Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
Abstand zu gewinnen, rutschte jedoch auf dem glitschigen, leicht abschüssigen Ufer aus. Bevor sie sich unelegant aufs Hinterteil legen konnte, schnellte seine Hand vor und packte sie am Arm. Nachdem Brenna ihr Gleichgewicht wiedererlangt hatte, zog sie ihr Kleid über den Brüsten zusammen und funkelte ihn mißbilligend an.
    Connor schüttelte ungeduldig den Kopf. »Ihr müßt endlich begreifen, daß Ihr mich nicht zu fürchten habt. Meine Pflicht ist, für Euch zu sorgen, nicht Euch etwas anzutun.«
    »Ich fürchte Euch gar nicht.«
    »Ihr seid gerade vor mir zurückgewichen«, sagte er dickköpfig. »Ihr hattet gerade Angst vor mir.«
    Brenna schüttelte den Kopf. Das Band, das ihr Haar zusammengehalten hatte, löste sich und fiel ins Wasser, während sich die dichte Masse der Locken wie ein Wasserfall über ihre Schultern ergoß.
    Sie in diesem aufgelösten Zustand zu sehen, gefiel ihm ausgesprochen gut. Sie war das reizvollste Wesen, das ihm je begegnet war. Es war nicht schwer, sich in den Tiefen ihrer blauen Augen zu verlieren und alles andere zu vergessen, während man die Anmut, mit der sie sich bewegte, bewunderte …
    Was zum Teufel war mit ihm los? Er tat ja fast, als würde Brenna eine Zauberin sein, die einen Bann über ihn gelegt hatte. Und obwohl er eben noch sehr zufrieden gewesen war, spürte er, wie der Zorn nun in ihm wuchs. Er würde nicht zulassen, daß sie ihm die Kontrolle über sich raubte. Verdammt, diese Frau war wirklich anstrengend.
    Und verführerisch. Irgendwie konnte er nur daran denken, wie es wäre, sie zu küssen und Liebe mit ihr zu machen.
    Vermutlich wäre sie vor Furcht gestorben, wenn sie seine Gedanken hätte lesen können. Sie konnte nicht ahnen, wie aufreizend sie war oder wie heftig sein Körper auf ihren leicht bekleideten Zustand reagierte. Sie hätte ihn nicht so indigniert angesehen, wenn sie auch nur geahnt hätte, daß er kurz davor stand, sie auf die nächste Decke zu werfen.
    »Hört mit dem Kopfschütteln auf«, befahl er ihr barsch.
    »Ich versuche Euch nur ein für alle Mal klarzumachen, daß ich mich nicht vor Euch fürchte. Ich hatte einfach nicht erwartet, daß Ihr Euch umdreht – Ihr habt mich überrascht. Euer Benehmen bereitet mir wirklich große Sorgen.«
    Er lächelte. Ihre Augen weiteten sich ungläubig. »Soll das heißen, daß Ihr keinen Wert auf Benimm legt?«
    »Nein.«
    »Nein? Aber das müßt Ihr. Ich meine, Benimm ist wichtig.«
    »Warum?«
    »Warum?« wiederholte sie. Ihr Kopf war plötzlich ganz leer. Himmel noch mal, ihr fiel doch tatsächlich kein einziger Grund ein! Die Art und Weise, wie er sie ansah – warm und zärtlich –, ließ sie sogar vergessen, worüber sie gerade gesprochen hatten.
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu. »Ihr verwirrt mich«, flüsterte sie. »Aber ich gedenke, mir meine geistige Gesundheit zu erhalten, und dazu werde ich mir Mühe geben, Euch zu verstehen. Ich hoffe bloß, daß Ihr es wert seid!« Und dann fügte sie hinzu: »Ihr könnt mich jetzt übrigens loslassen.«
    Er hatte keine Lust, sie loszulassen, und da er daran gewöhnt war, zu tun, was ihm paßt, ignorierte er ihren Befehl. Ihre seidenweiche Haut, die im Mondlicht so blaß aussah, fühlte sich angenehm an seiner gebräunten schwieligen Hand an.
    Wie war dieser kostbare Schatz anderen Männern entgangen?
    »Hat Euch noch kein anderer Mann den Hof gemacht?«
    »Ich war einem Baron versprochen, doch er starb, bevor ich alt genug war, ihn zu heiraten. Ich habe ihn nie kennengelernt … ich habe überhaupt wenig fremde Männer getroffen. Mein Vater wollte es nicht. Er paßte immer ganz besonders auf Rachel auf.« Sie sah zu ihm auf und setzte hinzu: »Sie ist sehr hübsch.«
    »Und der Baron, dem Ihr versprochen wart? Starb er in einer Schlacht?«
    »Nein. Im Bett.«
    »Er starb im Bett?«
    »Das war traurig«, fuhr sie ihn an. »Nicht lustig.«
    »Nur Engländer sterben im Bett.«
    Sie fand seine Bemerkung zu dumm, um darüber zu streiten. »Würdet Ihr jetzt bitte aufhören, meinen Arm zu zerquetschen?«
    Er lockerte seinen Griff ein wenig. »Und seid Ihr immer noch verlegen?«
    »Ein bißchen.«
    »Ich will nicht, daß meine Anwesenheit Euch peinlich ist. Hört sofort damit auf.«
    Sie lachte laut auf und bemerkte erst dann, daß er es absolut ernst gemeint hatte. »Habt Ihr eigentlich eine Ahnung, wie hochnäsig Ihr daherredet?« Bevor er antworten konnte, fuhr sie fort: »Mir wird kalt. Wenn Ihr mich bitte endlich loslassen würdet, dann kann ich mich

Weitere Kostenlose Bücher