und die Poker-Hoelle
das?«, rief Peter. »Buchstabensalat?«
»Das ist sicher in Atbash verfasst«, sagte Justus, »die jüdische Geheimschrift, von der ich euch erzählt habe.«
»Atbash?« Peter starrte ihn mit großen Augen an. »Sagtest du gerade Atbash?«
»Ja, wieso?«
»Weil Jin Benni gefragt hat, ob er jemanden kennt, der Atbash heißt!«
»Und das sagst du erst jetzt?«
»Ich wusste ja nicht, dass das mit dem Fall zu tun hat«, verteidigte sich Peter. »Und du hast ja auch nur von einer Geheimschrift gesprochen und nicht gesagt, dass das Ding Atbash heißt!«
»Dann hat Jin den zweiten Teil des Briefes bekommen«, schlussfolgerte Bob. »Und ahnt vielleicht, dass Defago Richie noch irgendetwas mitteilen wollte.«
»Zumal er den Teil nicht hat, in dem Defago schreibt, dass es einfach nur Richies Lieblingsgedicht aus Kindertagen ist. Er muss stutzig geworden sein.« Justus’ Blick verdüsterte sich. Unwillkürlich sah er nach unten. »Hoffentlich konnte ihn Cotta schnappen.«
»Hey, seht mal, da steht noch was unter dem Zettel.« Peter ging näher ran. »Es wurde mit irgendeinem Stift direkt auf die Tür geschrieben. Da steht … wartet: ›20 … Mios sind … drin‹.« Der Zweite Detektiv zuckte zurück. »20 Millionen? Es geht um 20 Millionen?«, stieß er wie vom Donner gerührt hervor.
»Pscht! Schrei nicht so herum!«, ermahnte ihn Justus. »Das muss ja nicht gleich der ganze Hafen –« Dem Ersten Detektiv gefror das Wort auf den Lippen.
Und auch die anderen fuhren erschrocken zusammen und gingen wie auf Kommando in Deckung. Denn von unten waren zwei leise Quietschtöne zu ihnen gedrungen!
Die Kurve kratzen
»Da kommt wer!«, zischte Peter. »Die sehen uns sofort hier oben!«
»Los, da rüber!« Justus zeigte auf eine Stelle der Galerie, wo das Geländer mit einer großen Werbebanderole aus Segeltuch verhängt war. »Dahinter können wir uns verstecken.«
»Sekunde noch! Wir brauchen den Hinweis.« Bob stand auf und versuchte, den Zettel von der Klappentür zu entfernen. Doch so einfach war das nicht. »Dieser blöde Klebestreifen!«
»Mach schon, Bob!«, flehte Peter.
»Ja doch!« Bob kratzte hektisch mit den Fingernägeln an dem Klebeband herum und sah dabei nervös nach unten. Endlich bekam er eine Ecke zu fassen und riss es mit einem Ruck ab. »Na endlich!« Dann löste er den anderen Streifen und nahm das Papier an sich.
»Gut gemacht, dritter«, sagte Justus. »Und jetzt nichts wie weg hier.«
Tief gebückt und so leise wie möglich liefen die vier Jungen über die Galerie und kauerten sich hinter der Banderole zusammen. Direkt vor Peter war ein kleiner Riss, den er vorsichtig mit zwei Fingern auseinanderdrückte, sodass er nach unten spähen konnte.
»Siehst du was, Zweiter?«, raunte Bob.
»Noch nicht.«
Schritte waren zu hören, die auf dem Betonboden klackten. Es hörte sich nach zwei Personen an.
»Zwei Typen«, flüsterte Peter nach wenigen Sekunden. »Einen habe ich, glaub ich, in der Spielhölle schon gesehen. Glatze, Muskelshirt, über und über tätowiert. Der andere ist ein schlanker Latino.«
»Jins Leute«, kombinierte Justus. »Der Glatzköpfige ist mir da unten ebenfalls aufgefallen. Die beiden müssen uns gefolgt sein. So viel dazu, dass Cotta Jin geschnappt hat.«
»Was machen sie?«, fragte Richie ängstlich.
»Sehen sich um«, berichtete Peter, der quasi mit dem Gesicht an dem Segeltuch klebte, »laufen nach rechts … quatschen irgendetwas … kommen wieder zurück … schauen nach oben … Mist!«
»Was?«
»Was ist?«
»Sie haben den offenen Kasten gesehen und kommen rauf! Sie gehen auf die Treppe zu!«
»Oh verdammt!« Justus verschaffte sich blitzschnell einen Überblick über ihre Lage. »Wir haben nur eine einzige Chance«, sagte er nach wenigen Augenblicken. »Denn wenn die Kerle erst mal hier oben sind, werden sie uns aller Wahrscheinlichkeit nach irgendwann entdecken, wenn sie nicht völlig blind sind. Also … wenn die beiden vor dem Kasten und mit dem Rücken zu uns stehen, laufen wir schnell zu der Treppe da vorne«, der Erste Detektiv zeigte auf eine andere Treppe als die, auf der sie nach oben gekommen waren, »rennen nach unten und dann raus aus der Halle. Und das alles möglichst ohne einen Mucks!«
»Das funktioniert doch nie!«, widersprach Peter. »Das merken die doch sofort!«
»Wir haben keine andere Wahl.« Justus sah seinen Freund ernst an. »Und nur eine Chance. Die Typen sind mit Sicherheit bewaffnet.«
Peter schluckte. Er wusste, dass
Weitere Kostenlose Bücher