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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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geschehen ist.«
    Die Frau schaute von ihr zu Bruder Eolann, bis der gedolmetscht hatte, und wieder zu Fidelma. »Setzt euch«, sagte sie dann und zeigte auf eine Holzbank zwischen den Bäumen. »Ich hole euch Cider. Es ist ziemlich warm heute … Wenn ich auch keine große Freundin eures Abts bin, sollt ihr doch nicht an seiner statt leiden.«
    Fidelma war aufgefallen, dass beim Übersetzen wiederholt lange Pausen entstanden und fragte deshalb Bruder Eolann, ob er Schwierigkeiten bei der Verständigung hätte.
    »Die Frau redet in der Mundart der Bauern hier. Mitunter ist sie kaum zu verstehen.«
    Bald erschien Hawisa wieder mit einem Tonkrug, der im Bach gestanden hatte, und einigen Bechern. Sie füllte sie mit einer wie sattes Gold glänzenden Flüssigkeit. Dankbar schlürften sie das kühle Getränk. Hawisa setzte sich nebensie auf die Erde und blickte gedankenverloren in ihren Becher. Traurig vor sich hin sinnend fing sie an zu sprechen und hielt immer mal wieder ein, damit Bruder Eolann für die Nonne dolmetschen konnte.
    »Wamba kam eines Tages vom Ziegenhüten zurück und sagte mir, wir würden bald reich sein.« Schmerzlich verzog sie das Gesicht. »Er erzählte mir, er hätte eine kleine Goldmünze gefunden. Den Wert kannte er natürlich nicht, und reich sind wir davon nicht geworden. Aber der Abt gab mir im Tausch dafür einen Korb voll Lebensmittel, mit denen kam ich eine Weile hin.«
    »Entschuldige, aber das verstehe ich nicht.« Fragend sah Fidelma Bruder Eolann an, ob er vielleicht etwas falsch übersetzt hatte. »Soviel ich gehört habe, hat der Junge die Münze Bruder Waldipert gezeigt, und der versprach ihm, er würde den Wert schätzen lassen. Wamba starb aber, bevor er mit der Abtei handelseinig werden konnte.«
    Bruder Eolann besprach sich eine Weile mit der Frau. »Sie bestätigt, was du gesagt hast«, meinte er schließlich. »Sie hat Abt Servillius aufgesucht, der hat ihr erklärt, die Münze sei alt, doch nicht besonders wertvoll. Er hat veranlasst, dass sie einige Sachen als Gegenwert erhielt. Sie meint, es war ein schlechter Tausch. Wamba hatte gehofft, eine Ziege oder gar zwei kaufen zu können, um ihre kleine Herde zu vergrößern.«
    Fidelma wandte sich wieder an Hawisa. »Viel Wert war sie also nicht. Was für eine Münze war es überhaupt?«
    Die Mutter des Jungen zuckte die Achseln. »Münzen sind hierzulande selten. Doch Gold habe ich auch vorher schon gesehen.«
    »Der Abt hat also die Münze behalten?«
    »Ja.«
    »Und du bist sicher, es war eine alte Münze?«
    Die Frau nickte und stellte ihren leeren Becher neben sich ab. »All meine Lieben hat man mir genommen. Erst wurde mein guter Mann geholt, er musste in Grimoalds Heer dienen. Das war vor drei Jahren. Er kam nie zurück, und ich habe nur erfahren, er sei in der Schlacht gefallen. Jetzt ist mein einziges Kind tot. Ich habe nichts weiter zu verlieren, daher ist mir egal, was ihr eurem Abt berichtet. Wamba wurde ermordet, weil er ein Goldstück fand. Sie haben ihn in aller Hast beerdigt, damit ich die Wunden nicht sehe.«
    Plötzlich beugte sie sich vor und tippte Fidelma mit beiden Zeigefingern beschwörend an die Brust. Dabei wiederholte sie dreimal einen kurzen Satz, von dem Fidelma nur das Wort
Odo
verstand. Sie fragte Bruder Eolann: »Was sagt sie über Odo … das ist doch der Neffe, stimmt’s?«
    »Sie sagt, Odo kann alles bestätigen, was sie uns erzählt hat«, erklärte der junge Mönch. »Aber das ist ja nicht nötig. Ich habe alles übersetzt, was sie mitteilen wollte.«
    »Ihren Bericht müssen wir hinnehmen, wie er ist. Und doch ist da etwas irgendwie unlogisch«, grübelte Fidelma. »Selbst wenn es eine Goldmünze war, so kann sie nicht so wertvoll gewesen sein, dass gleich mehrere dabei mitgemacht haben, den Jungen zu töten. Einen großen Gewinn hätte es keinem gebracht.«
    Bruder Eolann schaute sie verunsichert an. »Wie meinst du das?«
    »Zuerst wäre da Bruder Waldipert, den wir in Betracht ziehen müssen. Als Nächsten Abt Servillius, er hat den Wert der Münze geschätzt. Ferner wäre an den Krieger Wulfoald zu denken, der könnte sogar im Verdacht stehen, den Jungen umgebracht zu haben. Er war es, der den Toten fand und zur Abtei schaffte. Auch Bruder Hnikar dürfen wir nicht außerAcht lassen, denn als Apotheker und Heilkundiger oblag es ihm, den Leichnam zu waschen und für die Bestattung herzurichten. Dabei hätten ihm Anzeichen auffallen können, die darauf hinwiesen, dass der Junge eines

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