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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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    Connors Geduld schwand rasch. Er wollte gerade etwas sagen, als sie endlich den Kopf hob und ihm direkt in die Augen sah. Und der unerwartete Zauber ihrer Schönheit verschlug ihm den Atem.
    Als er sie eben am Fluß beobachtet hatte, wie sie leise vor sich hinmurmelnd das Band aus ihrem Haar zu lösen versucht hatte, war er bereits zu dem Schluß gekommen, daß sie hübsch war, aber er hatte sie nicht genauer betrachtet. Er war weder nah noch neugierig genug gewesen, um sich die Mühe zu machen.
    Was ein Fehler gewesen war, denn nun konnte er nicht mehr aufhören, sie anzustarren.
    Die Frau, die vor ihm stand, war wirklich umwerfend schön. Wie hatte ihm eine solche Perfektion entgehen können? Ihre Haut war makellos, ihre Augen von einem klaren, funkelnden Blau; ihr voller, rosiger Mund lenkte seine Gedanken unwillkürlich zu wundervollen Dingen, die man im Bett miteinander machte …
    Bis er sich plötzlich gewahr wurde, was er da tat. Er hob seinen Blick zu ihrer Stirn und versuchte sich daran zu erinnern, wie man atmete. Schließlich kam ihm seine antrainierte Disziplin zur Hilfe, und obwohl er nun wußte, daß sie für seinen Seelenfrieden eine echte Gefahr darstellen würde, war er doch ausgesprochen zufrieden mit seiner Beute. Die Tatsache, daß sie so schön war, machte den Affront gegen dieses Schwein MacNare nur noch treffender. In England waren schöne Frauen nur selten anzutreffen – so hatte er jedenfalls gehört –, und MacNare würde toben, wenn er hörte, daß dieser kostbare Schatz in die Hände seines Feindes gefallen war.
    Es war wirklich erniedrigend einfach gewesen. Keiner ihrer Soldaten hatte auch nur den geringsten Widerstand geleistet. Er hatte noch nicht einmal die Faust ballen müssen. Er war einfach in das Lager marschiert, hatte ihnen befohlen, sich niederzuknien, und sie hatten widerspruchslos getan, was er verlangt hatte. Zahm wie Lämmchen, das waren sie, und ebenso feige! Ein paar der Schwächlinge hatten sogar augenblicklich ihre Waffen fallen lassen.
    Einer der Soldaten hatte immerhin einen – wenn auch halbherzigen -Versuch gestartet, seiner Herrin eine Warnung zuzurufen. Connor hatte den Ruf gehört, während er über Lady Brenna wachte, damit ihr auf ihrem Ausflug zum Bach nichts zustieß, aber einer seiner Männer, Quinlan wahrscheinlich, hatte den Mann zum Verstummen gebracht. Lady Brenna hatte den Ruf jedoch gehört, und exakt in diesem Moment hatte sie Band und Tuch fallengelassen und war zurück zum Lager geeilt. Er nahm an, daß sie ursprünglich aus Neugier losgelaufen war, doch nachdem diese englische Magd sie aufgehalten und auf sie eingeredet hatte, mußte es sie sehr viel Mut gekostet haben, weiterzulaufen.
    Er wußte, daß sie geglaubt hatte, in ihren Tod zu rennen. Ihre furchtsame Miene hatte es ihm deutlich gezeigt. Ein Leben für zwölf. Hatte sie nicht etwas Ähnliches gesagt? Ihr Verhalten hatte Connor durch und durch verwirrt. Sie war doch Haynesworth’ Tochter, oder etwa nicht? Trotzdem war sie vollkommen anders als jeder Engländer, den er kennengelernt hatte. In all den Jahren, die er Schlachten geschlagen und Fehden ausgefochten hatte, war er nicht einem einzigen mutigen Engländer begegnet … bis heute. Er überlegte einen Moment, ob er diese bemerkenswerte Tatsache ihr gegenüber erwähnen sollte, verwarf den Gedanken dann aber wieder. Es war bestimmt keine gute Idee, jetzt schon mit ihr zu reden. Diese Frau mußte erst einmal die Angst vor ihm überwinden, sonst würde sie kein Wort von dem verstehen, was er ihr zu sagen hatte. Ja, im Augenblick war Schweigen angebracht.
    Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und wartete geduldig darauf, daß sie sich wieder fassen würde. Ob sie ihn noch immer für einen Dämonen hielt? Der Ausdruck ihrer Augen ließ darauf schließen, und er fand den Gedanken so albern, daß es ihn Mühe kostete, das Lächeln zu unterdrücken.
    Sie würde sich wohl oder übel daran gewöhnen müssen, ihn in ihrer Nähe zu haben. Teufel, er hatte vor, sie noch in dieser Nacht zu entjungfern! Sie würde noch heute seine Frau werden, wie lange es ihn auch kosten würde, ihre Einwilligung vor dem Priester einzuholen. Wenn nötig, würde er den ganzen Tag lang warten, bis sie sich wieder soweit gefaßt hatte, daß sie ihm zuhören konnte.
    Brenna war entschlossen, ihm ihre Angst nicht zu zeigen, und sie hielt sich für recht erfolgreich. Sie hätte nicht sagen können, ob er ein gutaussehender Schuft oder ein

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