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und der verschwiegene Verdacht

und der verschwiegene Verdacht

Titel: und der verschwiegene Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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fragte, wie lange es wohl her sein mochte, seit Derek zum letzten Mal wirklich mit seinen Kindern zusammen gewesen war.
    »Ja, das ist richtig«, stimmte Derek zu. »Als Nell noch klein war, hielt sich das Geschäft noch in Grenzen, aber im Laufe der Zeit hat es sich ziemlich ausgeweitet.«
    »Bestimmt nicht einfach, wenn man Kinder hat«, meinte Emma.
    »Das war es zuerst auch nicht, aber seit ich die Werkstatt im Haus habe, ist es besser. Eine Weile hatte ich ein Au-pair-Mädchen aus der Provence, von der Nell ihr Französisch gelernt hat. Aber jetzt haben wir eine tüchtige Haushälterin, die bei uns wohnt. Sie behandelt Peter und Nell praktisch wie ihre eigenen Kinder.«
    »Sie erzählt uns keine Geschichten«, wandte Nell ein. »Nicht wie Tante Dimity.«
    Emma legte ihre Gabel hin und sah Derek fragend an. »Das ist das zweite Mal, dass Nell diesen Namen erwähnt. Der Herzog hatte auch etwas von Tante Dimity gesagt. Wer ist das?«
    »Eine nette Dame, die wir kennen gelernt haben, als ich an der Kirche in Finch einige Arbeiten ausführte«, erwiderte Derek. »Die Pyms haben uns mit ihr bekannt gemacht.«
    »Sie lebt in London und ist die Busenfreundin von Ruth und Louise«, erklärte Nell. »Tante Dimity hat dich auch hierher geschickt«, fügte sie zu Emma gewandt hinzu.
    Derek lächelte nachsichtig. »Sie müssen meine Tochter entschuldigen. Sie hat eine lebhafte Fantasie, obwohl sie in diesem Falle sogar Recht haben könnte. Dimity Westwood ist eine große Wohltäterin, sie hat den Westwood Trust gegründet. Graysons Großmutter war eine der Vorsitzenden, und jetzt gehört Grayson ebenfalls dazu.«
    Emma nickte. »Also hat Grayson mit Dimity gesprochen, und die wiederum sprach mit den Pyms, und die …« Sie wandte sich an Nell. »Vielleicht hast du Recht, Nell. Tante Dimity hatte dabei wohl wirklich die Hand im Spiel.«
    »Natürlich«, sagte Nell fröhlich.
    »Außerdem erzählt sie fantastische Geschichten«, sagte Peter. »Sie sind besser als die, die man in Bü-
    chern liest.«
    »Und sie kümmert sich um Leute«, sagte Nell.

    Mit einem verstohlenen Blick auf ihren Vater fügte sie hinzu: »Und um Bären.«
    »Ach, Nell, wir haben doch schon ausführlich über die Sache mit Bertie gesprochen«, sagte Derek behutsam. »Es war wunderbar, dass Tante Dimity ihn dir gegeben hat, aber du weißt auch ganz genau, dass sie ihn extra für dich gemacht hat, und zwar nagelneu.« Zu Emma gewandt, erklärte er:
    »Nell ist überzeugt davon, dass Bertie schon existierte, als sie ein Baby war. Sie meint, dass er dann irgendwie verschwand und dass Tante Dimity ihn
    ›wiedergebracht‹ hat. Ich weiß auch nicht, wie sie auf diese Idee gekommen ist, aber …«
    »Es ist okay, Papa«, sagte Nell nachsichtig. »Du hast es bloß vergessen. Bertie sagt, das kommt daher, weil du so traurig warst, als Mama starb.«
    Peter verschluckte sich an seiner Limonade, und Emma klopfte ihm auf den Rücken, wobei sie mit leiser Ungeduld feststellte, dass auf Dereks Gesicht wieder dieser Schatten war, den sie inzwischen so gut kannte. Es musste für die Kinder doch möglich sein, in seiner Gegenwart ihre Mutter zu erwähnen?
    Mit wem sollten sie sonst über sie reden, etwa mit der Haushälterin? Die Angelegenheiten der Familie Harris gingen Emma nichts an, aber sie würde nicht zulassen, dass Derek den Kindern – oder ihr selbst –
    den Abend mit seinem Selbstmitleid verdarb. Also packte sie den Stier bei den Hörnern.

    »Na ja«, sagte sie sachlich, »ich bin sicher, Nell, dass es euren Vater sehr belastet haben musste, als eure Mutter starb, aber das ist jetzt lange her. Jetzt würden Sie Bertie bestimmt nicht mehr vergessen«
    – und damit trat sie Derek unterm Tisch gegen das Bein –, »nicht wahr, Derek?«
    Derek zog scharf die Luft ein und warf ihr einen ebenso überraschten wie schmerzhaften Blick zu, aber dann antwortete er schnell: »Nein. Ganz bestimmt nicht. Wie könnte ich den guten alten Bertie vergessen?}« Er bückte sich, um sich heimlich das Schienbein zu reiben, doch dann sagte er: »Peter, was um alles in der Welt machst du da?«
    Peter war vom Tisch aufgestanden. »Ich helfe Mr Crowley«, sagte er errötend.
    »Das ist wirklich nicht nötig, Master Peter«, sagte der alte Butler. »Eigentlich räume ich ganz gern Geschirr ab.«
    »Warum spielst du nicht mit deinem Metallbau-kasten, Peter?«, schlug Nell mit einem Seitenblick auf Emma vor.
    »Gute Idee«, sagte Derek. Und zu Emma gewandt erklärte er: »Es ist ein

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