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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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damit er dies auch begriff.
    »Und was geschieht jetzt?« fragte sie.
    »Seid Ihr hungrig?«
    »Ja.«
    »Dann essen wir.«
    Endlich ließ er sie los. Brenna bedankte sich bei dem Priester und lud ihn ein, mit ihnen zu essen. Sinclair lehnte jedoch ab; der Mond schien hell genug, daß er zum Haus seines Vaters reiten und die Nacht dort verbringen konnte.
    Brenna dankte ihm erneut, lächelte und versuchte, das Gefühl, gerade von einem guten Freund verlassen zu werden, niederzukämpfen. Sie blieb stehen, wo sie war, bis Vater Sinclair sich verabschiedet hatte und im Wald verschwand.
    Connor hatte die ganze Zeit neben ihr gestanden. Erst als sie sich nun zu ihm umwandte, bemerkte sie, daß sie seine Hand genommen hatte. Augenblicklich ließ sie sie los und folgte ihm über die Lichtung.
    Die Männer hatten nicht auf sie gewartet. Soviel zu einem anständigen Hochzeitsbankett, dachte sie. Die Krieger hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich zu setzen. Sie standen um einen großen Felsen herum, lachten, schmatzten und genossen ihr Essen. Irgendeiner hatte über den Stein eine grobe Decke gebreitet, auf dem nun der Proviant ausgebreitet lag.
    Brenna war, gelinde ausgedrückt, entsetzt. Die Männer schienen zu ahnen, daß ihre Mahlzeit nicht ihre Billigung fand, denn sobald sie sich dem Kreis anschloß, verstummte das Gelächter, was ihr Unbehagen nur noch steigerte.
    Sie fühlte sich wie eine Aussätzige. Wie sehr sie sich wünschte, zu Hause am Tisch sitzen zu können! Ihre Familie würde versammelt sein, es würde Taube und Fisch und bestimmt Obstkuchen geben.
    Brenna erkannte, daß sie in Selbstmitleid versinken würde, wenn sie noch länger über ihre geliebte Familie nachdachte; sie mußte sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Immerhin war sie eben gerade noch hungrig gewesen, und wenn sie nun nicht die Chance ergriff, etwas zu essen, dann würde sie wahrscheinlich bis zum nächsten Morgen keine Gelegenheit dafür bekommen.
    Viel Auswahl gab es nicht. Auf dem Stein lagen gelber Käse, braunes Brot und einige Haferkuchen. Sie quetschte sich zwischen Quinlan und Connor durch und nahm sich etwas. Da ihr Mann sich nicht die Mühe gemacht hatte, ihr die anderen Krieger vorzustellen und sie nicht wußte, ob sie fragen durfte, schwieg sie genau wie die anderen und konzentrierte sich ausschließlich aufs Essen. Sie durfte nicht daran denken, wie elend sie sich fühlte.
    Die Haferfladen schmeckten bitter. Sie rümpfte die Nase, trank einen großen Schluck Wasser, um den Geschmack wegzuspülen und starrte auf den Rest des Fladens. Da es nicht besonders damenhaft gewesen wäre, den Fladen wegzuwerfen oder zurückzulegen, zwang sie sich innerlich seufzend, ihn aufzuessen.
    Sie war so nervös, daß sie sich einen zweiten nahm, bevor sie bemerkte, was sie tat. Also mußte sie auch diesen essen, und merkwürdigerweise verbesserte sich der Geschmack mit jedem Bissen, insbesondere, wenn man etwas von dem gesüßten Brot dazunahm.
    Brenna bemerkte nicht, daß die anderen zu essen aufgehört hatten. Sie brauchte eine ganze Weile, bis sie das Gefühl hatte, satt zu sein. Als sie endlich aufblickte, um herauszubekommen, was als nächstes geschehen würde, stellte sie fest, daß fünf Männer sie interessiert beobachteten.
    Brenna wich verdattert zurück. Sie lächelten. »Stimmt etwas nicht?«
    Quinlan verneinte es mit einem Kopfschütteln. »Möchtet Ihr das restliche Brot noch? Wir haben auch noch einen Fladen da. Nehmt es ruhig, Mylady!«
    Brenna nickte. »Wenn niemand sonst es will.« Sie nahm Brot und Fladen, brach beides in der Hälfte durch und bot es Connor an. Als er ablehnte, hielt sie den anderen Kriegern der Reihe nach eine Hälfte hin.
    Niemand wollte. Statt dessen starrten sie sie weiter an, während sie die Reste vertilgte und über die Erkenntnis nachdachte, daß beobachtet zu werden genauso unangenehm war wie vollkommen ignoriert zu werden.
    Sie schluckte den letzten Bissen herunter und sah in die Runde. »Wem darf ich für das Essen danken?«
    Keiner antwortete, doch ein oder zwei Krieger hoben gleichgültig die Schultern. Ihr Grinsen bereitete ihr langsam echtes Unbehagen. Sie fühlte sich wie jemand, der als einziger den Witz nicht verstanden hatte.
    »Darf ich bitte erfahren, warum Ihr lächelt?« fragte sie.
    »Ihr habt großen Eindruck auf meine Männer gemacht«, erklärte Connor.
    »Und womit?«
    In Erwartung des Kompliments hob Brenna das Kinn. Gewiß erkannten die Highlander an, daß sie sich

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