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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ging selbstverständlich davon aus, daß sie diese Geschichte genau wie er so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte.
    Doch, er hätte es besser wissen müssen.
    »Laird, wenn Eure Gefolgsleute sich hinter Euch in einem Halbkreis aufstellen wollen, dann können sie alle dieses glückliche Ereignis bezeugen«, begann Vater Sinclair.
    Die Männer taten, wie ihnen geheißen.
    »Genau. So ist es richtig. Lady Brenna, seid Ihr bereit? Können wir anfangen?«
    »Ja, Vater.«
    Der Priester lächelte. »Ihr seht wunderschön aus, Weib«, flüsterte er. Sobald die Worte heraus waren, sah er an dem kollektiven Stirnrunzeln der Männer, daß er einen Fehler begangen hatte. Natürlich, wie hatte er vergessen können, daß die Highlander sehr eigen waren, was ihre Frauen anging? Offensichtlich dehnte sich dieses Besitzdenken auch auf die Gefolgsleute aus.
    Sinclair beeilte sich, den Schnitzer wiedergutzumachen. »Eure Frau strahlt, weil sie endlich erkannt hat, welch eine Ehre ihr beschieden wurde. Das macht sie so schön! Ich habe nur eine Tatsache feststellen wollen.«
    Connor hatte keine Ahnung, warum der Priester plötzlich so durcheinander wirkte. Er nickte also, um den guten Mann etwas zu beruhigen, und hoffte, daß es nun weitergehen würde.
    Sinclair räusperte sich, schlug das Zeichen des Kreuzes und begann, die Verantwortlichkeiten einer Ehe aufzuzählen.
    Brenna entspannte sich langsam und ließ ihre Hände locker an ihren Seiten hängen. Connor begann sich zu langweilen, aber Brenna schien jedes Wort des Priesters aufmerksam zu verfolgen. Doch als sie anfing, unruhig von einem Fuß auf den anderen zu treten, glaubte Connor, daß sie sich nun auch endlich langweilte. Doch dann ging es wieder los: Brenna rang die Hände, und Connor wußte, daß Ärger im Anmarsch war.
    »Lady Brenna, bitte wendet Euch Eurem Laird zu, wenn Ihr den Eid nachsprecht.«
    Sie zögerte zwar nicht, der Anweisung zu folgen, doch sobald sie zu ihm aufschaute, entdeckte Connor die Panik in ihren Augen. Das Blut war aus ihrem Gesicht gewichen, und Connor betete, daß sie nicht in Ohnmacht fiel, bevor der Priester fertig war.
    Er wartete, daß sie etwas sagen würde, doch als sie schwieg, beschloß er, statt dessen schon einmal seinen Part der Zeremonie hinter sich zu bringen. Barsch erzählte er ihr, daß er sie beschützen und ehren würde.
    Seine Männer grunzten zustimmend.
    Er brauchte nur wenige Momente. Sie brauchte den Rest des Abends.
    »Bitte, Lady Brenna. Ihr seid an der Reihe«, drängte Sinclair sanft, als sie beharrlich schwieg. »Ihr müßt nun auch einen Eid leisten. Euer Zögern deutet darauf hin, daß Ihr Eure Meinung geändert habt. Kann das sein?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein, Vater, ich werde ihn heiraten. Ich suche nur nach den richtigen Worten«, erklärte sie. »Es ist bedeutend für mich, daß ich das Richtige sage.«
    Und dies waren für eine sehr lange Zeit die letzten zusammenhängenden Worte, die sie herausbrachte. Sie begann, unruhig auf und ab zu gehen, während sie sich Gedanken über die passenden Sätze machte. Dann zog sie Kreise. Sie zirkelte den Priester mehrere Male ein und dehnte dann schließlich ihren Kreis aus, so daß die Krieger miteingeschlossen waren. Niemand mußte rätseln, was in ihr vorging, denn sie sprach während ihrer Wanderung jeden ihrer merkwürdigen Gedanken laut aus. Connor war klar, daß sie sich keinesfalls dessen bewußt war, was sie tat, und sobald er es aufgegeben hatte, sie dabei zu beobachten, ging auch das Schwindelgefühl zurück.
    Immer wieder wanderte sie um das Grüppchen herum, bis Sinclair, der ständig seinen Kopf drehte, um ihr seine volle Aufmerksamkeit widmen zu können, sichtbar schwankte. Sie erklärte, daß auch sie – ganz wie ihr zukünftiger Gemahl – schwören würde, ihn zu ehren und zu beschützen, aber sie habe da gewisse Ausführungen zu machen, um ein paar Dinge klarzustellen, die ihr wichtig wären. Und während sie redete und redete, wuchs die Verwirrung der Männer, die unablässig darauf hofften, daß sie ihre Erklärungen endlich beenden möge.
    Sie hofften vergeblich.
    Es war klar, daß sie nicht aufhören würde, bevor sie alles gesagt hatte, was ihr auf dem Herzen lag, und Connor versuchte nicht einmal, sie zu unterbrechen. Er stellte sich bequem hin, verschränkte die Arme vor der Brust und schloß die Augen.
    Der Priester dachte zuerst, daß der Laird sich zu Tode langweilte, doch dann bemerkte er, daß ab und zu ein

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