Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
mich heute demütigt, nur zu dem Schluß kommen, daß ich einen dummen, dämlichen Ziegenbock geheiratet habe! Nun, diesmal habt Ihr es tatsächlich geschafft! Von dieser Kränkung werde ich mich mein Lebtag nicht erholen! Nun habt Ihr mein Herz endgültig gebrochen, und das werde ich Euch niemals verzeihen!«
    Sie hätte wirklich aufhören sollen, solange sie noch Zeit dazu gehabt hatte. Spätestens als er auf ihre Beschimpfung, er sei ein ekelhaftes Schwein, mit einer sichtlichen Anspannung der Kiefermuskeln reagierte, hätte sie einsehen müssen, daß er ihre Beleidigungen nicht besonders mochte. Sie hörte kaum, was sie ihm noch alles entgegenschleuderte – nachdem sie einmal angefangen hatte, schienen die Worte ganz allein aus ihr herauszuströmen –, war jedoch ziemlich sicher, daß ihr auch ein »Pferdehintern« herausrutschte. Sie wußte, daß sie sich kindisch benahm – vor allem, da sie sich auf sein Niveau herabbegeben hatte –, war jedoch so tief verletzt, daß sie es nicht schaffte, sich selbst den Mund zu verbieten.
    Als sie zwischendurch Luft holen mußte, erkannte sie, daß es zu spät war zu bereuen; nur noch Flucht konnte ihr Leben retten. Connors Augen, eben noch erstaunt, dann verwirrt, dann ungläubig, waren zu brennenden, funkensprühenden Schlitzen verengt.
    Er ließ ihr nicht einmal einen winzigen Vorsprung. Sie wirbelte herum, nur um festzustellen, daß jemand während ihrer Schimpftirade die Stalltore geschlossen hatte, was ihre ganze Planung beträchtlich störte. Sie mußte den Rocksaum loslassen, um die Tür aufzustoßen, doch bevor sie das Holz berührte, hatte Connor sie schon am Handgelenk gepackt und zerrte sie zu sich zurück. Wie er sie so schnell erwischt haben konnte, war ihr ein Rätsel. Eben noch hatte er wie erstarrt am Verschlag gestanden, nun zerrte er sie schon zur Rückwand des Stalls.
    »Lieber Gott, hab’ Erbarmen.«
    »Wenn du schon betest, dann auf Gälisch. Gott zieht diese Sprache vor!«
    Ihr verächtliches Schnauben kam nicht besonders gut an, wie sie merkte, als er seinen Griff um ihr Handgelenk verstärkte. Er zerrte sie bis zu einem leeren Verschlag, der vom Gang nicht einzusehen war, und verschloß die Tür.
    Als Brenna den Ausdruck seiner Augen sah, wich sie instinktiv zurück. Leider befand sich die Wand direkt hinter ihr, so daß sie nicht weit kam. Augenblicklich erkannte sie, wie feige sie wirken mußte. Zwar konnte sie sich dennoch nicht dazu durchringen, wieder vorzutreten, schaffte es aber, die Hände zu falten und eine gelassene Miene aufzusetzen, während sie darauf wartete, niedergestochen zu werden. Flucht wäre ihr zwar lieber gewesen, aber er stand ihr unglücklicherweise im Weg.
    Connor wirkte nun sehr entspannt. Sie wußte es besser. Er würde sie nicht eher gehen lassen, bis er mit ihr fertig war. Sie mußte sich wirklich das nächste Mal etwas mehr zügeln, mußte unbedingt lernen, sich »Hättest du Lust zu wiederholen, was du da gerade gesagt hast?« sagte er mit täuschend sanfter Stimme.
    »Ach, nein, lieber nicht.«
    »Aber ich bestehe darauf, Brenna. Ich möchte jedes Wort noch einmal hören.« Um ihr zu zeigen, daß er warten würde, wie lange auch immer es dauern mochte, lehnte er sich lässig gegen die Wand des Verschlags und schob seinen Arm über das Gatter.
    Es war seine Absicht, sie einzuschüchtern, das wußte sie, und es gefiel ihr nicht, aber andererseits war dies im Moment wohl ihr kleinstes Problem. Sie konnte ihm nicht verübeln, daß er wütend war, denn sie hatte tatsächlich ein paar unverzeihliche Dinge zu ihm gesagt, doch sie dachte trotz allem nicht daran, sich zu entschuldigen. Denn obwohl sie selbst nicht ganz daran glaubte, daß er wirklich herzlos war, hatte er sie doch zutiefst verletzt.
    »Ich fürchte, ich kann Eurer Bitte nicht nachkommen, da ich wohl das meiste schon wieder vergessen habe. Ich kann mich allerdings noch daran erinnern, daß ich Euch darauf hinwies, wie sehr Ihr mich enttäuscht habt.« Sie nickte, um ihre Aufrichtigkeit zu unterstreichen.
    Er ließ sich nicht darauf ein. »Ich kann mich daran erinnern, daß du mich ein Schwein genannt hast.«
    »Im Ernst?«
    »Das weißt du so gut wie ich. Du hast es gleich zweimal und in zwei Sprachen gesagt!«
    »Ehrlich?«
    »Ehrlich.«
    »Nun, vielleicht habe ich mich etwas unbedacht geäußert. Ja, doch, ich glaube, so war es.«
    »Du hast dich im Zorn geäußert.«
    »Und Ihr habt mir die Erlaubnis gegeben, offen mit Euch zu sprechen.«
    Sein Tonfall

Weitere Kostenlose Bücher