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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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zu ihrer Hütte führen und für dich übersetzen?«
    »Genau das ist es, worum ich dich bitte.«
    »Das dürfte schwierig werden.«
    »Warum?«
    »Ich muss Erlaubnis einholen, die Abtei zu verlassen. Abgesehen davon, dass das eine in der Bruderschaft gültige Regel ist, dürfte der Abt wenig geneigt sein, mir das zu gestatten, nach dem, was Bruder Ruadán zugestoßen ist, und bei den Gerüchten über Aufstände, die im Lande kursieren.«
    Fidelma überlegte. »Glaubst du wirklich, er würde es dir abschlagen?«
    Bruder Eolann lachte auf. »Da bin ich mir so gut wie sicher.«
    »Vorausgesetzt, er gibt seine Einwilligung, wärst du bereit, mich zu begleiten?«
    »Bei aller dir schuldigen Ehrerbietung, ehe ich mich dazu entschließe, müsste ich schon mehr wissen. Welchem Zwecksoll das alles dienen? Was liegt dir an Hawisa? Warum wendest du dich von all den Brüdern hier ausgerechnet an mich?«
    »Weil du aus Muman stammst. Du weißt, welche Aufgabe eine
dálaigh
hat, und bist mit den Regeln vertraut, die ihrem Wirken zugrunde liegen. Bevor ich deine Fragen beantworte und dir eröffne, worum es mir geht, muss ich dich unter Eid stellen, dir ein
géis
auferlegen.
    »Mir ein
géis
auferlegen«, wiederholte der junge Mönch aufs höchste erstaunt.
    Jeder aus Hibernia wusste, welche Bedeutung einem solchen Eid zukam. Es war ein seit Urzeiten geheiligter Brauch; wurde jemand unter dieses Gebot gestellt, musste er sich unter allen Umständen daran halten. Wer ein
géis
übertrat oder wissentlich nicht beachtete, brachte Schande über sich und wurde aus der Gemeinschaft ausgestoßen.
    »Ich verlange es nicht ohne schwerwiegenden Grund«, versicherte ihm Fidelma.
    Bruder Eolann schwieg eine Weile, nickte dann aber. Die Worte der Schwurformel wurden leise und mit heiligem Ernst gesprochen.
    Fidelma zog einen Schemel heran und setzte sich dem Bibliothekar gegenüber hin. »Nun sollst du, Eolann von der Insel Faithleannn, erfahren, warum mich Wambas Tod so beschäftigt. Ich bin davon überzeugt, dass Bruder Ruadán ermordet wurde …«
    Der junge Mann erschrak, doch Fidelma fuhr unbeirrt fort, schilderte ihm, was sich ihr von der Begegnung mit Bruder Ruadán eingeprägt hatte und von welcher Beobachtung sie ableitete, er sei nicht eines natürlichen Todes gestorben.
    »Ich erzähle dir das, weil ich dir voll vertraue. Du könntest natürlich einwenden, dass das
géis
im Reich der Langobarden nicht gilt, denn ich bin hier lediglich eine Fremde.«
    Bruder Eolann blieb stumm, deutete dann aber mit einer Körperbewegung sein Einverständnis an. »Ich achte das mir auferlegte Gebot bei meiner Ehre und in voller Aufrichtigkeit. Wenn Morde in dieser Abtei geschehen, ist dem Einhalt zu gebieten.«
    »Ich muss diese Hawisa aufsuchen und ihr ein paar Fragen stellen. Du kannst mir helfen, indem du mir Mund und Ohren leihst bei dem, was ich sie frage und sie mir antwortet.«
    Die Tür ging auf, und Bruder Wulfila trat ein, blieb stehen und wollte sich, peinlich berührt, zurückziehen. »Tut mir leid«, murmelte der Verwalter, »ich will nur ein Buch für den Abt abholen …«
    Eilfertig erhob sich Bruder Eolann. »Der Band liegt in der Schreibwerkstatt, Bruder Wulfila«, sagte er. »Entschuldige, Schwester, ich muss das erst erledigen.«
    Er verschwand durch die Seitentür, und der Verwalter folgte ihm. Nach kurzer Zeit erschien Bruder Wulfila mit einem gewichtigen Buch, verneigte sich knapp vor Fidelma und verließ die beiden.
    Bruder Eolann setzte sich wieder. »Wir brauchen einen Vorwand, in die Berge zu steigen, sonst können wir die Erlaubnis des Abts, das Kloster zu verlassen, nicht erwirken.« Er dachte einige Augenblicke nach, dann überzog ein breites Lächeln sein Gesicht. »Einen Vorwand zu finden, ist leichter, als ich glaubte.«
    »Nämlich?«
    »Du kannst dem Abt erzählen, du hättest von dem Heiligtum gehört, das Colm Bán auf dem Gipfel dieses Berges errichtet hat. Sag ihm, du hättest den dringenden Wunsch, diese Stätte zu sehen, damit du den Brüdern und Schwestern in der Heimat darüber berichten könntest. Du kannst ihm ja auch sagen, dass ich mich erboten hätte, dich zu begleiten.Auf dem Weg dorthin kommen wir an Hawisas Hütte vorbei.«
    Fidelma ging zum Fenster und betrachtete kritisch die steilen Hänge. »Ist der Berg sehr hoch?«, fragte sie.
    »Hoch ist er, aber der Aufstieg ist nicht so schwierig.«
    »Und was für ein Heiligtum ist das?«
    »Ursprünglich war es ein heidnischer Tempel, den die Gallier erbaut

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