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Und die Goetter schweigen

Und die Goetter schweigen

Titel: Und die Goetter schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Janson
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21. Dezember gewesen?« Maria lächelte aufmunternd und schob einen Becher mit Kaffee über die abgenutzte Tischplatte zu Anneli hin. »Ich war bei Dick Wallström.« Maria fuhr unwillkürlich zusammen bei der Wut und dem Hass in den grauen Augen, die sie ohne das kleinste Blinzeln ansahen. »Aber das wissen Sie ja wohl schon. Es gibt Fingerabdrücke und Fotos und alles, was Sie sich nur wünschen können. Ich streite es nicht ab. Ich war da. Er war der Liebhaber meiner Mutter. Aber das wusste ich nicht, bevor diese fürchterliche Frau angerufen und mit Papa gesprochen hat. Ich schwöre, dass ich es nicht wusste, aber ich kann mir ganz gut vorstellen, dass Dick, das perverse Schwein, es toll fand, Mutter und Tochter im gleichen Bett zu haben. Dieses verdammte Schwein! Das ist ja ekelhaft! Als ich gehen wollte, zeigte er mir sein Fotoalbum. Ich hätte nicht geglaubt, dass so was möglich ist! Er tat so reif und verständnisvoll. Alles war nur ein Spiel.« Annelis Stimme steigerte sich in höchste Töne und brach dann. »Der verdammte Scheißkerl!«
    »Können Sie versuchen, sich daran zu erinnern, um welche Uhrzeit Sie in Dick Wallströms Wohnung gekommen und wann Sie wieder gegangen sind?«
    »Ich war auf sieben zum Essen eingeladen und blieb bis kurz nach zehn da. Danach wollte er plötzlich ins Park. Mich wollte er nicht dabeihaben, sondern er wollte mit Freunden los, sagte er.«
    »Das war, als Sie AS auf den Badezimmerspiegel geschrieben haben?« Anneli nickte. Ihre Augen blitzten wie ein grauer Gewitterhimmel. Mit einem scharrenden Laut schob sie den Stuhl über den Fußboden. »Was haben Sie getan, nachdem Sie die Wohnung verlassen haben?«
    »Ich bin wohl nach Hause.«
    »Sind Sie direkt nach Haus gegangen?«
    »Ich bin noch etwas rumgelaufen und dann nach Hause gegangen.«
    »Wann sind Sie zu Hause gewesen?«
    »Das weiß ich nicht.« Anneli drehte den Zipfel ihres Mantels fest zwischen den Fingern. Der Blick glitt hinunter auf die Tischplatte und von dort zum Fenster hinaus. »Ich weiß es nicht, ich bin einfach herumgelaufen.«
    »Versuchen Sie es doch mal. War es eine halbe Stunde, eine Stunde oder noch länger?«
    »Ich war wohl so halb zwölf, zwölf zu Hause.«
    »Waren Ihre Eltern da zu Hause?«
    »Keiner von beiden. Es war dunkel im Haus. Ich hab nicht gehört, wann sie nach Hause gekommen sind, aber sie waren beide da, als diese unverschämte Frau angerufen hat.«
    »Wo sind Sie überall herumgelaufen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich bin wohl größtenteils zu Hause um den Block gelaufen, wollte allein sein. Sagen Sie meiner Mutter nichts. Sie hat jetzt genug mit ihren eigenen Problemen zu tun.«

7
    Greger Berggren sah wie ein Wildschwein aus, direkt der Fabelwelt entsprungen, ging es Maria durch den Sinn, und sie vermisste spontan Ölfarben und Pinsel. Sein faltiger Nacken war kurz und kräftig, die Bürste auf dem Kopf und der Oberlippe grob und stoppelig. Wie ein wütender Eber stürmte er in den Vernehmungsraum mit entblößten Hauern im Unterkiefer und stechenden schwarzen kleinen Augen, die wachsam blinzelten. Im scharfen Licht der Lampe leuchtete die Schwarte unter dem schütteren groben Haar rosa. Widerwillig setzte er sich auf den ihm angewiesenen Stuhl. »Können mich schlagen, aber ich weiß davon wirklich nichts«, brummelte er und scharrte wütend mit den Füßen. »In der Nacht zum 22. sind Sie von Stina Ohlsson angerufen worden, stimmt das?«
    »Der Teufel soll das Weib holen!«
    »Kann ich das als ein Ja auffassen?« Hartman ließ sich nieder und lehnte sich entspannt im Stuhl zurück. Maria schaute aus dem Fenster, um ein Lächeln zu verbergen, das sie nicht unterdrücken konnte. »Wo sind Sie an dem Abend gewesen, bis zu dem Zeitpunkt, als Sie angerufen wurden?«
    »Wir waren wohl zu Hause und haben ferngesehen.«
    »Was haben Sie sich angesehen? War es ein interessantes Programm?«
    »Nur Mist. Gibt nur Mist im Fernsehen.« Gregers Blick flackerte bedenklich. Die Hände hinterließen feuchte Stellen auf dem Tisch. Als er das bemerkte, versuchte er die nassen Stellen mit seinen Unterarmen zu verdecken. Nervös rieb er sich die Jackenärmel, um danach beide Arme in einer angestrengten Pose auf den Tisch zu legen. »Welches Programm hatten Sie eingeschaltet?«
    »Das kann ich doch verdammt nochmal nicht wissen.«
    »Nein? Irgendwas wird Ihnen doch noch einfallen? Irgendeine Sendung?« Greger Berggren schüttelte den Kopf. Schweißtropfen glitzerten auf seiner Stirn. »Wie war das nun?

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