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und die Poker-Hoelle

und die Poker-Hoelle

Titel: und die Poker-Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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verstehen?
     
    Das war’s. Das ist das ganze Gedicht.«
    »Hm.« Justus dachte einen Moment nach. »Auf Anhieb sagt mir das jetzt nichts. Außer das Wort Atbash. Atbash ist eine einfache Geheimschrift aus dem jüdischen Kulturkreis, bei der das Alphabet rückwärts gelesen wird.«
    »Ja, die kenne ich auch«, bestätigte Richie. »Die hat Onkel Tony manchmal für unsere Schnitzeljagden verwendet.«
    »Ich würde jetzt einmal annehmen«, überlegte der Erste Detektiv, »dass diese Geheimschrift, wenn dein Onkel wirklich auf sie anspielen wollte, bei unserer ersten Station zum Einsatz kommen könnte. Aber diese erste Station müssen wir morgen erst einmal finden.«
    »Sehe ich genauso«, antwortete Richie. »Also dann bis morgen um drei.«
    »Bis morgen«, verabschiedete sich Justus und legte auf.
     
    Bis sie am nächsten Tag loskamen, wurde es dann allerdings doch etwas später. Richie wollte online noch unbedingt eine Briefmarke ersteigern, die er für seine Sammlung benötigte.
    »Sammelst du schon lange Briefmarken?«, fragte Peter, als sie zum Auto gingen.
    »Ja, schon seit Urzeiten«, antwortete Richie. »Ich habe allerdings nur Ramsch, nichts Wertvolles. Aber ich finde sie eben schön.«
    Zum Hafen war es von Richie aus nicht mehr weit, und gegen halb fünf Uhr nachmittags hatten sie die äußeren Anlagen des riesigen Areals erreicht, das den Hafen von Los Angeles und den von Long Beach umfasste. Von Weitem waren die gewaltigen Kräne der Containerverladestationen zu sehen, die wie graue Riesenfinger in den blauen Himmel ragten, und zwischen den riesigen, tristen Lagerhallen hindurch konnte man den Blick auf den einen oder anderen Ozeangiganten werfen. Da es Sonntag war, herrschte vergleichsweise wenig Betrieb, obgleich hier und da auch an diesem Tag gearbeitet wurde.
    Langsam ließ Bob seinen Käfer durch die Straße rollen, die an der äußeren Grenze des Hafenareals entlangführte. Vorbei an mit Graffiti-Kunstwerken verzierten, schier endlosen Hallenmauern führte sie ihr Weg zunächst zum Touristenzentrum, von dem aus Hafenrundfahrten angetreten werden konnten, dann zum Güterbahnhof und schließlich zu den Piers, an denen die mächtigen Containerschiffe lagen.
    »Sehen wir uns zunächst Pier sieben im Hafen von Los Angeles an«, beschloss Justus. »Wenn wir da nicht fündig werden, können wir immer noch den von Long Beach aufsuchen.«
    »Da vorne geht’s rein.« Peter zeigte auf ein großes Hinweisschild, dem Meerluft, Alter und Möwen schon ziemlich zugesetzt hatten, sodass die Schrift nur noch schwer zu entziffern war.
    »Ich seh’s.« Bob steuerte seinen gelben VW Käfer an den Randstein und parkte ihn direkt vor dem mächtigen Rolltor, das die Zufahrt zum Pier sicherte. Es war zwar verschlossen, doch daneben stand ein Türchen für Fußgänger offen.
    »Dann wollen wir mal.« Justus öffnete die Beifahrertür, während Bob den Schlüssel abzog.
    »Just, hast du eigentlich irgendetwas von Cotta gehört?«, fragte Peter, als er vom Rücksitz kletterte. »Hat er Jin hochgenommen?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat diesen Sonntag keinen Dienst, und sein Kollege hatte keine Ahnung, wovon ich sprach. Ich soll morgen früh noch einmal anrufen.«
    »Das Gesicht von diesem Monstrum hätte ich gerne gesehen, als die Polizei seinen Laden auffliegen ließ«, lachte Richie. »Der hat sicher ziemlich dumm aus der Wäsche geguckt.«
    »Gut.« Justus sah sich um. »Sehen wir uns um. Halle neun ist unser erstes Ziel.«
    Nachdem die drei ??? und Richie durch das Tor getreten waren, musste sie die ganze Westseite der angrenzenden Lagerhalle entlanglaufen, bis sie an ihrem Ende zu einer Straße kamen, die die Piers innerhalb des Geländes miteinander verband. Geradeaus ging es zu den Anlegestellen der Schiffe, links und rechts grenzte eine Halle an die nächste, so weit das Auge reichte. Menschen waren kaum unterwegs, und wenn, hatten sie keinen Blick für die vier Jungen übrig. Nur einige Möwen näherten sich ihnen kreischend und umschwebten sie in der Hoffnung auf Fressbares. Vom Meer her wehte ein kalter Wind, der nach Salz und Diesel roch.
    »Halle vier.« Bob deutete auf ein Schild in riesigen Lettern, das hoch über ihren Köpfen an der Lagerhalle zu ihrer Linken angebracht war.
    »Nummer fünf.« Peter hatte ein identisches Schild an der Halle entdeckt, die rechts von ihnen auf der anderen Seite der Straße begann.
    »Also in diese Richtung.« Justus marschierte nach rechts los.
    Ein paar Minuten später

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