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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Euch in den Sinn gekommen, daß ich die Truhe aus irgendeinem wichtigen Grund mit mir herumgeschleppt habe?«
    Wenn sie ihm Zeit gegeben hätte, dann, dachte Quinlan, wäre ihm bestimmt eine gute Erwiderung auf diese Frage eingefallen, doch er bekam keine solche Chance. Die Empörung seiner Herrin schien mit jedem Moment zu wachsen. »Meine Schwester Joan hat mir diese Truhe geschenkt, und ich hatte vorgehabt, die Kleider meiner Kinder darin unterzubringen! Sie hat mir sehr viel bedeutet!«
    Quinlan fühlte sich mit einem Mal wie ein elender Wurm. So mußte sich ein Engländer fühlen, wenn er in den Spiegel sah. Er wandte sich wieder zu seinem Herrn um und stieß ihn leicht an, um ihm zu bedeuten, er solle den Kampf gefälligst selbst ausfechten. Immerhin war nicht Quinlan mit dieser Frau verheiratet, verdammt! Sollte sich der rechtmäßige Ehemann mit ihrer Enttäuschung auseinandersetzen!
    Connor schwieg jedoch weiterhin eisern. Quinlan seufzte. »Mylady, es war notwendig«, sagte er besiegt. »Das stimmt doch, nicht wahr, Laird! «
    Brenna interessierte es nicht sonderlich, ob ihr Mann etwas dazu zu sagen hatte oder nicht. Sie hatte es plötzlich satt. In den vergangenen zwei Tagen war sie wie ein Ball herumgestoßen worden, und langsam war es genug. Zählte sie denn gar nichts mehr? Hatte sie nichts mehr zu entscheiden? Durfte jeder über sie und ihre Habe bestimmen, wie immer er es wollte? Vermutlich. Und wenn sie diese beiden arroganten, dummen Highlander noch länger ansehen mußte, dann würde sie vermutlich schreien.
    Brenna entschuldigte sich nicht; sie ging einfach weg. Sie war erst ein paar Schritte weit gekommen, als ein Gedanke sie anhalten ließ. »Mein Sattel, Quinlan? Sagtet Ihr, Ihr habt auch den Sattel, den meine geliebte Schwester Joan mir geliehen hat, zurückgelassen?«
    »Hattest du noch einen anderen, Brenna?« fragte Connor trocken.
    Gott, wie sie seinen herablassenden Tonfall haßte. »Nein, hatte ich nicht.«
    »Mylady, es war doch notwendig«, jammerte Quinlan.
    »Er hat mir viel bedeutet«, flüsterte sie.
    Quinlan ließ die Schultern nach vorne fallen. Er hatte gewußt, daß sie das sagen würde.
    »Vermutlich sollte ich mich erst gar nicht wundern, warum mich niemand um Erlaubnis gefragt hat.«
    Quinlan schwor sich, kein einziges Wort mehr zu sagen. Er warf seinem Laird einen Blick zu, dann imitierte er dessen drohende Haltung, indem er sich mit verschränkten Armen neben ihn stellte und einfach abwartete.
    Connor schien den Wink nicht zu begreifen. »Wollt Ihr es nicht übernehmen, Eurer Frau zu antworten«, fauchte Quinlan, als nach einer Weile nichts passierte.
    Connor warf seinem Freund einen drohenden Blick zu, bevor er sich endlich dazu herabließ, den Mund aufzumachen. »Ich wäre nicht Laird, wenn ich vor jeder Entscheidung – insbesondere vor jeder unbedeutenden – um Erlaubnis bitten müßte. Du warst nur neugierig, nicht wahr? Du würdest deinen Mann niemals vor seinen Gefolgsleuten kritisieren, ist es nicht so?«
    Sie überraschte ihn, indem sie nickte. »Stimmt, ich war nur neugierig, und ich würde Euch niemals vor Euren Gefolgsleuten kritisieren. Hättet Ihr noch die Geduld, mir eine weitere, allerletzte Frage zu beantworten, lieber Gemahl?«
    »Wie lautet sie?«
    »Wann kommt der Zeitpunkt, an dem Ihr mich zurücklaßt?«
    Connors Miene verfinsterte sich von einem Herzschlag zum anderen. Er trat einen drohenden Schritt vor, dann blieb er abrupt stehen und befahl ihr, zu ihm zu kommen. Derweil trat Quinlan zurück, blickte himmelwärts und betete stumm um göttliche Einmischung. Die Lady hatte noch nie miterlebt, wie Connor die Beherrschung verlor, und obwohl Quinlan wußte, daß sein Laird niemals die Hand gegen sie oder irgendeine andere Frau erheben würde, war er dennoch in der Lage, ihrer Seele einen heftigen Schlag zu verpassen.
    Wenigstens würde er nicht absichtlich grausam sein, wie Quinlan sehr wohl wußte, und genau aus diesem Grund würde er sich auch nicht einmischen. Zumal die Lady auch nicht ganz unschuldig an der Situation war. Hatte sie nicht ihren Mann absichtlich gereizt? Nun mußte sie es wohl oder übel ausbaden – er jedenfalls konnte und wollte ihr nicht zur Hilfe kommen!
    Connor hatte derweil keinerlei Absicht zu explodieren. Er wußte, daß seine Frau am Ende ihrer Kräfte, und er im Grunde genommen für ihren Zustand verantwortlich war. Sie brauchte Schlaf, und wenn sie das selbst nicht begriff, dann würde er sie eben zwingen, sich

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