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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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würden Euch niemals auch nur ein Haar krümmen. Jeder von uns hat geschworen, Euch bis ans Ende unseres Lebens zu beschützen.«
    Die anderen vier nickten bekräftigend.
    In diesem Moment kam Brenna zu dem Schluß, daß sie nicht ganz richtig im Kopf waren. »Und warum in aller Welt solltet Ihr mich beschützen wollen?«
    »Weil unser Laird es wünscht.«
    Gut. Sie schienen darauf bestehen zu wollen, über ihren Clansherrn zu reden. Brenna war es im Grunde genommen egal, denn sie konnte sich ohnehin nicht mehr auf ihre Worte konzentrieren. Das einzige, was in ihr Bewußtsein drang, war Erleichterung. Wenn Grauauge ihr die Wahrheit gesagt hatte, dann mußte niemand sterben. Ihre Furcht war unbegründet gewesen. Danke, lieber Gott.
    Doch noch gab es keinen Grund, in Freudenschreie auszubrechen. Die Wilden hatten noch nicht gesagt, was sie von ihr wollten. Sie sahen nicht wie Leute aus, die Höflichkeitsbesuche abstatteten, und bevor sie nicht wußte, warum sie sie hier abgefangen hatten, konnte sie auch nicht anfangen, sich einen Fluchtplan zurechtzulegen.
    Sie mußte diesen schweigsamen Kriegern ein paar Antworten abringen. Und sie mußte auf der Hut sein!
    »Ich weiß, daß Ihr Schotten seid«, begann sie, überrascht, daß ihre Stimme so brüchig klang. »Aber von wo genau kommt Ihr her?«
    Grauauge sah sie verletzt an. »Mein Name ist Quinlan, Mylady, und wir betrachten uns nicht als Schotten. Wir sind Highlander!«
    Die anderen Männer nickten zustimmend.
    Und Brenna hatte eine interessante Neuigkeit gelernt. Offensichtlich wollten Highlander nicht von den alten, staubigen Angewohnheiten ihrer Vorfahren lassen. Die primitive Kleidung war natürlich ein deutliches Zeichen dafür, und wenn sie nicht so konfus und verängstigt gewesen wäre, dann hätte sie diesen Schluß bestimmt schon längst von allein gezogen.
    Nun, sie waren also entsetzlich rückständig. Aber natürlich würde sie, Brenna, keine Bemerkung dazu machen. Wenn sie Wilde sein wollten – bitte schön! Was kümmerte es sie?
    »Ihr seid Highlander. Schön. Danke, Quinlan, daß Ihr Euch die Zeit genommen habt, mich aufzuklären.«
    Er neigte höflich den Kopf. »Aber ich muß Euch danken, Mylady, daß Ihr von Eurem devoten Gefolgsmann eine Belehrung annehmt!«
    Brenna stieß einen verzweifelten Seufzer aus. »Bitte, Quinlan, ich möchte Euch nicht beleidigen, aber ich will gar nicht, daß Ihr mir irgendwohin folgt.«
    Er lächelte.
    Brenna versuchte es mit einer anderen Taktik. »Ihr habt nicht zufällig vor, mich in nächster Zeit in Ruhe zu lassen, nein?«
    Seine Augen funkelten teuflisch. »Nein, Mylady, das haben wir nicht vor.«
    »Und Ihr könnt Euch wirklich nicht an unseren Laird erinnern?« fragte Owen.
    »Wieso sollte ich? Ich habe ihn niemals getroffen.«
    »Ihr habt ihn gebeten, Euch zu heiraten.«
    »Ihr irrt Euch, Owen. Das habe ich bestimmt nicht getan.«
    »Aber, Mylady. Ich habe gehört, daß Ihr gleich dreimal gefragt habt!«
    »Dreimal? Also wirklich, ich –« Brenna brach ab. Dreimal? Guter Gott, der Mann meinte doch nicht etwa … Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Nein. Nein, das war ewig her. Und woher sollte Owen wissen, was für einen Unsinn sie als Kind erzählt hatte?
    Nur Joan hatte von ihrem Plan gewußt, sich einen Ehemann zu suchen, und sie hätte es niemals einer Person, die nicht zur Familie gehörte, erzählt. Brenna hatte keine eigenen Erinnerungen an ihren Heiratsantrag – sie war damals zu jung gewesen –, aber ihre Schwester hatte ihr die Geschichte so oft erzählt, daß Brenna das Gefühl hatte, es wäre erst gestern geschehen. Wie jede Schwester, hatte Joan sich einen Spaß daraus gemacht, Brenna ihr unerhörtes Benehmen unter die Nase zu reiben. Am liebsten hatte sie immer die Sache mit dem Ferkel ausgeschmückt.
    Warum Brenna damals einen Mann hatte haben und aus einem Ferkel ein Schmusetier hatte machen wollen, war ihr inzwischen rätselhaft. Sie konnte es nur damit entschuldigen, daß sie einfach sehr, sehr, sehr jung gewesen war.
    »Es ist schon viele Jahre her, Mylady«, sagte Owen nun.
    Sie wußten davon! Wie sie das hatten herausfinden können, ging über ihr Begriffsvermögen hinaus, aber sie war ohnehin zu durcheinander, um einen klaren Gedanken fassen zu können.
    »Dieser Mann hat mich doch abgewiesen … oder etwa nicht?«
    Quinlan schüttelte den Kopf. »Zweimal hat er über einen Boten nein gesagt, aber soviel ich weiß, wartet Ihr immer noch auf die Antwort auf Euren dritten

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