und die Poker-Hoelle

dagegen war völlig ratlos. »Gibt’s davon auch eine verständliche Version?«
    »Das ist ein bekannter Büchercode!«, erklärte Justus und betätigte einige Tasten, um den Bildausschnitt mit den Ziffern zu vergrößern. »Jede Zeile gibt Seite, Zeile und Buchstaben eines bestimmten Buches an. Und alle Zeilen auf der Liste zusammen den Hinweis! Das hier war nicht die letzte Station, Zweiter! Mit dem River hört das Spiel ja nicht auf! Die Karten müssen aufgedeckt werden! Und wo, das verrät dieses Bild, das Richie uns zukommen ließ! Da erst endet das Spiel!«
    »River? Spiel? Karten aufdecken? Wovon sprichst du?«, fragte Meyers.
    »Und in welchem Buch steht das?«, wollte Peter dagegen wissen.
    Justus deutete auf Richies Faust. »Faust! Ein weltberühmtes Drama von Johann Wolfgang von Goethe.«
    »Davon habe ich schon mal gehört«, meinte Palmerton.
    Der Erste Detektiv sprang auf. »Ich bin mir sicher, Defago bezog sich auf die Ausgabe, die hier in diesem Saal steht!« Er lief zu den Regalen und begann zu suchen. »Helft mir!«, forderte er die anderen auf. »Wir dürfen keine Sekunde verlieren!«
    »Faust steht da oben.« Der alte Mann deutete auf eine Bücherreihe links über Justus’ Kopf.
    »Danke!« Der Erste Detektiv schob sich eine Leiter vor das Regal, kletterte hinauf und suchte nach dem Buch. Als er es gefunden hatte, zog er es heraus, warf einen Blick auf das Handybild und schlug die Seite auf, die die erste Zahl angab.
    »Und?«, fragte Peter ungeduldig.
    »Verf…! Verd…! Himmel!« Justus starrte in das Buch.
    »Was ist?« Cotta sah gespannt zu ihm hinauf.
    »Die betreffenden Seiten wurden herausgerissen. Jin hat sie mitgenommen. Wir brauchen einen anderen Band derselben Ausgabe«, erwiderte Justus erbost.
    »Drüben im Lesebereich«, informierte ihn die Studentin. »Das ist eine sehr verbreitete Ausgabe der gesammelten Werke von Goethe. Ich habe letztes Semester viel mit ihr gearbeitet.«
    »Sie sind ein Schatz!« Justus strahlte sie an und hangelte sich geschwind die Leiter hinab. »Und wo genau steht sie?«
    »Unter 17G, soweit ich mich erinnere.«
    »Tausend Dank!«
    Die Studentin behielt recht. Unter der Signatur 17G fand sich tatsächlich die gleiche Goethe-Ausgabe noch einmal. Und diesmal mit einem unversehrten Band von Faust . Die beiden Detektive machten sich sofort daran, den Büchercode zu entschlüsseln, während ihnen die Polizisten konzentriert zusahen.
    Es dauert eine Weile, bis sie den ganzen Text zusammengesetzt hatten, zumal Richie noch ein zweites Bild mit weiteren Ziffernfolgen gemacht hatte. Während sie die Wörter notierten, entfuhr den beiden Jungen auch immer wieder ein Laut der Verblüffung oder der Erkenntnis. Endlich waren sie fertig.
    »Soll ich vorlesen?«, fragte Justus.
    »Na klar, mach schon«, drängte Cotta.
    »Okay. Also, die Zahlenreihen ergaben Folgendes: Im siebten Himmel des Elfenbeinturms hohl Luft gen Mekka. Doch nimm die weiße Erde mit und auch den grauen Earl, der Drachen weinen lässt.«
    »Das steht da?« Meyers sah Justus verdattert an.
    »Das ist doch wohl ein Scherz, oder?« Auch Palmerton war die Verwunderung deutlich anzusehen.
    »Nein«, sagte Justus kaum hörbar und starrte auf den Text, »das ist es sicher nicht.«
    »Sagt dir das irgendetwas?« Cotta setzte sich neben den Ersten Detektiv. »Kannst du damit was anfangen?«
    Justus schüttelte den Kopf. »Im Moment noch gar nichts.« Er wirkte verkrampft, nervös.
    »Wir können nur hoffen, dass es Richie und Bob ähnlich geht«, sagte Peter, dem die Anspannung ebenfalls ins Gesicht geschrieben stand. »Und dass sie so viel wie möglich Zeit schinden können.«
    »Vielleicht lässt Jin eure beiden Freunde ja auch einfach laufen, wenn er hat, was er will.« Meyers sprach das aus, was Justus und Peter am meisten Sorgen bereitete. »Ich meine, sie stellen ja keine Gefahr für ihn dar.«
    Cotta sah seinen Kollegen zweifelnd an. »Bruce, du weißt ganz genau, dass das für Jin noch nie ein Grund gewesen ist, glimpflich mit jemandem umzugehen.«
    »Sie könnten uns ruhig ein wenig mehr Mut machen«, fand Peter.
    Cotta zuckte mit den Schultern. »Ich sage nur, wie es ist. Wir sollten zusehen, dass wir dieses Rätsel knacken. Wenn wir vor Jin da sind und ihn abpassen können, haben wir noch die größten Chancen.«
    »Aber ich kann damit nichts anfangen!« Justus tippte unwirsch auf ihre Aufzeichnungen. »Was meinte Defago mit weißer Erde? Oder mit dem grauen Earl? Und was vor allem mit dem