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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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gegeben haben?«
    »Ein alter Mönch, einer von den Männern aus Hibernia unten in der Abtei.«
    »An den Namen kannst du dich wohl nicht erinnern?«
    »Genau nicht. Der Name klang so wie das Wort für ein dickes Tau.«
    Das lateinische Wort, das er benutzte, war
rudens
. Über Fidelma Gesicht glitt ein befriedigtes Lächeln.
    »Bruder Ruadán?«, fragte sie.
    Odo zögerte nicht einen Moment. »Ja, das war der Name.«
    Bruder Ruadán also war es gewesen, der Wamba die Münzen gegeben hatte, Münzen, deretwegen, wie der Alte vermutete, Wamba hatte sterben müssen.
    »Pass gut auf dich auf, Odo«, riet sie ihm. »Auf diesem Berg geschehen merkwürdige Dinge. Wenn wir losgeritten sind, solltest du besser deine Ziegen auf einen anderen Weidegrund treiben, wo du dich wenigstens für die nächste Zeit sicher fühlen kannst.«
    Wulfoald richtete bereits Zügel und Geschirr der Pferde und murmelte missmutig: »Ich hatte gehofft, wir könnten das Maultier von unserem Händler nutzen, um die Leiche der alten Frau zur Abtei zu schaffen. Wäre doch nur recht und billig, wenn sie neben ihrem Sohn bestattet wird.«
    Fidelma war beeindruckt. »Nimm einfach mein Pferd. Ich sitze hinter dir auf.«
    »Vielen Dank, Schwester, sagte Odo. »Ich helfe euch mit der Leiche.«
    Sie machten sich an ihre grausige Aufgabe. Es dauerte nicht lange, bis sie den Leichnam in Odos Decke eingeschlagen hatten. Der junge Mann versicherte, er wolle seiner Tante die letzte Ehre erweisen und werde noch vor Mitternacht zur Abtei kommen, wo um die Zeit die Beisetzung stattfinden würde.
    »Hier können wir nichts weiter ausrichten«, stellte Wulfoald abschließend fest. »Ich verstehe das alles nicht. Wenn das Feuer vorsätzlich gelegt wurde, wovon wir ja ausgehen, müssen wir dann in Grasulf und seinen Leuten die Schuldigen sehen?«
    »Wulfoald, nach allem was wir gesehen und gehört haben, bin ich genauso ratlos wie du.«
    Beinahe belustigt verzog der Krieger das Gesicht. »Die Sache ist wohl nicht so ausgegangen, wie du es dir vorgestellt hast? Jedenfalls müssen wir so schnell wie möglich zur Abtei zurück und mit dem Bibliothekar, mit Bruder Eolann, ein Wörtchen reden. Der müsste uns reinen Wein einschenken können, was Hawisa dir wirklich gesagt hat und warum das alles so und nicht anders geschehen ist.«
    »Du hast völlig recht, Wulfoald, tut mir leid. Ich hätte längst begreifen müssen, dass du die Wahrheit gesagt hast.«
    »Wie kommst du erst jetzt darauf?«, fragte Wulfoald sichtlich amüsiert.
    »Als Bruder Waldipert, der Koch, mir erzählte, dass du Wambas Leichnam zur Abtei gebracht hast, hat er ganz deutlich gesagt, dass du den Leichnam
mit
dem Abt gebracht hast und nicht
zum
Abt. Das hieß doch, ihr beide, du und der Abt, habt den Leichnam zur Abtei begleitet. Ich war dumm, nicht darauf geachtet zu haben.«
    Wulfoald wurde nachdenklich. »Ein Wörtchen nur, ein kleines Verhältniswort. Leicht zu überhören.
Grammatici certant, et adhuc sub iudice lis est.
«
    Fidelma konnte nur müde lächeln. »Die Grammatiker streiten sich, und der Fall liegt immer noch vor Gericht«, wiederholte sie. »Doch eins dürfen wir nicht vergessen, aus einem bloßen sprachlichen Missverständnis entstehen selbst Kriege.«
    »Wollen hoffen, dass aus dem rätselhaften Geschehen hier kein Krieg erwächst«, erwiderte er, band die Rosse los und schwang sich in den Sattel. Er streckte einen Arm aus und war Fidelma behilflich, hinter ihm aufzusteigen. Dann ergriff er die Zügel des Pferds, das mit dem Leichnam von Hawisa beladen war, und ritt mit aller Vorsicht auf dem Bergpfad hinunter zur Abtei.
    Fidelma war reichlich durcheinander, als sie so hinter dem Krieger saß und sich an ihn klammerte. Etwas stimmte nicht, und sie beschlich die bange Ahnung, dass die Antworten auf all die mysteriösen Vorgänge in der Abtei selbst lagen.

KAPITEL 16
    Fidelma und Wulfoald ließen ihre grässliche Last am Eingang zur Nekropole bei einem der Brüder. Er würde Weisungen für das Begräbnis erhalten. Bruder Wulfila stieß dieTorflügel auf, um sie hereinzulassen, und schien ziemlich erregt. Gleich beim Absteigen hatte Fidelma den Eindruck einer gespannten Atmosphäre. Einer der Brüder führte die Pferde in die Stallungen.
    »Ist alles so verlaufen, wie ihr gehofft hattet?«, fragte sie der Verwalter. »Habt ihr herausgefunden, wie das Feuer entstanden ist?«
    »Es wurde absichtlich gelegt«, erwiderte Wulfoald. »Hawisas Hütte ist niedergebrannt, sie selbst ist in den

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