und die große Versoehnung
Tochter, von denen Verena ihm wenige Wochen zuvor berichtet hatte, offenbar in Luft aufgelöst hatten.
Die Cantrip-Familie war bester Laune. Alle genossen den schönen Abend.
Die Stimmung trübte sich nur kurz, als Mum die große Sauerei entdeckte, die Archie mit seinem zerkauten Stock hinter dem Sofa angerichtet hatte. Doch bis auf das war alles friedlich auf Cantrip Towers.
Später am Abend beschloss die Glass-Familie, nach Eichenruh zurückzufahren, um ihre Koffer auszupacken und sich die wohlverdiente Ruhe zu gönnen. Während Grandma, Marina, Flora und Sky den Tisch im Esszimmer für das festliche Weihnachtsessen am nächsten Tag fertigschmückten, räumten Dad und MrsDuggery die Küche auf, und Mum und Flame füllten den Truthahn, der auf dem Küchentisch lag.
Als der große Vogel fertig war, hoben sie ihn in einen riesigen Bräter und bedeckten ihn mit Alufolie. Dann schob Dad ihn in den Ofen, wo er die ganze Nacht über sehr langsam braten würde.
Um zehn Uhr gingen Sky, Flora und MrsDuggery ins Bett. Eine halbe Stunde später fuhren Mum, Dad, Grandma, Flame und Marina mit dem roten Van zur Dorfkirche, wo sie an der Christmette teilnahmen.
Das historische Gebäude war an diesem Abend von Kerzen erleuchtet, und es herrschte eine friedliche Atmosphäre. Als der Gottesdienst vorbei war, schüttelten sie dem Pfarrer die Hand, der am Ausgang auf sie wartete. »Frohe Weihnachten, Reverend Hodges, und vielen Dank«, sagte Dad.
»Wir sehen Sie dann am Morgen«, sagte Mum.
Während sie zum Auto gingen, wünschten die Cantrips ihren Nachbarn und Freunden frohe Weihnachten.
Dann fuhren sie zurück nach Cantrip Towers, das im Licht des Vollmondes vor ihnen lag und glänzte.
Einer nach dem anderen wünschte Sidney Cantrip auf dem Weg ins Bett eine gute Nacht.
Als die kalte Nachtluft durch das Dach des Hauses fuhr, ächzten und knarrten die alten Balken. Und als auch der letzte der Cantrips einschlief, seufzte Cantrip Towers zufrieden auf, und alles war ruhig.
Weihnachten auf Cantrip Towers
Der Weihnachtsmorgen brach sonnig und strahlend an, und alle waren schon früh auf den Beinen. Dad entzündete das Kaminfeuer im Wohn- und Esszimmer, und bald darauf zog der Duft von Holz und gebratenem Truthahn durch das ganze Haus.
Es riecht nach Weihnachten, dachte Flame, als sie die Treppe hinunterging.
In der Wohnzimmerecke strahlte der Weihnachtsbaum. Darunter lagen bergeweise Geschenke, die die Familie nach dem Mittagessen öffnen würde.
Es hieß, alle Mann an Deck an diesem Morgen. Während Sky und Flora sich um die Tiere kümmerten, half Flame in regelmäßigen Abständen den Truthahn zu begießen. Grandma legte Dutzende kleiner, mit Fleisch gefüllter Pasteten und Würstchen auf ein Blech, das sie später zum Aufwärmen in den Ofen schieben würden, während Marina und Dad Flaschen und Gläser hervorkramten und einen Fruchtpunsch ansetzten. Die einzige Person, die noch nicht erschienen war, war MrsDuggery.
»Ich möchte, dass ihr um elf alle fertig seid«, sagte Mum zu den vier Mädchen. »Keine Jeans heute, zieht bitte etwas Festliches an.«
Und wirklich waren um Punkt elf Uhr alle bereit. Mum trug ein elegantes schwarzes Kleid, Grandma ein hellblaues Seidenkleid. Dad kleidete sich an diesem Festtag in Hemd und Krawatte, während die Cantrip-Schwestern alle bunt gemusterte Röcke und Blusen angezogen hatten.
Flame und Marina hatten sogar etwas Make-up aufgelegt und hofften, dass Mum es nicht bemerken würde. Mum fiel es natürlich sofort auf, aber sie sagte nichts. Dad bemerkte es ebenfalls – und zwinkerte den Mädchen zu.
»Schh, Dad«, ermahnten sie ihn kichernd.
»Wo ist MrsDuggery?«, fragte Sky.
In diesem Moment öffnete sich die Küchentür und die winzige alte Dame kam hereinspaziert. Heute trug sie keinen lila Strickhut. Ihr langes weißes Haar hatte sie zu einem kleinen Dutt im Nacken geschlungen. Obwohl ihre Augen wie immer funkelten, schien sie allen plötzlich sehr, sehr alt.
Mum stellte sich neben MrsDuggery und sagte feierlich: »Hört zu, Mädchen. Wir müssen euch etwas erzählen.«
Auch Dad trat vor und stellte sich auf die andere Seite von MrsDuggery. So groß wie er war, reichte sie ihm gerade mal bis zur Brust.
Die Cantrip-Schwestern sahen sich gespannt an.
Dad räusperte sich und sagte beinah förmlich: »Wir haben MrsDuggery eingeladen, bei uns auf Cantrip Towers zu leben. Wir möchten uns gerne um sie kümmern, und wir hoffen, ihr freut euch darüber.«
Lauter Jubel war
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