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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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verwechselt.«
    »Wie kam es denn überhaupt zu dieser Agnesie?«, wollte Peter wissen.
    »Agnosie!«, berichtigte Allie. »Sie wurde als Teenager bei einem Umzug von einem herabfallenden Radio am Kopf getroffen. Sunshine schwört, dass es gerade das Lied ›Fly like an Angel‹ gespielt hat. Aber Tante Patricia behauptet, dass es ›Stupidity is no Excuse‹ war. Darüber streiten sie bis heute!« Sie trat in die Küche, einen großen, lichtdurchfluteten Raum im Erdgeschoss. Eine schlanke Frau mit grau-blonden Haaren und einer viel zu großen blassrosa Häkelstola saß am Fenster und mahlte Kaffee mit einer kleinen Mühle. Bei jeder Handbewegung klimperten die Armreife an ihren Handgelenken.
    »Hallo, Sunshine!«, begrüßte Allie die Frau.
    »Ich nehme freundliche Schwingungen wahr«, sagte diese mit einem sonnigen Lächeln. »Kann es sein, dass du meine kleine Allie bist?«
    »Richtig erkannt, Sunny!« Allie setzte sich neben die Frau. »Ich habe Freunde eingeladen. Dürfen sie zum Essen bleiben?«
    »Aber natürlich!« Sunshine drehte sich zu den Jungs. »Es steht ein großer Topf mit Kartoffeleintopf und Würstchen auf dem Herd. Nehmt euch, so viel ihr wollt.«
    »Sag das lieber nicht so laut! Justus hier ist ein echter Nimmersatt.«
    Der Erste Detektiv zog bei diesen Worten den Bauch ein, so gut es eben ging. Allie grinste. »Teller stehen dort im Schrank.« Sie wies auf eine altertümliche Anrichte. »Löffel sind in der Schublade darunter. Und wenn ihr schon mal dabei seid, könnt ihr mir auch gleich ein Glas Saft bringen.«
    »Sonst noch etwas?«, fragte Bob.
    »Fürs Erste nicht.«
    »Ihr drei werdet von positiven Energiefeldern umgeben«, bemerkte Sunshine, während sie den Jungen beim Tischdecken zusah. Dabei drehte sie gedankenverloren an einem goldenen Reif an ihrem Arm. »Ich kann das sehen!«
    Justus und Bob grinsten sich unauffällig an.
    »Es ist eine seltene Gabe.« Sunshine drehte wieder an der Kurbel der Kaffeemühle. »Genau wie die Fähigkeit, als Medium zu Geistern und Lichtwesen Kontakt aufzunehmen. Erst gestern habe ich mich im Auftrag einer Kundin mit einer Fee unterhalten.«
    »Wie im Märchen!« Allie lachte. Ihr war anzumerken, dass sie Sunshine kein Wort glaubte. Dennoch war deutlich, dass sie die Frau gernhatte.
    »Vorsicht, heiß!« Justus stellte den Eintopf auf den Tisch. Während sich Peter und Bob reichlich auftaten, kam Ursula Burns, die Handleserin, in die Küche. Sie machte ein finsteres Gesicht.
    »Ich sehe … blockierte Energieströme!«, murmelte Sunshine tonlos.
    »Ach was!«, sagte die Handleserin spitz. »Wie ungenau diese Fachrichtung doch ist! Handlesen ist so viel verlässlicher und noch dazu informativer.« Sie stellte ein paar Einmachgläser neben dem Herd ab. »Du solltest mir lieber helfen, das Lager im Keller aufzuräumen, Sunshine. Es stürmt gewaltig.«
    »Ihr müsst wissen, der Keller läuft hier hin und wieder voll«, erklärte Allie den Jungen. »Man kann dort eigentlich nichts lagern, was nicht nass werden darf. Bei einer Sturmflut dringt das Wasser durch die vergitterten Fenster und steigt gelegentlich sogar bis zur Kellertür.«
    »Ich wundere mich, dass das Haus überhaupt unterkellert ist«, sagte Justus. »Das ist eine ungewöhnliche Bauweise für ein Gebäude, das so nah an der Küste steht.«
    Sunshine drehte wieder an ihrem goldenen Armreif, offenbar ein kleiner Tick, den sie selbst nicht bemerkte. »Es ist kein gewöhnliches Haus, mein Junge! Der Hellseher Raphael Perseus hat es vor über hundert Jahren erbaut, weil diese Bucht ein Knotenpunkt der Erdenergien ist. Diese Wände hier verbinden die vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser auf besondere Weise. Ihre Architektur ist höchst magisch.«
    »Ja, und zwar so, dass man jede Menge Magie braucht, bis man sich im Haus auch nur ansatzweise zurechtfindet«, bemerkte Allie trocken. »Gleich am ersten Tag habe ich mich im Keller verlaufen.«
    »Die Kellergewölbe sind ein besonders spiritueller Ort«, sagte Sunshine versonnen.
    »Das mag alles sein, aber jetzt sind sie vor allem ein nasser Ort. Vielleicht könnte einer von euch mir helfen, die schweren Sachen hochzutragen!« Ursula Burns fixierte Peter mit einem durchdringenden Blick. »Ich würde mich auch mit einer kostenlosen Handlesung revanchieren! Wäre das nichts?«
    Peter sah unschlüssig in die Runde.
    »Geh du nur!«, sagte Justus und nahm sich eine weitere Kelle Eintopf.
    Unschlüssig stand der Zweite Detektiv auf. »Sollte nicht besser

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