orientiert als an Joan Collins oder sonstigen britischen Schönheiten und strenge Kleider oder Kostüme getragen. Nun flatterte ein loses Baumwollkleid um sie herum, und ihre nackten Füße steckten in Sandalen.
    Die Bücherei befand sich in einem niedrigen Bau, der laut einer Tafel über der Tür ursprünglich das Armenhaus des Dorfes gewesen war. Agatha drückte die Tür auf und ging hinein. Die Frau hinter dem Schreibtisch kannte sie: Es war Mrs. Josephs, ein Mitglied der Damengesellschaft.
    Mrs. Josephs strahlte. »Suchen Sie etwas Bestimmtes, Mrs. Raisin? Wir haben den neuesten Dick Francis.«
    Agatha stürzte sich geradewegs ins kalte Wasser. »Mr. Cummings-Brownes Tod hat mich sehr getroffen«, sagte sie.
    »Wie uns alle«, murmelte Mrs. Josephs.
    »Ich fände es schrecklich, wenn noch einmal solch ein Unfall passieren sollte. Haben Sie ein Buch über giftige Pflanzen?«
    »Da müsste ich nachsehen.« Nervös schaute Mrs. Josephsin ihren altmodischen Computer. »Ja, hier ist ein Band über Giftige Pflanzen der Britischen Inseln. Nummer K-543. Er steht links von Ihnen am Fenster, Mrs. Raisin.«
    Agatha suchte die Regale ab, bis sie das Buch gefunden hatte. Gleich

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